Desaströse Lage in Mönchengladbachs Asylunterkünften: Petition an OB Reiners über change.org

Red. Gesundheit & Soziales [ - Uhr]

Die Initiative „Geflüchteter Menschen“ hat eine Petition an OB Hans-Wilhelm Reiners (CDU) mit der Aufforderung gestartet: „Sofortige Änderung der Zustände der Mönchengladbacher Asylwohnheime“

Die Initiative begründet Ihre Petition auf „change.org“ so:

„Die Lage ist desaströs: Die Zustände der Asylunterkünfte in Mönchengladbach, wie z.B. Rheindahlen, Bockersend und Luisental sind menschenunwürdig!

Asylbewerber_innen leben wie Vieh zusammengepfercht unter den schlimmsten Zuständen – keinerlei ausreichende Hygiene, keinerlei Privatsphäre, keinerlei Mündigkeit und keinerlei Teilhabe an der deutschen Gesellschaft!

Exklusion auf perverseste Art mitten unter uns. Unfassbar!? Nein, UNTRAGBAR!!!

Zu oft gab es mahnende Briefe diverser Netzwerke aus Mönchengladbach an die verantwortliche Politik, sich der Problematik anzunehmen, aber es wird einfach nicht gehandelt!

Wir verlangen nun eine sofortige Änderung der Zustände der Mönchengladbacher Wohnheime für Asylbewerber_innen und eine umgehende Alternativ-Unterbringung der Menschen in angemessenen Unterkünften, wie z.B. Pensionen, Gasthäuser oder Hotels (praktiziert in anderen Städten), bis die „Wohn“heime endlich die Mindestanforderung aufweisen, die im Sinne einer modern denkenden, verantwortungsvollen Gesellschaft zu vertreten und verstehen sind.“

Claus Schroeter vom Netzwerk Migrationsmedizin, Nationales NetzwerkSeltenerKrankheiten und Roma-Netzwerk (EuRomaNet) teilte zu den Asylbewerberheimen Mönchengladbach folgendes mit:

„Das Asylbewerberheim Mönchengladbach steht leider nur exemplarisch für alle diese „Isolationsheime“ in Deutschland und NRW; ich kenne inzwischen etwa 20.

Aber nicht nur die hygienischen Verhältnisse und die Unterbringung ganzer Familien in einem (früheren) Wohnzimmer, sondern auch noch der Aspekt der Verheimlichung ist schlimm.“

Zu dem „Aspekt der Verheimlichung“ gibt Schroeter ein aktuelles Beispiel.

Die in der Gewährung einer Flüchtlingseigenschaft seit 4 Jahren zu 95% abgelehnten Zuwanderer aus dem Iraq, überwiegend Yeziden aus der Ninive-Region erhalten seit wenigen Tagen – infolge der irreparablen Zustände im ISIS-Gebiet –  nun die Anerkennung als Flüchtlinge.

Bekannt gemacht wird dies aber bisher nur in zwei Bundesländern. NRW gehört nicht dazu.

Die Bundesländer die es bereits von Amts wegen vollziehen, kombinieren die Neubescheide gleich mit der Feststellung, dass somit die Leistungsgewährung nach Asylbewerberrecht endet und ein sofortiger Neuantrag bei Sozialamt oder JobCenter der jeweiligen Stadt gestellt werden muss, mit der Folge des Rechts auf eigene Wohnung und demzufolge Auszug aus dem Asylbewerberheim! Ebenso erhalten die Betroffenen den kompletten GKV-Schutz.

Mit einem Aushang in den Wohnheimen sollten die Bewohner informiert werden. Auf Antrag muss dies alles auch in NRW gewährt werden.

Schroeter weist darauf hin, dass gleiche Kriterien wie bei der Sachlage „Zustände im ISIS-Gebiet“: in aller Kürze auch für Syrien, Jordanien und Libanon, evtl. auch die Südosttürkei gelten müssten.

Weiter Informationen: https://www.facebook.com/InitiativeGefluechteteMenschen/photos_stream

 

14 Kommentare zu “Desaströse Lage in Mönchengladbachs Asylunterkünften: Petition an OB Reiners über change.org”
  1. @Stadtflizer

    Ich habe nirgendwo geschrieben, dass der Spruch von Cato sein soll.

