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Giesenkirchener Konstantinplatz – Dichtung und Wahrheit

konstantinplatz [1]Es ist Wahlkampf. Oder: Laßt uns einfach mal wieder was erzählen, irgend jemand wird sich schon finden, der bewusst unsere (unwahre) „Dichtung“ verbreitet.

Dichtung

Der Umbau des Konstantinplatzes soll durch das Bügerbegehren verzögert worden sein.

So wurde es erzählt vom Vorsitzenden des Gewerbekreises Giesenkirchen  (http://www.bz-mg.de/index.php/giesenkirchen-2015-giesenkirchener-gewerbekreis-fordert-zum-boykott-der-auslage-von-unterschriften-listen-auf/ [2]) und in manchem Medium ungeprüft publiziert.

Bereits in der Sitzung des Hauptausschusses am 10.12.2008 erklärte der Fraktionsvorsitzende Rolf Besten (CDU) dazu folgendes:

RH Besten, CDU, bezieht sich auf den o. a. Fraktionsantrag:

Die Veränderung der Ansätze führt nicht dazu, dass der Haushalt zusätzlich belastet wird. Beim Umbau Konstantinplatz handelt es sich um eine Umschichtung. Der Konstantinplatz wurde in einem Bürgerbegehren als Deckungsbeitrag für andere Kosten dargestellt. Auf Grund dessen empfiehlt es sich schon aus demokratischem Verhalten heraus, mit dem Konstantinplatz in diesem Jahr nicht mehr zu beginnen, sondern erst nach einer Entscheidung über das Bürgerbegehren.“ (Auszug aus dem Sitzungsprotokoll:)

Deshalb wurde die Umbuchung der Gelder auf das Jahr 2009 beantragt. Eine Entlastung erfolgt bei „M60 5026 00″, dem „Mittlerer Ring“.

Nun die Wahrheit aus den (F)Akten:

Abstimmungsergebnis: Ja: 15, Nein: 9

Für den Konstantinplatz mußten zwei andere Vorhaben zurückgestellt oder ganz aufgegeben werden:

Am 18.10.2006 hatte vom Hauptausschuß mit den Stimmen von CDU und FDP Folgendes beschlossen:

„Für das Jahr 2008 wurden in den Fachausschüssen die „Konzeption Innenstadt Rheydt“ und der „Umbau Konstantinplatz“ beantragt und empfohlen. Deckungsvorschlag: -404.000 €, -21.000 € = insgesamt -425.000 €. Für 2009 liegt unter Berücksichtigung von Landeszuschüssen für den Umbau des Konstantinplatzes ein Mehrbedarf von 97.500 € vor. Deckung durch ÖPNV Aktionsprogramm II. BA, Lichtzeichenanlagen: 97.500 €. Im Jahre 2011 gilt folgender Ansatz: ÖPNV Aktionsprogramm II. BA Lichtzeichenanlagen 118.000 €. Zu streichen ist „Ausbau Engelsmühlenweg“. Somit ist dafür der Ausgleich geschaffen.“

Die in dieser „Rechnung“ nicht enthaltenen Gelder für den Konstantinplatz wurden in 2008 genehmigt, es handelt sich um die nicht erhaltenen Fördermittel aus NRW.

Weitere wichtige Fakten aus dem Bezirk Giesenkirchen zur Planung Konstantinplatz.

Aussagen der Politiker in der Sitzung der Bezirksvertretung vom 10.05.2006:

Auch in der Sitzung der Bezirksvertretung Giesenkirchen vom 15.03.2007 also fast 1 Jahr später, werden interessante Aussagen gemacht:

Herr Scheel – FB 61-verweist für die Verwaltung auf die Beratungsvorlage. Er betont ausdrücklich, dass für die Umsetzung des dargestellten Konzeptes eine heutige Beschlussfassung durch die Bezirksvertretung unumgänglich sei, da ansonsten die Fördermittel des Landes nicht mehr beantragt werden könnten. Auch für jede weitere Anregung, die heute aus der Bezirksvertretung kommen würde, muss eine entsprechende Beschlussfassung erfolgen.

Zusammenfassung und Resümee:

  1. Die Bezirksvertreter von SPD, FWG, Bündnis90/Grüne wurden von der Verwaltung und den Mehrheitsfraktionen CDU/FDP massiv unter Druck gesetzt und das, obwohl wichtige Voraussetzungen (Bürgerbeteiligung) nicht erfüllt waren. Angeblich war eine Abstimmung nicht aufschiebbar ohne etwaige Fördermittel zu gefährden.
  2. Wie wir wissen (siehe oben), gibt es trotz der Abstimmung keine Fördermittel. Welche Konsequenzen werden nun aus der „Zwangsabstimmung“ gezogen?
  3. Weder die Bürger noch die Anwohner oder Eigentümern, der Gewerbekreis oder andere Interessierte wurden bis heute informiert oder in Beratungen einbezogen, obwohl das nachweislich mehrfach von Boss und Kremer angekündigt wurde.
  4. Auch die berechtigte Frage der Anliegrkosten ist nicht geklärt.
  5. Das gesamte Vorgehen der CDU Giesenkirchen im Fall Konstantinplatz ähnelt einer Verkettung von Halb- und Unwahrheiten in (nicht) überraschender Weise demVorgehen bei  „Giesenkirchen 2015“
  6. Boss wollte diesen Umbau, und das mit allen Mitteln. Er „habe darum kämpfen müssen“, ist nicht mehr als ein Phrase.
  7. Das Bürgerbegehren „gegen 2015“ hat nichts verzögert. Der Konstantinplatz hätte durchaus gebaut werden können.
  8. Vom derzeitigen Giesenkirchener Bezirksvorsteher Frank Boss darf erwartet werden, dass er bei aller Freude über „seinen Erfolg“ die Bürgerinitiative „gegen 2015“ nicht verunglimpft. Für seine Person hat er dies immer und immer eingefordert.
  9. Als Demokrat wäre es seine Pflicht – auch im Wahlkampf – die Interessen der Bürger zu schützen; auch in Pressedarstellungen.
2 Kommentare (Öffnen | Schließen)

2 Kommentare Empfänger "Giesenkirchener Konstantinplatz – Dichtung und Wahrheit"

#1 Kommentar von t.haler am 30. April 2009 00000004 00:20 124105081512Thu, 30 Apr 2009 00:20:15 +0000

Boss und Demokratie????

#2 Kommentar von Thomas am 1. Mai 2009 00000005 21:13 124121240109Fri, 01 May 2009 21:13:21 +0000

In Giesenkirchen wird geklotzt – die Anwohner werden sich nach Abschluss der Arbeiten bedanken.

Keine Beteiligung der Bürgerschaft und wieder ein fast Alleingang vom Bezirksvorsteher Boss.

Wer hat denn den aktuellen Zustand zu verantworten?

In Zukunft dürften die CDU Wunschkonzerte jedoch vorbei sein.

„Der finanzielle Spielraum der Städte und Gemeinden werde durch die konjunkturbedingten Defizite noch auf Jahre hin beschränkt. „Deswegen rechnen wir mit einem langen Zeitraum karger Jahre für die öffentlichen Haushalte“, betonte der Städtetagspräsident. (Frankfurter Rundschau)“

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Eine neue Machtverteilung im neuen Bezirk Ost ist überfällig!