Schausteller verärgert • Bettrather Schützen erleichtert • Neuwerker Bruderschaftler optimistisch

Red. Neuwerk [ - Uhr]

Sehen Sie sich doch mal das Elend des Platzes in Neuwerk an“, meinte ein Schausteller mit Blick auf die große Lücke auf dem Parkplatz am Gathersweg, die sich auf dem Weg zum am Ende des Platzes gelegenen Schützenzeltes auftat.

Selbst wenn ein Autoscooter nicht kommt, wäre es nicht dann erst recht die Pflicht eines Platzmeisters diesen Platz neu zu ordnen?“, machte er seinem Ärger auch gleich weiter Luft.

Eine berechtigte Frage, deren Ursachen nur das Ordnungsamt beantworten kann. Die Frage ist allerdings auch, ab wann das Fehlen eines Fahrgeschäftes bekannt und ob noch Zeit für eine Neuordnung des Platzes gegeben war.

Einige Schausteller meinten jedenfalls, „das war zeitig bekannt, so dass man den Rest der Buden noch hätte neu ordnen können…“

Dies sieht das Ordnungsamt allerdings anders: Die Betreiberin des Fahrgeschäftes hatte im Februar 2014 die Teilnahme schriftlich zugesagt und auf telefonische Nachfrage am Montag vor der Kirmes die Teilnahme nochmals bestätigt.

Nachdem der angekündigte Auffahrtermin am Mittwoch nicht eingehalten worden war, wurde dem Ordnungsamt der Aufbau am nächsten Tag zugesichert.

Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle anderen Schaustellergeschäfte in Neuwerk aufgebaut, eine Absage der Betreiberin erfolgte auch im Verlauf des Donnerstag nicht.

Dem Argument, die missliche Situation hätte sich durch Neuordnung des Kirmesplatzes abwenden lassen, können wir nicht folgen“, so Stadtsprecher Dirk Rütten.

„Eine kurzfristige Umplanung bzw. Neuordnung des Kirmesplatzes war weder ohne großen Aufwand möglich noch hätte er wesentlich zur Verbesserung der Situation beigetragen. Mit dem Versetzen eines Entenangel- oder eines Pfeilwurfbüdchens ist es nicht getan, da ohne ein Großfahrgeschäft auch die Doppelung von Geschäftsarten (Imbiss- und Ausschankwagen, Pfeilwerfen, Süßwaren (3x), Glückspiele (3x) wenig sinnvoll erscheint.“

Zurück bleiben enttäuschte Kirmesplatzbesucher mit ihren Kindern und verärgerte Schausteller, von denen sich künftig mancher zweimal angesichts der erlittenen Umsatzeinbußen überlegen wird, ob er sein Geschäft zur Neuwerker Herbstkirmes aufbauen wird.

Das Ordnungsamt sicherte zu, die Erfahrungen aus der diesjährigen Veranstaltung bei der Planung und Platzzuteilung für die nächste Spätkirmes zu berücksichtigen.

Trotz allem dürften auch in diesem Jahr zumindest die Umsätze im Festzelt und bei den Imbisswagen Dank der St. Barbara Bruderschaft und St. Maria-Junggesellenbruderschaft gestimmt haben.

Die Stimmung der Neuwerker Bruderschaftler war jedenfalls bereits am Samstag prächtig.

Kein Wunder: Ein spannender und entspannter Vogelschuss lag hinter den beiden Bruderschaften, bei dem sich bereits im Vorfeld sowohl bei den Männern als auch bei den Junggesellen ernsthafte Anwärter um das Amt des neuen Schützenkönigs abzeichneten.

Und auch für die nächsten Jahre blicken Neuwerks Bruderschaftler an dieser Stelle optimistisch in die Zukunft.

Doch zunächst fördert Thomas Laurs, König der St. Barbara Bruderschaft, im nächsten Jahr die Bewegungsfreude der Bruderschaftler: seine Residenz liegt naturnah in der Donk.

Zusammen mit seinen beiden Brudermeistern Stefan Hippler und Norbert Thivessen überlegt er, wie die weite Strecke von Neuwerks Zentrum zur Donk erträglich überwunden werden kann. Auf die Zugwege warten nun alle gespannt.

Und auch wenn im nächsten Jahr Blasenpflaster vermehrt zum Einsatz kommen sollten, so ist es doch schön, wenn Trommel und Flöt‘ auch einmal in abseits gelegenen Siedlungen zu hören sind.

Bei der St. Maria-Junggesellenbruderschaft regiert nun Daniel Schmitz mit seinen beiden Brudermeistern Patrick Hainsch und Jens Lehnen.

Gekrönt wurde der Tag des Vogelschusses von einem Fackelzug bevor es zur Abendveranstaltung ins Festzelt ging. Die stimmungsvolle Serenade am Marktplatz fand in der Bevölkerung großen Anklang!

Der berühmte Funke sprang spätestens beim Abschluss vollends auf das Publikum über: Vielstimmig erklang die Nationalhymne über den Peter-Schumacher-Platz.

Bei Bettraths Schützen herrschte dagegen zur gleichen Zeit noch Anspannung: Würde es nach einem Jahr der Pause wieder bei der St. Maria Männerbruderschaft einen Schützenkönig geben?

Zusätzlich für Unruhe sorgte der im Vorfeld bekannt gewordene Rücktritt des Präsidenten der Bettrather Männerbruderschaft.

Thomas Büschgens erlöste am folgenden Tag „halb Bettrath“ und mit dem 174. Schuss ging ein zwar äußerlich stilles doch intern viel diskutiertes Jahr ohne Schützenkönig in dieser Bruderschaft zu Ende (BZMG berichtete).

Mit seinen beiden Brudermeistern Frank Klinken und Horst Krause wird er wieder zur Freude aller das Bruderschaftswesen in Bettrath „unter die Leute“ tragen und „die Fahne hoch halten“.

Auch Bettraths Junggesellen jubeln: Bereits auf der Abendveranstaltung am Kirmessamstag zeichnete sich ein ernsthafter Anwärter ab, der dann auch am Sonntag morgen entschlossen den Vogel von der Stange holte.

Neuer Schützenkönig der St. Johannes-Junggesellenbruderschaft ist Dominik Gaden. Er wird von seinen beiden Brudermeistern Benedikt Weuthen und Andreas Faßbender tatkräftig unterstützt.

Der weitere Verlauf des Sonntags glich sich „hüben wie drüben“: Gute Stimmung beim Klompenball mit Prämierung der Klompen.

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