    Trotzdem danke für die Aufklärung. Der Satz ist provokant, aber das sollte er auch sein. Schön ist, dass hier darüber diskutiert werden kann.

    In der RP wird der Satz als Hetze interpretiert und es wird mit der Löschung des Accounts gedroht.

    So sollte man mit der Meinungsfreiheit nicht umgehen.

    Natürlich will ich Amerika nicht zerstören. Obwohl in meinem Schreibtisch ein Papier liegt, dem Sie entnehmen können, das die USA Massenvernichtungswaffen haben.

    Ich stelle es der Redaktion gerne zur Verfügung. Wie uns die Geschichte gezeigt hat, reicht das als Casus Belli vollkommen aus um einen Angriffskrieg zu führen. Grund genug hätte ich also.

    Was ich zerstören will ist der, wie Sie es ausdrücken, Raubtierkapitalismus. Dem fehlt jede soziale und ethisch/moralische Richtschnur.

    Ein Gemeinwesen kann aber nur funktionieren, wenn alle sich an den gegebenen Grundsätzen orientieren. Man kann nicht die Würde des Menschen als Wunschziel an erster Stelle der Verfassung setzen und dann mit Füßen darauf herum trampeln.

    Und Amerika ist hier das große (Un)vorbild dem alle nacheifern.

    Ohne mich.

  2. Nun ja, der Spruch, den Sie zitieren stammt leider nicht wirklich von Cato, sondern wird erstmals durch den Griechen Plutarch etwa 200 Jahre nach Catos Tod überliefert. Ob dieser ihn wirklich gesagt hat ist also fraglich. Für die Zerstörung Karthagos war er zu Lebzeiten allerdings. Sein Neffe, Marcus Iunius Brutus Caepio, war da schon konsequenter und handelte, indem er Gaius Julius Caesar meuchelte.

    Außerdem: Was bringt die Zerstörung Amerikas? „Die“ Amerikaner sind nicht das Problem. Das sind Menschen wie Sie, ich, wir alle.

    Das Problem auf diesem Planeten ist der Raubtierkapitalismus, die 85 reichsten und mächtigsten Familien dieses Planeten, Banken, Investment- und Wertpapierhandelsunternehmen wie Goldman Sachs, die mittels Drehtüreffekt ihre Mitarbeiter in die Schlüsselpositionen in der Politik weltweit und vor allem in Europa brachten und bringen und Politiker, die sich zu Marionetten machen lassen, und uns das Blaue vom Himmel herunter lügen (vielleicht glauben sie gar selbst an das, was sie uns erzählen?). Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Die Umverteilung von unten nach oben geschieht, wie schon immer, mit Perfektion.

    Die allermeisten Menschen, auch diejenigen, denen es noch einigermaßen geht, verstehen das System nicht einmal oder wollen es nicht wahrhaben.

    Gefragt sind wir Bürger selbst. Aber wir sind, genauso wie das amerikanische Volk, in seiner Leidensfähigkeit, unendlich geduldig. Man könnte auch sagen, dass wir uns ver … albern lassen.

    Wie sonst lässt sich erklären, dass alles das, was aktuell weltweit geschieht, überhaupt geschehen kann?

    Wer spricht noch von der Eurokrise? Sogar die Medien schweigen brav.

    In den USA feiern die Subprime-Kredite fröhliche Urstände. Es wird an den Börsen gezockt wie einst und die kommende EU-Bankenunion wird uns den Rest geben. Wer dagegen etwas sagt ist sofort ein Eurokritiker, Verschwörungstheoretiker und ähnliches. Dabei war die EU vor der Einführung des Euro genauso friedlich, ja friedlicher, als in den letzten Jahren und heute.

    Menschen, die aus ihren Ländern fliehen? Was interessieren die! Für Politiker sind die nur von Interesse, wenn sich mit ihnen eine gute Story machen lässt und für sie positive Bilder dabei herumkommen. Ansonsten nur die üblichen lauen Worte des Bedauerns und dass „man die Menschen mit ihrem Schicksal nicht allein lassen darf“ und Hilfsbereitschaft und Solidarität oberstes Gebot sind. Von wem auch immer die kommen mag/soll.

    Sind diese Baracken, in denen auch in Gladbach Menschen leben müssen, das was dabei heraus kommt, wenn Politiker meinen, dass man „Menschen nicht allein lassen darf“ oder gar solidarisch?

