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Neuwerk: Was bringt uns der Verkehrsentwicklungsplan?

Zunächst einmal: nichts. Am 14.01.09 wurde der Vorentwurf eines Zielkonzeptes zu einem Verkehrsentwicklungsplan den Bezirksvertretern vorgestellt. Bis zum Frühjahr darf der Bürger eine Broschüre erwarten, auf dessen Grundlage dann alle fleißig diskutieren dürfen. Einzelziele werden in der Folge den Bezirksvertretern ausführlich vorgestellt.

Was wurde vorgestellt? Das derzeitige Verkehrsnetz soll optimiert werden, Auswirkungen auf Unfall-, Lärm- und Schadstoffsituationen wurden bewertet. Die Gutachter hatten es nicht leicht: so soll beispielsweise das Straßennetz eindeutiger gegliedert sein in Hauptverkehrsnetz und Nebennetz, auch damit Unterhaltungskosten reduziert und Verkehrssicherheit erhöht wird.

Natürlich soll der Autofahrer weiterhin alles gut erreichen können, gleichzeitig soll das Parken in Parkhäusern attraktiver werden.

Der ÖPNV soll selbstverständlich auch verbessert werden und Radfahrer und Fußgänger wurden natürlich auch nicht vergessen. Ein vollständiges Radwegenetz ist der Wunschtraum. Lärm und Schadstoffe sollen dabei auch noch reduziert werden. Und da bis 2015 eine sinkende Einwohnerzahl von 266.000 auf 261.000 prognostiziert wird, dürfte sich die gesamt-städtische Verkehrsbelastung zumindest nicht weiter erhöhen.

Hört sich alles irgendwie theoretisch an. Und irgendwie kommt doch der Verdacht, dass hier wieder einmal ein dickes Gutachten erzeugt wurde, dass aber mangels Geld schwer umsetzbar ist. Zumindest, wenn es um die Schaffung eines Radwegenetzes und neuer Hauptverkehrsstraßen geht. Aber vielleicht bringt ja das Konjunkturpaket II der Bundesregierung was. Obwohl alle Bürger erst einmal froh wären, wenn die vielen Straßenlöcher geflickt würden.

Bestimmt gibt es auch Maßnahmen, die kostengünstig umgesetzt werden können. Schließlich weist das Gutachten Wege auf, Struktur in das jetzige Verkehrsnetz zu bringen und vor allen Dingen ist es ein Handlungsrahmen, an dem sich Verwaltung und Politik bei der weiteren städtischen Entwicklung richten sollen. „Sollen“, denn konsequentes Handeln bestimmte aber eher selten die Mönchengladbacher Politik.

Wie sind denn nun konkret die Vorstellungen des Gutachters im Bezirk Neuwerk?

Die Künkelstraße soll bis zur Kaldenkirchener Straße verlängert werden, was eine Entlastung der Graf-Haeseler-Straße mit sich bringen würde

Bettrath wird verkehrsberuhigt. Auch auf der Dammerstraße und Engelblecker Straße soll deutlich weniger Verkehr fließen.

Ber alles nur im Vorentwurf, Einzelheiten folgen.

Die Situation des Parkens von Pkw wird untersucht, eine Schnellbusverbindung von Neuwerk nach Stadtmitte wird angedacht und stillgelegte Bahntrassen, wie in Neuwerk, könnten Radverkehrsrouten ergänzen. Beim Fahrradverkehr kommt das Gutachten übrigens schlicht zur Feststellung: mangelhaft. Ein praktischer Vorschlag: Freigabe der Einbahnstraßen für den Radverkehr auch in entgegengesetzter Richtung.

Aber auf eines dürfen sich nun endlich Anwohner der Engelblecker Straße freuen: der Nordring kommt, oder besser gesagt dessen Fortführung in das Gewerbegebiet Engelbleck. Vor dessen Erweiterung aber kaum.

Bezirksvorsteher Norbert Post sicherte jetzt zu, dass der Nordring nunmehr endlich in die Landesbezuschussung ab 2010 aufgenommen wird immerhin ein Anfang nach Jahren vieler Versprechungen, die bereits mehrere Legislaturperioden überlebten.

Auf der Homepage der Stadt Mönchengladbach ist denn auch zu lesen, dass die Realisierung dieser Maßnahme mit hoher Wahrscheinlichkeit 2015 erfolgen wird.

„…mit hoher Wahrscheinlichkeit…“, na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Hoffen wir Neuwerker also, dass Gladbach bis dahin nicht vollends pleite ist und den Eigenanteil nicht stemmen kann. Und dass die Konjunktur wieder auflebt. Und dass NRW auch Gelder fließen lassen kann.

Leben wir im Jetzt: aufgrund der Erweiterung des Gewerbegebietes Engelbleck müssen Anwohner erst einmal mit steigendem Lkw-Verkehr rechnen. Beim Thema Verkehrssicherheit konzentrieren sich übrigens laut Gutachten die Gefahrenpunkte in Neuwerk neben der Krefelder Straße auch auf die Engelblecker Straße.

In der Sitzung der bezirksvertretung Neuwerk am 14.01.09 wurde mitgeteilt, dass der Prüfauftrag aus dem Jahre 2005 zur Tragfähigkeit der Engelblecker Straße für den Schwerlastverkehr in Angriff genommen wird (siehe hierzu Bericht Dünnerfeld – still ruht der See [1]).