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Erste Streitschlichter an der Realschule Kaldenkirchen

Ehrung-Streitschlicher-2012-007 [1]An der Realschule der Stadt Nettetal haben jetzt die ersten Streitschlichter ihre Arbeit aufgenommen. Insgesamt neun Schüler der Klassen acht und neun haben nun in den großen Pausen ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer zerstrittenen Mitschüler.

„Es klappt zumeist  besser, wenn die jungen Leute gemeinsam untereinander Streitereien schlichten“, meint auch Armin Schönfelder, Erster Beigeordneter der Stadt Nettetal und gleichzeitig verantwortlich bei der Stadt für den Bereich Schulen. „Ich finde es toll, dass ihr bereit seid, Verantwortung zu übernehmen und euch zu engagieren“ betonte Schönfelder.

Er überreichte den neuen Schulmitarbeitern Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme an der Schlichterausbildung.

Die Streitschlichter der Realschule Nettetal haben in den vergangenen Wochen an einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft teilgenommen.

Dafür gingen sie nicht, wie ihre Mitschüler, nach Unterrichtsschluss nach Hause, sondern blieben in der 7. und 8. Schulstunde noch im Schulgebäude, um sich intensiv auf ihre zukünftige Aufgabe vorzubereiten.

Zum Ausbildungsinhalt gehörten in insgesamt 30 Doppelstunden und einem Intensivtag von 8 Stunden Informationen zur verbalen und nonverbalen Kommunikation, Techniken zum aktiven Zuhören oder auch der Einsatz von Ich-Botschaften.

Daneben wurden die vier Schritte des Schlichtungsgespräches eingeübt und die Organisation der Streitschlichtung in der Schule besprochen.

„Ziel der Streitschlichter wird es sein, den Konflikt so bei zu legen, dass am Ende eine klassische Win-Win-Situation entsteht, so dass keiner der streitenden Parteien sein Gesicht verliert“ erklärt Sandra Wagner, Lehrerin an der Realschule in Kaldenkirchen und gleichzeitig Projekttrainerin.

Da es nicht immer leicht ist, in den einzelnen Streitfällen zu vermitteln, darf sich auch nur derjenige Streitschlichter schimpfen, der das entsprechende Zertifikat erworben hat.

„Bei uns haben alle Teilnehmer das Zertifikat erhalten. Und das wird auf den jeweiligen Zeugnissen auch lobend erwähnt“, ergänzte die Schulleiterin Waltraud Eikelberg nicht ohne Stolz.

Für das Streitschlichtungsprojekt haben die Schüler nebenher einen Raum in der Realschule neu gestaltet.

Der ehemalige Kartenraum wurde mit ansprechenden Farbtönen, einem wortwörtlichen runden Tisch und Hilfsmitteln für die zukünftige Arbeit ausgestattet. Jetzt werden immer zwei Schüler in den großen Pausen im Streitschlichterraum nach einem vorher aufgestellten Dienstplan ansprechbar sein.

Damit stehen demnächst nicht nur Deutsch, Englisch oder Mathematik auf dem Stundenplan der Streitschlichter, sondern auch Rollenspiele, Gruppenarbeiten und Reflexionen. Und das ohne Pflicht, sondern ganz freiwillig.

[PM]