    Wann unternehmen Politiker genau dort etwas, wirken auf die Politiker und Mächtigen dieser Länder ein, wo diese Flüchtlingsdramen entstehen, damit Menschen nicht mehr ihre Heimat verlassen müssen?

    Daran besteht kein Interesse, denn die wirtschaftlichen Interessen von Konzernen gehen vor. Mit den wirklich Mächtigen dieser Welt legt man sich nicht an, sondern schweigt und ist als Politiker froh einen äußerst gut dotierten Job und je nachdem auch vermeintliche Macht zu haben.

  3. @Pluto

    Sie haben recht. Den Bedürftigen muss geholfen werden.

    Es sollten aber diejenigen, die sich viel erlauben können, mit gutem Beispiel vorangehen.

    Ich denke, der Herr Gauck z.B. könnte mindestens 10 Personen in seiner Villa aufnehmen und beköstigen.

    Seine Lebensbetreuerin würde morgens eben 30 Brötchen mehr mitbringen und verteilen. Aber auch ein Herr Ströbele könnte ja statt des Herrn Snowdon den einen oder anderen Syrier in sein Heim lassen.

    Wieviel von den armen Geschöpfen nehmen eigentlich die Saudis usw auf?

  4. Wir geben Milliarden für Werbung aus, nur um auf schnellstmögliche Weise aus diesem Planeten eine große Müllhalde zu machen.

    Fußballer werden hochgejubelt als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt.

    Die Schaumschläger halten das Heft in der Hand und pfeifen auf die im Grundgesetz garantierte Würde des Menschen.

    Das Leben ist nur noch ein großer Deal und die amerikanische Oberflächlichkeit wird liebend gerne übernommen.

    Denn nur so funktioniert das ganze System. Da bleibt für Menschen die unserer Hilfe bedürfen kein Platz.

    Der Spruch der auf der amerikanischen Freihheitsstatue zu lesen ist: „Gebt mir eure Müden, eure Armen, eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren“, wird ja heute schon mehr bedauert denn bewundert. Und was machen wir? Es ist eine Schande!

    Ceterum censeo Americae esse delendam.

  5. @ D. Pardon

    Ach ne! Interessant. Danke für die Info.

    Gladbach ist nicht nur voller 1-Euro-Läden, sondern verhökert auch gerne was für 1 Euro.

    Warum bei Immobilienscout 24 der Bunker für 280.000 Euro und dann verschenkt?

    Auch noch Wohnungen drin, die leer stehen. Hätte man auch für Asylanten nutzen können. Wenigstens einen Teil. Oder?

    Machen andere Städte auch und funktioniert.

    Wieso verramscht die Stadt ihre Gebäude, die auch die der Bürger sind? Und dann neu bauen müssen!

    Verstehe ich nicht!

  6. In Verbindung mit einem Neubau frage ich mich, ob es eine Übersicht über die städtischen, ungenutzten Immobilien gibt.

    Vielleicht gibt es ja zufälligerweise nochmal irgendwo einen Bunker mit leer stehenden Wohnungen, der nutzbar ist, bevor er für einen Symbolbetrag in Privatbesitz übergeht (siehe Neuwerk: http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-ost/giesenkirchen/es-ist-von-grundlegender-bedeutung-jedes-jahr-mehr-zu-lernen-als-im-jahr-davor-•-bemerkenswertes-vom-neujahrsempfang-der-bv-ost.html).

    Hätte auch den Vorteil, dass Bürger und Politiker mal einen Überblick über solche Objekte erhalten.

    Rechtzeitig informiert, bringen Vereine und Ehrenamtler nämlich einiges zu Stande – von Vereinstreffs über Lagerräume bis Proberäume für Bands könnten solche Leerstände für einen Symbolwert auch an gemeinnützige Vereine übertragen werden statt an Privatleute oder Unternehmen, die solche Immobilien nur zur Abschreibung nutzen.

    Ich gebe zu, das paßt hier zwar nicht ganz zur Thematik, wäre aber mal ein Anlaß zum Nachhaken bezüglich des Umgangs mit städtischem Leerstand und Suche anderweitiger Nutzung.

  7. @HalloWach_2015

    Sie irren etwas.

    Die Einsätze von deutschen Soldaten in dieser Welt haben nichts mit den großen Flüchtlingsströmen zu tun.

