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Engelblecker Straße für den Schwerlastverkehr nicht geeignet – Teil V: Nun steht es fest! Teilstück vom Nordring bis Borsigstraße ist schon seit Jahren ungeeignet!

bzmg-nordring-richtung-borsigstrasse [1]Das ist die Schlussfolgerung die aus den mittlerweile vorliegenden Untersuchungs­ergebnissen gezogen werden muss. Der Straßenabschnitt zwischen Nordring und Borsigstraße (Zufahrt für Schwerlast­fahrzeuge zum Gewerbegebiet Engelbleck) hält nur noch knapp 2 Jahre.

restnutzung [2]„Für den Bereich 2 (Anm.: Nordring – Borsigstraße) reicht eine Erneuerung der Verschleißschicht nicht aus. Hier ist eine grundhafte Erneuerung des Teilstücks mit entsprechend hohem finanziellem Aufwand nicht zu vermeiden“, steht in einem Schreiben des Fachbereichs Ingenieurbüro und Baubetrieb, das BZMG vorliegt.

Um die Straßensubstanz zu erhalten, muss das Mönchengladbacher Straßenmanagement umgehend aktiv werden und auch diesen Straßenabschnitt der Engelblecker Straße für den Schwerlastverkehr sperren, so dass zukünftig hier nur noch Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 to, einschließlich ihrer Anhänger und Zugmaschinen, Personenkraftwagen und Kraftomnibusse verkehren dürfen.

bzmg-engelbleck-100_1505 [3]Übrigens ist die Engelblecker Straße ab der Zufahrt zum Gewerbegebiet in Richtung der Kreuzung Engelblecker Straße/Am Baumhof bereits für den Lkw-Verkehr eingeschränkt.

Der Straßenverkehr zum Gewerbegebiet Engelbleck-Nord beschäftigte die Bezirksvertreter in der Vergangenheit des Öfteren. Mal ging es um Besorgnisse um die Verkehrssicherheit von Radfahrern, mal um die Erörterung von Verkehrslenkungsmaßnahmen über das Gewerbegebiet Engelbleck-Süd.

So beauftragten z. B. die Bezirksvertreter am 23.11.2005 die Verwaltung, durch eine entsprechende Beschilderung dafür Sorge zu tragen, dass die Süchtelner Strasse als „Bypass“ verstärkt als Zufahrt des Gewerbegebietes genutzt wird.

In gleicher Sitzung stellte die Verwaltung bereits fest, dass kein leistungsfähiges Straßennetz für das Gewerbegebiet bestehe.

Der damalige Bezirksvorsteher Norbert Post (CDU) machte gleichfalls deutlich, „dass sich bei einer Überprüfung der Tragfähigkeit der Engelblecker Strasse/Borsigstrasse herausstellen werde, dass diese Straßen nicht entsprechend ausgebaut seien.“

Trotz dieser offenbar zumindest Insidern bekannten Tatsachen, wurde der Fehler noch vergrößert und das Gewerbegebiet Engelbleck erweitert (siehe „Teil II – Erweiterung des Gewerbegebiets nur wegen Drekopf-Bedarf“ [4]).

bzmg-nord-teilbereich-2-sud-teilbereich-1 [5]Ein Jahr später fiel dann den Bezirksvertretern auf, dass, entgegen der Intention der Entlastung dieses fraglichen Strassenteilstücks, nun sogar Hinweisschilder zum Gewerbegebiet-Nord, also zur Borsigstraße, gezielt Schwerlastverkehr auf genau diesen Weg leiteten.

Die Antwort der Verwaltung kann im Protokoll vom 31.05.2007 nachgelesen werden:

„… Die bisherigen Bestrebungen der Bezirksvertretung Neuwerk, immer mehr Straßen im Stadtbezirk mit einem Lkw-Durchfahrtsverbot zu belegen, lösen kein Problem, sondern verlagern es nur, wenn keine leistungsfähigen Alternativen zur Verfügung stehen. Wäre der Nordring zumindest bis zur Süchtelner Straße durchgebaut, stände eine leistungsfähige Straße zur Erschließung der beiden Gewerbegebiete zur Verfügung…. Bis dahin muss dieses Gewerbegebiet über das vorhandene Straßennetz erreichbar bleiben.“

Die Wegweisung wurde also doch nicht geändert.

Dass erst nach über 4 Jahren die Tragfähigkeitsuntersuchung durchgeführt wurde und nun zu diesem niederschmetternden Ergebnis kommt, lässt eine absichtliche Verzögerungstaktik aus den Zusammenhängen heraus vermuten:

Nicht nur an dieser Stelle zeigt sich, dass die Ampel-Kooperation Baustellen der CDU-geführten Mehrheit erbt, wodurch die Stadt auf Dauer noch mehr Schulden anhäufen muss, als sie sowieso schon hat.

Auf Anfrage erklärte der neue Bezirksvorsteher Ost, Hermann-Josef Krichel-Mäurer (SPD), dass die er das Thema „Tragfähigkeit der Engelblecker Straße“ auf die Tagesordnung der nächsten Bezirksvertretungssitzung setzen werde und insbesondere die Fragen klären wolle,

Es wird interessant sein zu verfolgen, mit welchen Argumenten die Verwaltung die verzögerte Bearbeitung eines Auftrags der Bezirksvertretung Neuwerk zu erklären versucht und welche Alternativen sie „vor Ort“ vorschlägt.

Nach und nach fügen sich Puzzelteile zusammen.

Die Politiker sind jedenfalls gut beraten, sich ein umfassendes Bild zu machen und die verwaltungsinternen Vorgänge aufzuklären. Entweder gab es Abstimmungsprobleme in der Verwaltung oder verborgene Absprachen.

Beidem muss ein Riegel vorgeschoben werden.