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Arbeitslosenzentrum: Sasserath geht in die Verlängerung • Langjähriger Leiter bleibt der Einrichtung für ein Jahr erhalten • Finanzsorgen und ein neues Konzept

[1] [2]Gladbachs Arbeitslosenzentrum (ALZ) steht vor personellen wie inhaltlichen Veränderungen. Mit einer gewissen Erleichterung nahm die Mitglieder­ver­sammlung des Vereins zur Kenntnis: Karl Sasserath hängt ein Jahr dran.

In der Runde machten sowohl Mitglieder als auch Vorstand und Mitarbeiter des ALZ sehr deutlich, „dass wir unsere bewährte Einrichtung am bewährten Standort in Stadtmitte weiterentwickeln wollen und werden“.

Sasserath, Mitgründer und jahrelanger Leiter, würde die Einrichtung in den nächsten Wochen aus Altersgründen verlassen. ALZ-Vorstandssprecher Karl Boland reagierte daher „hochglücklich“ darüber, dass der 64-Jährige im Rahmen eines neuen Vertrages ein Jahr länger an der Lüpertzender Straße 69 leitend tätig sein wird (bis September 2019).

Über die Modalitäten verhandeln Vorstand und Sasserath derzeit.

Boland erklärte, der Vorstand habe Sasserath um die „Vertragsverlängerung“ gebeten. Der habe positiv darauf reagiert.

Zurück zur Mitgliederversammlung: Nach den Formalien nahm das Plenum den Finanzbericht für 2017 zur Kenntnis.

Boland wie Sasserath betonten, dass aufgrund der sehr knappen Finanzsituation weiter gespart werden müsse. Und zwar da, wo es Sinn macht.

Keineswegs bei den Leistungen für die Besucher.

Mit neuen Mitgliedern und einem gezielteren Sponsoring sollen die Finanzspielräume verbessert werden.

Bei der Kassenprüfung durch Annette Löffler und Bernhard Wilms gab es keine Kritik. Folglich entlasteten die Mitglieder den Vorstand aus Karl Boland, Winfried Schulz, Helmut Hönig und Herbert Baumann.

Das Quartett wurde dann einstimmig wiedergewählt. Neu in der Vorstandsgruppe ist Franjo Schiller, Jahrgang 1944.

Er wolle „mit dem Herzen bei einer guten Sache dabei sein“ und sich vor allem um neue Mitglieder wie Sponsoren kümmern, sagte er nach seiner Wahl. Und kündigte an, „für frischen Wind zu sorgen“. Man wird sehen.

Ungeklärt bleibt weiterhin die leidige Standortfrage an der Lüpertzender Straße. Mit finanzieller städtischer Hilfe hat das ALZ ein so genanntes Quartierskonzept entwickeln lassen.

Dieses Papier wird in Kürze in der Politik (Sozialausschuss etc.) präsentiert.

Im Wesentlichen kommen die Konzeptentwickler zu dem Schluss: Das ALZ muss sich zu den direkten wie unmittelbaren Nachbarn öffnen.

Und mit neuen Angeboten.

Dabei soll das Bewährte (Beratung, Hilfestellungen für Erwerbslose, Jobsuchende, Begegnung und Mittagstisch) keineswegs zurückgeschraubt werden.

Das ALZ hat eine Bewerbung zu einem Förderprojekt losgeschickt, in dem es um Arbeitslosigkeit und Gesundheit geht.

Dass Arbeitslosigkeit physisch wie psychisch krank macht, ist leider nichts Neues.

Was kann man präventiv dagegen tun, wie kann man Betroffenen helfen?

Dieses Angebot würde sich für eine neue Fachkraft im ALZ anbieten, sollte das Zentrum hier den Zuschlag und die damit verbundenen Zuschüsse erhalten.

Wie offen das ALZ nicht nur für Rat- und Hilfesuchende ist, zeigen insbesondere die jüngsten Aktivitäten wie Vorträge, Kunstausstellung, Weiterbildung für Menschen in der Sozialberatung oder die Kulturnacht Nachaktiv, wo hunderte Besucher ins Gespräch kamen und sich bei Musik, Kabarett usw. vergnügten.

„Diese Formate werden wir weiterentwickeln“, sagt Sasserath.

Jahresbericht 2017: Psychosoziale Betreuung im Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach: am Bildschirm lesen und/oder downloaden [3]