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Giesenkirchens Entwicklungspotenziale ausschöpfen – „Dialog Giesenkirchen“ zeigt konkrete Ergebnisse auf [mit Slideshow]

[1]Das Zentrum stärken, das grüne Umfeld über ein Freiraum- und Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer besser an den Stadtkern anbinden, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Sportanlagen stärker integrieren, Baulücken schließen und den Wohnbestand besser qualifizieren.

Dies sind nur einige Leitlinien der Entwicklung, die sich aus dem vorhandenen Potenzial des Stadtteils Giesenkirchen ergeben und zukünftig ausgeschöpft werden sollen.

Vor einem Jahr startete der städtische Fachbereich Stadtentwicklung und Planung gemeinsam mit zwei von der Verwaltung beauftragten externen Planungsbüros einen Dialogprozess zur Erarbeitung eines Stadtteilentwicklungskonzeptes für Giesenkirchen.

Inzwischen liegen Planerspaziergänge, Expertengespräche, Bürgersprechstunden und drei Bürgerforen im Rahmen des Projektes „Dialog Giesenkirchen“ hinter den Akteuren.

Am 27.03.2012 informierten sich rund 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger im abschließenden Bürgerforum über die Ergebnisse des breit angelegten Dialogverfahrens, die von Stadtentwickler Torsten Stamm, dem Büro Davids, Terfrüchte + Partner aus Essen sowie dem Büro Schulten Stadt- und Regionalentwicklung (SSR) aus Dortmund in der voll besetzten Aula des Schulzentrums am Asternweg präsentiert wurden.

Moderiert wurde die sehr gut besuchte Veranstaltung durch Petra Voßebürger vom Dortmunder Büro IKU.

„Wir sind vor einem Jahr mit dem Anspruch angetreten, den Ortsteil im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten, andere und durchaus neue Sichtweisen aufzugreifen und gemeinsam mit den Bürgern zu entwickeln. Die nun vorliegenden Ergebnisse des Dialogverfahrens können sich sehen lassen“, so Stadtentwickler Torsten Stamm.

Der nunmehr vorgestellte Ergebnisbericht wird im nächsten Ratszug der Bezirksvertretung Ost sowie dem Planungs- und Bauausschuss und dem Freizeit-, Sport- und Bäderausschuss mit diesen Eckpunkten vorgestellt:

Zentrumsstärkung

Konstantinstraße und Konstantinplatz sollen in ihrer Zentrumsstruktur gestärkt werden.

Der öffentliche Raum unter anderem rund um den Konstantinplatz ist aufzuwerten, private Zusammenschlüsse wie Immobilien- und Standortgemeinschaften sind zu unterstützen, Leerstand nicht unbedingt nur durch Einzelhandel, sondern auch durch frequenzbringende Dienstleister zu beseitigen.

Darüber hinaus soll das Zentrum durch eine bessere ÖPNV-Anbindung der unteren Konstantinstraße, die derzeit den Versorgungsschwerpunkt darstellt, und ein verbessertes Wegenetz durch Rad- und Fußwegeverbindungen gestärkt werden.

Kleinflächenkonzepte, Hofläden und „mobile Dienste“ sind zusätzliche Angebote, die die Nahversorgung in allen Teilen Giesenkirchens unterstützen.

Eine durch Licht- und Kunststelen markierte Fußgängerachse von der Konstantinstraße auf den Platz trägt zur deutlicheren Wegeführung bei. Dafür müssten fünf Stellplätze auf dem Platz wegfallen. Außerdem könnten Bäume und Bänke die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Siedlungsflächen

Der vor dem Hintergrund des demografischen Wandels anstehende Generationswechsel führt dazu, dass Wohnraum für ältere Generationen in Stadtkernlage gefragt sind.

Gleichzeitig ist der Stadtteil von jungen Familien aus Giesenkirchen gefragt. Hier sehen die Stadtentwickler Potenzial für Ein- und Zweifamilienhäuser, aber auch für den Mietwohnungsbau.

Entwicklungsflächen bieten vor allem die rund hundert Baulücken, die insgesamt ein Flächenvolumen von acht Hektar umfassen.

Das Stadtteilentwicklungskonzept sieht ferner Potenzial auf städtische Flächen wie dem Parkplatz Kruchenstraße mit einer Größe von einem Hektar für 25 Wohneinheiten oder dem aufzugebenden Ascheplatz an der Lorenz-Görtz-Straße (1,2 Hektar) für 30 Wohneinheiten vor.

Weiteres Potenzial bietet sich im Bereich Meerkamp, langfristig auch noch am Ahrener Feld und an der Waldesruh an. Hiezu sind allerdings Machbarkeitsstudien notwendig.

Freibadfläche

Das bereits seit Jahren geschlossene Freibad in Giesenkirchen soll nicht wieder „ans Netz“ gehen. Das Gelände bietet sich zur Freizeitnutzung für Kinder und Jugendliche an.

Das Konzept sieht hier einen von einem Privatinvestor zu errichtenden Badesee mit City-Strand vor.

Zusätzlich – ebenfalls aus der Hand eines Privatinvestors – könnten auf dem Areal Beach-Sport-Felder, Gastronomie mit Biergarten, ein Klettergarten oder ein Wohnmobilpark entstehen.

Sportanlagen

Ebenso als Baustein im Bereich Sport vorgesehen sind die Sanierung des Tennenplatzes und der Leichtathletik-Anlagen auf der Sportanlage Asternweg. Dies erfolgt aus Mitteln der Sportpauschale bis Herbst dieses Jahres.

Die Sportanlage Puffkohlen könnte mit neuen Kunststoffrasen-Spielfeldern für rund eine Million Euro saniert werden, die zum größten Teil aus den Verkaufserlösen der städtischen Sportfläche an der Lorenz-Görtz-Straße und dem ehemaligen Freibadparkplatz an der Kruchenstraße erzielt werden.

Zusammen mit der Sportanlage Asternweg wäre der Bedarf der Sportvereine in Giesenkirchen damit gedeckt und die Anlagen sind auf einem zeitgemäßen Stand gebracht.

Petra Voßebürger moderierte im Anschluss an die Präsentation der Ergebnisse die Runde der Rückfragen aus dem Publikum, die zum größten Teil auch direkt durch die Planer und die anwesenden Vertreter der Stadtverwaltung beantwortet werden konnten.

„Das nun vorliegende und gemeinsam mit der Bürgerschaft erarbeitete Konzept zeigt den Rahmen für die weitere Entwicklung Giesenkirchens auf und eröffnet Perspektiven für die Zukunft. Auf dieser Basis kann das vorhandene Entwicklungspotenzial Giesenkirchens in den nächsten Jahren in behutsamen und kleinteiligen Schritten unter Berücksichtigung der schwierigen Haushaltslage ausgeschöpft werden“, resümierte Olaf Kasper, Projektleiter des beauftragten Planungsteams Davids, Terfrüchte und Partner den Arbeitsprozess.

Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer nahm in seinem Schlusswort diesen Gedanken auf: „Der Ball liegt nun bei uns, die Umsetzung der Ideen zügig einzuleiten.“

[PM]

Hier die Ergebnisse in einer Übersicht:

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