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Gladbachs Arbeitslosenzentrum (AZ) investiert in die Zukunft

Rund 40 000 Euro Spendengelder werden derzeit in räumliche Sanierungen gesteckt.Doch – räumlich gesehen – ist die Zukunft des Vereins mit Adresse an der Lüpertzender Straße 69 ungewiss.

Der Grund: Die Alt-Immobilie neben der städtischen Musikschule gehört der Stadt.

Und die weigere sich, mit dem gefragten Verein einen Langzeitmietvertrag zu vereinbaren.

Das jedenfalls sagt Vorstandssprecher Karl Boland. Kritisch äußern sich Boland wie der Leiter des Zentrums, Karl Sasserath, über das bisherige Verhalten von OB Norbert Bude (SPD).

Der habe auf mehrere AZ-Briefe, in denen es um eine längerfristige Nutzungssicherheit am bisherigen Standort ging, erst gar nicht geantwortet.

So dringen Boland & Co. auf „Mietzeiten“ von 30 Jahren und mehr. Das könne man über eine Erbbauchrechtsregelung lösen. Derzeit kann dem Verein, der keine Miete zahle, vom Eigentümer Stadt kurzfristig gekündigt werden.

Das Thema Langzeitmietvertrag nervt die AZ-Verantwortlichen. Denn Sponsoren wie Wilberz-Stiftung, Stadtsparkasse (Ausschüttung aus PS-Spar-Erlösen) oder Solidaritätsfonds der katholischen Kirche drängen laut Sasserath darauf, dass das AZ auch auf Dauer an der bekannten Adresse verbleibt.

„Die wollen die Gelder längerfristig vernünftig angelegt sehen. Das ist doch verständlich“, sagt Sasserath.

Apropos Sanierung: Die über 40 000 Euro werden in die verbesserte Lagerung von Lebensmitteln für den AZ-Mittagstisch gesteckt.

Parallel erhalten die Küchen-Mitarbeiter im Obergschoss frisch lackierte Räume mit Umkleiden, Dusche usw.

Weitere notwendige Ausbaupläne sind ohne besagte Mietsicherheit kaum machbar. Auch weitere Geldgeber sind nötig, um die seit Jahren gehegten wie hochgesteckten Pläne zu realisieren.

Sasserath spricht von rund 800.000 Euro, die in eine längst nötige behindertengerechte, barrierefreie Einrichtigung gesteckt werden müssten.

Schließlich würden die „Kunden“ des AZ nicht jünger. Eine behinderte Frau müsse quasi in die Räume getragen werden.

Die fertig gezeichneten Ausbaupläne liegen schon länger in der Schublade.

Boland: „Wir sind längst eine Begegnungsadresse geworden. Und das wollen wir bleiben. Der Mittagstisch ist da ein Magnet.“

Für zwei Euro – wer mehr hat, der gibt 3,50 Euro – kann man an der Lüpertzender Straße gut essen. Ein Kaffee beispielsweise kostet 25 Cent. An 221 Öffnungstagen wurden durchschnittlich 48 Essen serviert. In diesem Jahr waren es schon mal 80 und mehr.

Das stellt das Küchenteam vor große Herausforderungen. Vor allem Langzeitarbeitslose kommen zum Essen, miteinander Reden usw., aber auch und immer mehr ältere Menschen, deren Rente knapp ist.

Ob Tipps für Berufsrückkehrerinnen, psychosoziale Beratung, Bewerbungstraining oder Rechtsberatung bei Problemen mit dem Job-Center – 2012 verzeichnete das AZ fast 11.300 Besuchskontakte.

Die meisten Ratssuchenden sind älter als 50, auffallend ist der Anstieg bei Frauen und Migranten.

Mehr Infos zum Arbeitslosenzentrum und zum Jahresbericht 2012 unter http://www.arbeitslosenzentrum-mg.de/ [1]

1 Kommentar (Öffnen | Schließen)

1 Kommentar Empfänger "Gladbachs Arbeitslosenzentrum (AZ) investiert in die Zukunft"

#1 Kommentar von Stadtfilzer am 8. November 2013 00000011 17:18 138393110605Fri, 08 Nov 2013 17:18:26 +0000

Das passt doch prima zu diesem Artikel:

[2]

Da habe ich bereits hervorgehoben, dass der OB ein vielbeschäftigter Mann ist!

Vielleicht gibt es beim Büro des OB auch eine separate Audienzstelle?

Die wäre dann vielleicht in der Lage mal einen Bittsteller des AZ zu einer Massenaudienz zuzulassen.

Selbstverständlich nur, wenn sich das AZ genügend devot darum bemüht.

Hat der OB Bude vielleicht ein Problem mit der Person des Herrn Sasserath, der in Rheydt ein sehr beliebter Bezirksvorsteher ist?

Vielleicht über facebook erneut versuchen? Sicher klappt das mit der Antwort an das AZ demnächst besser, wenn der OB Bude endlich jemanden hat, der in seinem Auftrag bei facebook agiert.

Nochmal, der Mann ist vielbeschäftigt und kann sich nun wirklich nicht um jede Kleinigkeit kümmern!

Laden Sie doch mal Presse ein (neben örtlicher Presse sollte es schon ARD oder, besser noch: und auch ein ZDF-Team sein) und bitten den OB Bude ganz lieb, sich für einige publikumswirksame, bürgernahe Sequenzen zur Verfügung zu stellen.

Ganz jovial und ohne Berührungsängste mit dem Volk z.B. beim gemeinsamen, schlichten Mittagessen mit einigen Langzeitarbeitslosen.

Das klappt bestimmt! Vielleicht dann auch endlich mit dem Miet- oder Erbpachtvertrag.