Dä jecke Onkel JU

Glossi [ - Uhr]

glossi-flughafen-trabrennbahn„Wir fliegen auf Neuwerk“ heißt et am Rosenmontag, wenn der Veedelszoch sich auch in diesem Jahr ab 13.11 Uhr von Haus Lütz bis zur Krahnendonkhalle schlängert.

Also bei dem Motto taucht bestimmt auch der Onkel JU (52) bei den Neuwerkern Politnarren auf, um mit denen kräftig die Werbetrommel für das neue Event auf Neuwerker Boden zu feiern und in trauter Runde den Totengesang für das alte Event einzustimmen.

Dat muss am Karneval liegen, dat der WFMG-Chef Dr. Ulrich Schückhaus, im August 1959 geboren, also noch 52 (!) alt, momentan für einen Schenkelklopfer nach dem nächsten sorgt.

Erst irrt und wirrt er in Rheydt umher, um glauben zu machen, dass seine Tante JU auf dem Marktplatz landet. Dat ist aber manchen Rheydtern dann doch zu jeck.

Nach Onkel JUs Willen soll die Tante aber auch nicht woanders in Rheydt landen, sondern in Neuwerk. Wenn schon ein Event in Neuwerk endlich kaputt geht, dann muss da auch ein Ersatz hin.

Und wieder entpuppt sich der jecke Ulrich als cleverer Strippenzieher. Getarnt als der „nette Onkel JU von nebenan“ gräbt der so geschickt Fördergelder für einen Event-Hangar bei  Bezirksregierung und EU ab, dat die sogar noch ‚en Schippken drauf legen und ihn ermahnen, er soll doch nicht so jeck sein und gefälligst 300.000 EURO mehr fordern.

Sonst wird nämlich zu wenig neues Event gefördert – wenn schon, denn schon.

Schließlich soll dat ja auch nicht nur reichlich Museumsbesucher anziehen – von Museen haben wir nämlich in NRW schon jetzt viiiiiel zu viele – , sondern Geschäftsleute sollen da tagen, quatschen, Geschäfte machen und so.

Die Tante JU soll dann für das für solche Geschäfte notwendige Flair und die entspannende Atmosphäre sorgen.

Tja, für so wat gibt man in NRW und in der EU natürlich gerne unser Geld aus. Man muss nur mit ’ner alten Tante wat Jeckes tun, dann wird einem dat Geld nur so nach geschmissen und hilft so noch dem einen oder anderen Vereinsmeier, seinem Hobby zu fröhnen, das er selbst nicht bezahlen kann.

Das besondere Business-Flair und spannende Atmosphäre könnte zwar auch gleich neben an auf der Trabrennbahn geboten werden, aber hier scharrt ein anderer Interessent mit den Hufen.

Dat wäre ja auch völlig plem-plem, Fördergelder für den Ausbau der ältesten Trabrennbahn Deutschlands zu beantragen, damit  die in der Stadt fehlenden Büroflächen entstehen, in denen dann Geschäfte in ungewohntem Ambiente mit Blick auf Rennbahn, Ställe und Natur abgewickelt werden.

Also. Her mit den Fördergeldern und dem Obulus der Stadt für die Tante JU, auch wenn keiner weiß, ob Onkel JU auch hält, was er verspricht, denn Papier ist schließlich geduldig! 

Und die Rennbahn gar nicht fördern, denn mit dem Gelände kann man schließlich auch wat verdienen. Also wenn dat kein Geldfluss-Konzept ist, dann weiß ich et auch nicht.

Und weil doch die Rennbahn partout nicht kaputt gehen will, wird die eben von Onkel JU und Politikern im Chor kaputt geredet: „Wenn das Pferd nicht freiwillig zum Metzger geht, dann schieben wir es eben dahin.“

In der Zwischenzeit kassiert man allerdings gerne Gelder, die früher der Rennbahn immer was einbrachten. Und vor dem, was die Pferdetrainer abführen, ist auch keiner fies.

Dafür darf auch der Rennverein das städtische Gelände auf eigene Kosten verwalten, hegen und pflegen.

Von dieser Art Wirtschaftsförderung kriegt die Hangar-spendierfreudige Bezirksregierung gar nix mit. Beim Sport gucken alle eh nur auf den Fußball.

Von den weltweiten Pferdesportübertragungen wissen auch nur Pferdesportbegeisterte, also lohnt das Hingucken erst gar nicht.

Also auf eines kann man vertrauen: Wo es sein muss, halten die da oben fest zusammen und unsere sonst so redegewandten Landtagsabgeordneten die Klappe. Man will schließlich keinem bekannten Investorenfreund das Trabrennbahngebiet versauen.

Und die EU ist sowieso soooooo weit weg. Bei den Griechenland-Milliarden fällt so’n kleines Neuwerker Eventfleckchen überhaupt nicht auf.

Blöd dabei nur, dass erstens der Steuerzahler und zweitens die Neuwerker die Dummen sind.

„Wir traben in den Morast“ wäre eigentlich das treffendere Motto für Neuwerks Narrenzunft. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Das wollt‘ ich nur mal gesagt haben.

Euer Glossi

Ein Kommentar zu “Dä jecke Onkel JU”
  1. Sport? In dieser Stadt: Borussia über alles. Wenigstens läuft es grade mal gut. Trotzdem ist noch lange nicht alles gerechtfertigt was rund um diesen Verein veranstaltet und zugelassen wird.

    Trabrennbahn? Da wird immer getönt, dass der Verein keine Miete zahlt. Verschwiegen wird geflissentlich, dass die EWMG jetzt Jahr für Jahr mehr (96.000 Euro) einnimmt als vorher durch den Verein (der zahlte 34.000 Euro).

    Die Pleite des Vereins ist sozusagen ein warmer Regen für die immer leere Kasse der EWMG. Irgendwie bringt der ungeliebte Verein die finanziell auf Trab.

    Den kann der Laden gut brauchen. Schwarze Zahlen sind für die und die WFMG Fremdworte. Die freuen sich schon über ne schwarze Null wie Bolle.

    Deswegen können die der neuen Stadt-Firma Hangar-sonstwas-GmbH auch gleich mal mit nem Darlehen unter die schwachen Tragflächen greifen. Woher kriegen die das Geld? Haben tun die ja selber nix! Logo, wie bei Borussia. Die nehmen ein Darlehen auf, damit die ein Darlehen geben können. So geht das in unserer Stadt.

    Die JU-Story? Die stinkt sowas von zum Himmel. Da werden Steuergelder, nix anderes sind „Fördergelder“, regelrecht verbrannt. Kriegt hier jeder Verein was gebaut, wenn er was braucht und selbst nix auf die Reihe kriegt?

    Nee, aber mit genug Vitamin B und dem richtigen Hobby klappt das.

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