    Vielmehr ist es die Unfähigkeit vieler Länder, ihre Menschen entsprechend friedlich und human leben zu lassen. z.B. gibt es in Afrika viele reiche Länder und gleichzeitig dort sehr viel arme Menschen. Ein Widerspruch, aber traurige Realität.

    Ihr Zitat:

    Diesen Asylanten gehört alle erdenkliche Vor- und Fürsorge.

    Auch auf die “Gefahr” einer Rückkehr nach Abschiebung.

    Waren Sie schon mal in einem dieser Krisengebiete?

    Dass Sie als unschuldig Betroffener unter solchen Bedingungen da leben möchten, bezweifle ich sehr.

    Das vermag ich nicht zu beurteilen. Ich weiß nur, weil ich einige davon kenne, dass viele von ihnen, die ja angeblich in ihrer Heimat politisch verfolgt werden, jedes Jahr dorhin in Urlaub fliegen. Komisch was?

  8. Ich fasse es nicht. Es gibt ein Update zu der Petition:

    „Die Stadtverwaltung weist die Kritik zurück. Auf Radio 90.1 Nachfrage sagt ein Sprecher, die Unterkünfte seien bereits mehrfach vom Gesundheitsamt überprüft worden. Es hätte keine größeren Beanstandungen gegeben. Man würde stetig daran arbeiten, die Situation für Flüchtlinge in Mönchengladbach zu verbessern.“

    https://www.change.org/p/oberb%c3%bcrgermeister-wilhelm-reiners-cdu-sofortige-%c3%a4nderung-der-zust%c3%a4nde-der-m%c3%b6nchengladbacher-asylwohnheime/u/7713475?tk=–eOMkCKdBAuNx9rnfhBLDdj-UPdgbmDCRa1ZqRH1GQ&utm_source=petition_update&utm_medium=email&utm_campaign=petition_update_email

    Keine größeren Beanstandungen?

    Eine 6-köpfige Familie in nur einem Raum! Nur ein einziges Bett! Oder generell eine Familie in einem Raum, Gemeinschaftstoilette, alles nur „gemeinschaftlich“ ob Küche oder Bad (oder was es da überhaupt gibt!).

    Da gibt es keine größeren Beanstandungen? Das ist wie Massentierhaltung für Menschen.

    Dieses Stehklo – einfach entsetzlich!

    Wie und wann wird denn „stetig“ (!!) daran gearbeitet die Situation der Flüchtlinge zu verbessern? Die Baracken sehen nun wirklich nicht danach aus!

    Sind die etwa das Ergebnis dieser stetigen Verbesserungen?

    Eine Frage habe ich auch, vielleicht weiß jemand eine Antwort darauf.

    Wie können die Asylbewerber von dieser Erstaufnahmeeinrichtung aus, wenn sie kommen sollte, überhaupt irgendwo hin gelangen? Ich meine z.B. zum Einkaufen, Behörden, was auch immer. Gibt es dort noch eine Busverbindung? Wenn ja, führt die doch sicher nicht über oder durch das ehemalige JHQ?

    Dort mag es vielleicht von der Unterbringung her besser sein, aber die Menschen leben dann dort, wie man so sagt, jot we de. Ohne irgendeinen fahrbaren Untersatz, und sei es nur ein Fahrrad, stelle ich mir das sehr kompliziert vor.

    Das Gelände dort ist riesig und vollkommen verlassen. Stelle ich mir schon irgendwie unheimlich vor.

  9. @Rendoerseg: „nicht durch unsere Schuld sondern durch vielschichtige Gründe“ ist die Welt zur Zeit voller Problemzonen …

    Faktencheck:

    Wenn wir (Sie, ich, wir alle) uns nicht seit vielen Jahren sehenden Auges von der deutschen Regierung zur kriegsführenden Nation hätten wandeln lassen, sähe die Welt in vielen Krisengebieten wesentlich besser aus, so dass es vermutlich erheblich weniger Asylanten gäbe.

    Die Art, wie wir Demokratie leben, ist weiss Gott kein Exportschlager, den wir mit einer Anmaßung von Sendungsbewusstsein anderen Völkern überstülpen müssten.

    Dasselbe gilt übrigens für unsere christliche Religion, die sich wie das Judentum und der Islam auf einen Urvater, nämlich Abraham beruft. Es gäbe demnach überhaupt keinen Grund, sich als Erben Abrahams die Köpfe einzuschlagen.

