- BürgerZeitung für Mönchengladbach und Umland 1.0 - http://www.bz-mg.de -


Jahrzehnte im Dienst für Tiergesundheit und Verbraucherschutz

Seit Jahrzehnten im Dienst für Tiergesundheit und Verbraucherschutz Langjähriger Leiter des städtischen Fachbereichs ging Ende Juni in Ruhestand.

Dr. Karl Heinrich Becker (65), langjähriger Leiter des städtischen Fachbereichs für Verbraucherschutz und Tiergesundheit, schied zum 30. Juni aus dem Dienst bei der Stadtverwaltung aus und geht in den verdienten Ruhestand.

Seit November 1989 hatte er die Leitungsfunktion des damaligen Veterinäramtes inne, war zuvor fünf Jahre als Oberveterinärrat beim Kreis Kleve, als Veterinärrat bei der Bezirksregierung Trier und in seinen ersten Berufsjahren als tierärztlicher Geburtshelfer in der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Veterinärklinik der Universität Gießen tätig, wo er auch studierte.

Wie sehr sich das breite Arbeitsfeld im Laufe der letzten Jahre verändert hat, zeichnet Becker am Beispiel des Veterinärbereichs auf: „Die Globalisierung und der damit einhergehende verstärkte internationale Waren- und Tierverkehr hat uns vor neue Herausforderungen gestellt.

Insbesondere der Tierverkehr ist durch den Eintritt des Schengener Abkommens internationaler geworden. „Permanent neue Gesetzestexte und Verordnungen gehören da schon zur täglichen Pflichtlektüre“, so Dr. Karl Heinrich Becker, der in seiner Zeit bei der Stadtverwaltung auch die Kehrseite der Globalisierung erfahren musste: Tierkrankheiten wie Geflügelpest, Tuberkulose, BSE sowie die Maul- und Klauenseuche beschäftigten das Team im Fachbereich.

Im vergangenen Jahr stellte der Fachbereich 837 Gesundheitszeugnisse für Transporte ins Ausland aus und führte 231 Überprüfungen vor Ort bei diversen Tierhaltern durch.

Die Statistik für Mönchengladbach zählt 922 Pferde, 2.870 Rinder, 1.934 Schweine, 938 Schafe und 48.855 Hühner, wobei allein über 30.000 in einem Legebetrieb gehalten werden.

„Meine Aufgabe habe ich immer als Dienstleistungserbringer für Tier- und Volksgesundheit verstanden“, betont er. Dass im Laufe der Zeit verstärkt auch der Verbraucherschutz in den Vordergrund rückte, spiegelte sich in der Umbenennung des damaligen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes in Fachbereich für Verbraucherschutz und Tiergesundheit.

Die Arbeit des 17-köpfigen Teams dient vor allem der Vorbeugung. „Unsere Aufgabe ist es einerseits, die Bürgerinnen und Bürger vor Gesundheitsschäden, Irreführung und Übervorteilung zu schützen. Andererseits sorgen wir uns um die Gesundheit und den Schutz von Tieren insbesondere in der Landwirtschaft, aber auch in Gewerbebetrieben oder bei privaten Tierhaltern“, sagt der Fachbereichsleiter.

Mit regelmäßigen unangemeldeten Betriebskontrollen soll erreicht werden, dass von den Gewerbebetreibenden die Vorschriften des Lebensmittelrechts eingehalten werden.

Insgesamt 1.661 Betriebe in Mönchengladbach wurden im vergangenen Jahr kontrolliert und 1.508 Proben entnommen, wobei 171 Proben davon beanstandet wurden und 307 ordnungsrechtliche Verfahren auf allen Gebieten des Verbraucherschutzes eingeleitet wurden.

„Neben den Lebensmitteln, unter denen wir etwa einen Salat auf Rückstände von Düngemitteln oder Nüsse auf Schimmelpilz untersuchen, rückten aber Untersuchungen von sogenannten Bedarfsgegenständen zunehmend in den Fokus der Arbeit.

Das sind Gegenstände wie zum Beispiel Tassen und Teller, Kunststoffbehälter oder Verpackungen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, aber auch Spielwaren und Bekleidungsstücke wie Schuhe, die etwa auf Rückstände von Gerbstoffen oder Farbstoffen untersucht werden“, so Becker.

Die Gegenstände und Proben werden vom Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld sowie einer lebensmittelchemischen Laborgemeinschaft in Düsseldorf/Mettmann untersucht.

Mit Blick auf sein Ausscheiden aus dem Dienst bei der Stadtverwaltung hat sich Dr. Karl Heinrich Becker vor zwei Jahren einen Jugendtraum erfüllt und den Motorradführerschein gemacht.

Mit seiner BMW R1200R Roadster wird er zukünftig verstärkt den Niederrhein und die Region erkunden und hin und wieder einen Abstecher zu seiner alten Dienststelle machen.

Foto: Stadt Mönchengladbach