Grüne fordern nach Erdrutsch am Tagebau Konsequenzen

Red. Gesundheit & Soziales [ - Uhr]

logo-grune1[pmgrüne] Nach einem riesigen Hangrutsch am Braunkohle-Tagebau Inden bei Jülich, der rund ein Fünftel der Größe des katastrophalen Erdrutsches in Nachterstedt hatte, fordern Mönchengladbachs Grüne Aufklärung und Konsequenzen. 

Aus dem Radio erfuhr Reinhold Giesen von der Dorfinteressengemeinschaft Wanlo e.V. gestern vom Unglück im Tagebau Inden.

450.000 Kubikmeter Erdreich sind bereits letzte Woche auf einer Breite von 100 Metern abgerutscht. Die Öffentlichkeit wurde vom Betreiber RWE Power nicht informiert. Erst jetzt wurde  durch Journalisten der Aachener Nachrichten und Aachener Zeitung die Sache aufgedeckt. 

„Da werden natürlich Erinnerungen an die Katastrophe in Nachterstedt (Sachsen-Anhalt) mit drei Toten und hohem Sachschaden wach“,  sagt Giesen und kann seinen Zorn über die Informationspolitik des Bergbaubetreibers nicht unterdrücken.

„Letzten August, wenige Wochen nach dem Unglück in Ostdeutschland,  hatten wir hier in Wanlo einen unabhängigen Referenten zum Thema Bergschäden zu Gast, Dipl. Ing. Peter Immekus. Dieser schätze die Situation aufgrund der vielen tektonischen Störungen hier bei uns ebenso gefährlich ein wie im Osten. Wie Recht er nun behalten sollte.“ 

Giesen, der für die Mönchengladbacher Grünen vor Kurzem in den Braunkohleausschuss berufen wurde, will auf der konstituierenden Sitzung im April Aufklärung und auch Konsequenzen fordern.

Konsequenzen fordert auch Hajo Siemes, Bündnisgrüner Landtagskandidat für den Wahlkreis Mönchengladbacher I, zu dem auch Wanlo gehört:

„Die Informationspolitik von RWE Power erinnert an die unsägliche Informationspolitik der AKW-Betreiber in Deutschland. Nicht-Information, Vertuschen und Abwiegeln gehören dort zur Tagesordnung“, so Siemes.

Und weiter: „Die Bewohner von Wanlo haben schon genug Belastungen durch den Tagebau. Jetzt kommt auch noch die Angst um die Häuser an der Abbruchkante hinzu“.

Siemes fordert eine deutliche Verbreiterung des Sicherheitsstreifens, zum Schutz der vorhandenen Bebauung in den Dörfern, die am Tagebaurand liegen.

Momentan beträgt die Breite der sogenannten Sicherheitszone im Tagebau Garzweiler nur 100 Meter.

Dies ist aus seiner Sicht völlig inakzeptabel.

 


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3 Kommentare zu “Grüne fordern nach Erdrutsch am Tagebau Konsequenzen”
  1. @Jose….

    Zitat:“Herr Dr. Hellekens erklärte damals, er sei studierter Geologe und könne mit Sicherheit sagen, dass dort, wo die Biogasanlage geplant sei, fester “gewachsener Untergrund” wäre.“

    Ich sehe diese Aussage als Schönreden. Ich glaube nicht, dass die RWE/NVV AG von sich aus Bedenken anmelden würde. Ganz sicher kann sich auch nach geologischen Untersuchungen nicht sein.

    Ich bin im größten ostdeutschen Tagebaugebiet aufgewachsen und kenne solche „Unbedenklichkeitserklärungen“ zur Genüge.

    Wie lange die Gefahren auch nach der Abraumeinstellung bestehen, zeigt Nachterstedt nur zu genau.

  2. @ DarkGrey

    Schon bei dem Termin am 14.01.2010 in Wanlo wurde die Frage nach der Sicherheit des Untergrundes gestellt. Eben weil der Tagebau immer näher rückt.

    Herr Dr. Hellekens erklärte damals, er sei studierter Geologe und könne mit Sicherheit sagen, dass dort, wo die Biogasanlage geplant sei, fester „gewachsener Untergrund“ wäre.

    Wirklich wissen kann man es vermutlich erst nach entsprechenden geologischen Untersuchungen. Ob die erfolgten? Keine Ahnung.

    Es war auch die Frage nach den tektonischen Platten gestellt worden, da dieses Gebiet betroffen sein soll.

    Wie konkret die Frage war, weiß ich nicht mehr. Aber auch darauf meinte Herr Dr. Hellekens, dass keine Auswirkungen zu befürchten seien und betonte nochmals seine Kenntnisse als Geologe.

    Dasselbe Inden. Auch wenn dort der Hangrutsch eine sogen. Arbeitsböschung war und RWE sich bemühte das Ereignis herunter zu spielen, war es schon eigenartig, dass man die Informationen so lange zurück gehalten hat, bis nichts anderes übrig blieb, als in die Offensive zu gehen.

    Die übliche Salamitaktik, die damals viele sehr verärgert und Betroffene (z.B. Wanlo, Hochneukirch) verunsichert hat.

    Alles kein Problem? Wer weiß es?

  3. Der Vorfall in Jülich zeigt doch das gesamte Gefahrenpotential von Erdrutschen im Bergbaugebiet auf.

    Wieso, so frage ich mich, wird kein Einspruch gegen die geplante Biogasanlage in Wanlo erhoben? Diese liegt, lt. Planung, im Gefährdungsbereich.

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