Sternsingerzeit

Red. Neuwerk [ - Uhr]

„Nun öffnet die Türen, die Tore macht weit. Es ist, wie ihr sehr, wieder Sternsingerzeit!“, heißt es nun auch in der GdG Neuwerk – Bettrath – Üdding.  Zum Aussendungsgottesdienst in der Pfarrkirche Neuwerk am Samstag abend (02.01.10) fanden sich zahlreich die Neuwerker ein.


Und sofort zum Schluss der Messe wurden auch die ersten Sternsängerinnen und -sänger aktiv und schrieben mit Kreide über der Kirchentür der Segensspruch „20 * C + M + B + 10“.

„Christus Mansionem Benedictat!“ – Christus segne dieses Haus, heißt es nun auch an vielen Neuwerker Haustüren, wenn die Sternsänger kommen, um Geld für Ausbildung und Gesundheitsfürsorge von Kinder aus der 3. und 4. Welt zu sammeln (in diesem Jahr für Senegal). 

„Wir singen die Lieder, wir tragen den Stern, wir bringen den Segen. Das mag jeder gern.“

Kein Kind sollte abgewiesen werden, wenn es den Segensspruch bringt und am 04., 05. und 06.01.10 um eine kleine Spende bittet.

„Für uns hat sich Gott ganz klein gemacht. Er wurde geboren als Kind in der Nacht. Er zeigt uns, dass Leben ganz klein beginnt und dass auch die Kleinen schon wichtig sind.“

Sicher gibt es auch in Deutschland immer mehr Kinder aus armen Familien. Auch hier muss deutlich mehr getan werden. Im Unterschied zu Ländern der 3. und 4. Welt hat Deutschland ein flächendeckendes Gesundheits- und Bildungssystem, die Frage ist, ob diese Systeme noch ausreichend greifen und zukunftsweisend sind.

Die Probleme armer Kinder in Deutschland sind nicht vergleichbar mit denen von Kindern in der 3. und 4. Welt. Beide, ob in Deutschland oder Somalia – haben es schwer. Die gesellschaftlichen Umstände lassen sich ebenso wenig vergleichen, wie die Finanzen und politische Lage von Ländern wie Somalia und Industrienationen.

Die Förderung von Bildung und Gesundheit von Kindern sind in Deutschland Aufgaben, die auf politischem Wege gelöst werden müssen – und die lösbar sind.

„So gehen wir Kinder auf ganz neuen Wegen und bringen Euch allen den göttlichen Segen.“

Kinder finden neue Wege, einige Gedanken waren hierzu im Aussendungsgottesdienst zu hören.

Über den Weg zur Verbesserung der Situation armer Familien in Deutschland läßt sich unter Politikern trefflich streiten; bleibt zu hoffen, dass auch Politiker neue Wege beschreiten werden, die jenseits der blossen Anhebung von Kindergeld liegen…

Ein Kommentar zu “Sternsingerzeit”
  1. Zu “ … neue Wege beschreiten, die jenseits der blossen Anhebung von Kindergeld liegen,“

    Fatal an dieser Anhebung ist, dass ausgerechnet diejenigen, die es dringendst brauchen würden, nichts davon erhalten werden. Hartz IV-Empfänger haben diesen zwar kleinen Betrag, der gerade ihnen aber ein wenig helfen würde, nämlich nicht auf dem Konto.

    Die Einkommensstarken werden ihn vermutlich nicht wirklich wahrnehmen, weil kein Mangel herrscht.

    Die aktuellen Steuergeschenke und auch die Kindergelderhöhung gehen wieder einmal eindeutig zu Lasten der Alleinerziehenden, Arbeitslosen, eben finanziell Schwachen.

    Es wird von unten nach oben verteilt und das federführend von einer Partei, die das „C“ für „christlich“ im Namen führt und gebetsmühlenartig wiederholt, wie sehr ihr Familie und Kinder und natürlich auch die Alleinerziehenden am Herzen liegen!

    Unser Landesvater Jürgen Rüttgers betonte dies ausdrücklich in seiner Neujahrsansprache …

    Allein, mir (und noch viel mehr den Betroffenen) fehlt der Glaube. Die Realität sieht vollkommen anders aus.

    Statt immer nur die „Christlichen Werte“ als Slogan vor sich her zu tragen, wäre endlich die Tat gefordert.

    Aber, dieser Personenkreis gehört zu denen, über die man sich eher (ausserhalb der Weihnachts- und Sternsingerzeit, da passt so was nicht) als „Sozialschmarotzer“ hermacht.

    Da stützen wir doch lieber die, die man als Leistungsträger unserer Gesellschaft bezeichnen darf (und die sich selbstverständlich als solche sehen!). Die leisten sich gute Lobbyarbeit, bekommen Steuergeschenke, eine Bad-Bank und 3-stellige Miiliardenbeträge als kleine Hilfe zu Superkonditionen oder gar als Geschenk, von denen Otto-Normalverbraucher nicht einmal wagen würde zu träumen.

    Das Paket dafür war ruck zuck geschnürt. Wegen des Kindergeldes gab es ein elend langes Gerangel. Da brauchte man Zeit … Aber, Banken und Wirtschaft sind schließlich wichtiger als Deutschlands Zukunft: nämlich die Kinder.

    Da wird gestöhnt, was das alles kostet. Geschachert und gestritten, wer was bezahlen muß (z.B. Bildung, kostenloses Mittagessen, Nachmittagsbetreuung, Gesamtschulen – die die CDU per se ablehnt).

    Und genau diese Kinder dürfen dann mit dafür sorgen, dass die Schulden, die für den erwähnten Personenkreis/Unternehmen gemacht wurden, zurück gezahlt werden. Sie zahlen also vielfach.

    Hoffen wir also weiter auf „die neuen Wege“, die Politiker vielleicht, u.U., ggf. evtl. einmal beschreiten werden … allein, wie schon weiter oben erwähnt, mir fehlt der Glaube!

    Soziale Gerechtigkeit sieht anders aus.

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