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Busse bleiben in beiden Richtungen der Hindenburgstraße • Fach-Arbeitskreis spricht sich gegen ÖPNV-Führung über Viersener- und Steinmetzstraße aus

[1] [2][08.10.2015] Nur drei Arbeitssitzungen benötigte der Fach-Arbeitskreis „ÖPNV Hindenburgstraße“ um fernab von parteipolitischen Einflüssen der scheinbar Never-Ending-Story „Busse in der Hindenburgstraße“ nun doch ein Ende zu setzen.

Der Fach-Arbeitskreis, an dem der Fachbereich Stadteinwicklung und Planung Vertreter aller relevanten Interessengruppen beteiligt hatte, nahm am 22.09.2015 das vom Planungsbüro Mathias Schmechtig aus Kassel vorgestellte Untersuchungsergebnis zustimmend zur Kenntnis.

Nachdem Schmechtig mehrere Varianten zur Busproblematik Hindenburgstraße untersucht hatte, blieb nur noch ein Vergleich zwischen dem Status quo „Busverkehr in beiden Richtungen über die Hindenburgstraße“ und „Tal-Fahrt über Steinmetzstraße“.

Das Ergebnis dieser Untersuchung war, dass die „Tal-Fahrt-Variante“ nur Nachteile mit sich bringen würde.

Bewertet wurden im Wesentlichen diese Kriterien:

Alle Teilnehmer des Arbeitskreises (u.a. CityManagement Stadtmitte, Geschäftsführung Galeria Kaufhof, ARGE der Behindertenverbände, VCD, Pro Bahn, IHK, Einzelhandelsverband, Inklusionsbeauftragte, NEW) sprachen sich für den Erhalt des Status Quo aus.

Dabei standen die „Einmalkosten“ für die erforderlichen bauliche „Ersatzinfrastruktur“ und die Rückzahlung von Fördermitteln von jeweils 1,0 Mio. EURO und der jährliche Defizitausgleich von ca. 1,1 Mio. EURO aus dem städtischen Haushalt für den ÖPNV-Betreiber noch nicht einmal so sehr im Vordergrund.

Wesentlich waren die negativen Auswirkungen auf die ÖPNV-Nutzer und damit einhergehend auf die Attraktivität der Hindenburgstraße und deren angrenzende Bereiche.

In den letztendlich entscheidenden politischen Gremien dürfte sich kaum jemand finden, der weiterhin auf die „Tal-Variante“ setzt.

Auch OB Hans Wilhelm Reiners (CDU), der ein Verfechter einer ÖPNV-freien Hindenburgstraße war, muss sich nun wohl mit der Tatsache abfinden, dass es dort weiterhin Busverkehr in beiden Richtungen geben wird.

Auch eine Reduzierung der Linien in der Hindenburgstraße scheint kaum realisierbar zu sein. Auch weil eine solche mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Rückzahlung von Fördermitteln führen würde, weil schon bislang vorgenommene Veränderungen des ÖPNV-Angebotes zur „Aufzehrung“ von Toleranzschwellen (für die Rückzahlung öffentlicher Mittel) geführt hatte.

Als ausgesprochen positiv hat sich offensichtlich die Einrichtung des „Fach-Arbeitskreises“ durch den Fachbereich Stadtentwicklung und Planung (ohne Beteiligung der Politik) unter externer fachlicher Begleitung und Zuarbeit herausgestellt.

Bei diesem Projekt stellte sich heraus, dass vermeintlich divergierende Interessenlagen durch einen rein sachbezogenen, dialogorientierten Austausch besser „unter einen Hut“ zu bekommen sind, als Diskussionen mit (partei-)politischen Hintergründen.

Die Einrichtung von „Fach-Arbeitskreisen“ – nicht nur bei Verkehrsprojekten – dürfte neben nach wie vor dringend erforderlichen breiten Bürgerbeteiligungen ein probates Mittel für konfliktfreiere Projektabwicklungen sein.