Neues Leben für das Reme-Gelände: Verwaltung erarbeitet städtebaulichen Rahmenplan Lürrip und plant Zukunftswerkstatt

Hauptredaktion [ - Uhr]

Seit 1992 liegt das ehemalige Reme-Gelände unweit des S-Bahnhofs Lürrip brach. Auf dem ehemaligen Militärgelände waren vor Jahren die Ausbesserungswerkstätten der Britischen Rheinarmee (Reme) und die ehemalige Cellulose-Füllstoff Fabrik Rettenmaier untergebracht.

Heute befindet sich noch die Firma Pollrich-Ventilatoren auf dem Gelände zwischen Volksbad-, Neusser- und Lürriper Straße sowie der S-Bahn-Strecke.

Im direkten Umfeld befinden sich neben Wohngebieten auch noch die Kirche Sankt Maria Empfängnis samt Kindergarten und ein städtisches Seniorenheim, das aufgegeben werden soll.

Antworten auf die Frage, wie das ehemalige rund 13,5 Hektar große Militärgelände zukünftig neu gestaltet und genutzt werden kann, soll ein städtebaulicher Rahmenplan liefern, den der Planungs- und Bauausschuss auf Empfehlung der Bezirksvertretung Ost Mitte Februar bei der Verwaltung in Auftrag gegeben hat.

Der zu erarbeitende städtebauliche Rahmenplan für den Kernbereich des Ortsteils Lürrip umfasst die Flächen des früheren Reme-Geländes sowie die angrenzenden Wohngebiete am Compesmühlenweg im Osten, die Lohstraße im Westen und die Gärten der straßenbegleitenden Bebauung der Neusser Straße im Norden.

Darüber hinaus weist das Plangebiet unterschiedliche Nutzungen vom Industrie- und Gewerbebetrieb bis zur Gemeinbedarfsfläche auf.

„Das in seiner Struktur vielfältige Areal muss nun in einem weiteren Schritt auf seine Gesamtproblematik hin genau untersucht werden, um Aussagen über die zukünftige Nutzungsfähigkeit zu bekommen“, so Stadtplaner Torsten Stamm in einem ersten Zwischenbericht vor dem gestrigen Planungs- und Bauausschuss.

Altlastenprobleme im Erdreich, leer stehende Hallenkomplexe, die in Teilen dem Vandalismus zum Opfer gefallen sind, und  die Renaturierung des Gladbach sind nur einige wenige Bausteine, die zu untersuchen sind.

Gleichzeitig sollen Überlegungen angestellt werden, wie die derzeitigen Nutzer, so etwa der Mönchengladbacher Karnevalsverband, der seit Jahren auf dem Gelände seine Wagenbauhalle hat, oder die Gladbacher Tafel in den Rahmenplan eingebunden werden können.

Außerdem steht die Frage an, ob und wie die noch gut erhaltenen Gebäudeteile, wie die 190 Meter lange Panzerhalle aus Stahlfachwerk oder ein ehemaliges Verwaltungsgebäude mit Kantine später genutzt werden können?

Mit ersten Ergebnissen bei den anstehenden Fragen rechnet Stadtplaner Torsten Stamm im Frühjahr 2015. Anschließend soll in sogenannten Zukunftswerkstätten unter Beteiligung der Bürger in die konkrete Planung eingestiegen werden.

„Wir haben eine Menge Hausaufgaben vor uns, die noch vor der Entwicklung des städtebaulichen Rahmenplans erledigt werden müssen“, so Stamm weiter.

Bevor allerdings die ersten Pläne umgesetzt werden können, muss das Gelände von Altlasten befreit werden. Hier waren Gefährdungspotenziale für Boden und Grundwasser durch chlorierte Kohlenwasserstoffe festgestellt worden.

Fotos: Stadt Mönchengladbach

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