    Die gewaltsame Verbreitung des Christentums ab Westen ist erst mal gerade wenige Jahrhunderte vorbei, so dass es ein Leichtes ist, einige wenige Wirrköpfe gegen den Westen aufzuhetzen.

    Das Gros der Asylanten ist schutzloses Opfer, nicht zuletzt auch „unserer“ Politik mit unbändigem Sog zu deutschen Waffenexporten (auch in muslimische Länder) und Gier nach fremden Rohstoffen, die eben dann auch schon mal vorsorglich militärisch strategische „Landnahmen“ erforderlich machen. Nichts anderes sind die Ursachen vieler weltweiter Krisen.

    Das wird dann auch schon mal gern als Demokratieexport oder humanitäre Hilfe verkauft.

    Diesen Asylanten gehört alle erdenkliche Vor- und Fürsorge.

    Auch auf die „Gefahr“ einer Rückkehr nach Abschiebung.

    Waren Sie schon mal in einem dieser Krisengebiete?

    Dass Sie als unschuldig Betroffener unter solchen Bedingungen da leben möchten, bezweifle ich sehr.

    Der angeblich überschuldeten Kommune Mönchengladbach, die es sich neben anderen finanziellen Eskapaden leisten kann, dem hochgewinnträchtigen Verein Borussia weiterhin ein Millionen – Darlehen zinslos zur Verfügung zu stellen, die sich anschickt, sich ein für Umwelt und Haushalt absehbar verlustträchtiges Rockfestival für viele Jahre ans Bein zu binden, kann und muss zugemutet werden, in Bezug auf die Asylantenunterkünfte endlich menschenwürdige Abhilfe zu schaffen.

    Ein Auslagern der vorübergehen Wohnstätten dieser Mitmenschen an die Ränder der kommunalen Gemeinschaft Mönchengladbachs kommt einer strategisch kühl durchdachten Ausgrenzung gleich.

    Über Hoffnungslosigkeit und gelegentliche Frustreaktionen der Asylanten braucht sich da niemand mehr wirklich zu wundern.

  10. Natürlich müssen diese Menschen würdig untergebracht werden.

    Aber ebenso natürlich müssen Menschen, denen der Status als Asylant nicht zuerkannt wird umgehend(!) wieder in ihre Heimat gebracht werden.

    Es kann nicht sein, dass sich z.B. immer wieder Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien hier einfinden obwohl ihre Anträge schon mehrfach abgewiesen worden sind.

    Die Welt ist derzeit voll mit „Problemzonen“, besonders in muslimischen Ländern, und zwar nicht, wie so oft fälschlicherweise behauptet wird durch unsere Schuld, sondern durch vielschichtige Gründe.

    Da Europa und insbesondere Deutschland überall gepriesen werden, ist es für die Suchende selbstverständlich hier Fuss zu fassen.

    Aber es gibt allmählich Engpässe und deshalb ist es höchste Zeit frank und frei über dies Thema zu diskutieren.

  11. Tja, nun sind wir dank @M. Angenendt beim Thema „Neubau Eickener Straße“ angekommen, also bei jenem Neubau, der ja gar nicht mehr nötig ist, wenn die Erstaufnahme des Landes NRW im ehemaligen JHQ kommt. Und die letzten Verlautbarungen waren, dass diese kommt.

    Allerdings wurde der Neubau am 2.7. auf der Webseite der Stadt öffentlich ausgeschrieben.

    Da dürfen sie alle nun verwundert gucken, hab ich auch. Dazu wird es morgen von der Linken eine Pressemitteilung zu geben. Darin werde ich etwa das sagen:

    „Alle in der Verwaltung mit der Planung des Neubau beauftragten Personen werden auch über die Planungen des Landes informiert sein.

    Hier wird sicher nicht aneinander vorbei gearbeitet. Vielmehr scheinen Informationen vorzuliegen, die der Öffentlichkeit fehlen.

    Nun ist die Frage, ob das Land sein Vorhaben eingestellt hat oder ob Mönchengladbach trotz Erstaufnahme weitere Plätze für AsylbewerberInnen vorhalten muss?

    Solche Informationen gehören kommuniziert, deswegen haben wir eine entsprechende Anfrage gestellt.“

  12. @ medienanalystin

    Sie schreiben: Verdienen wird vor allem die BImA. Nicht nur die. Lieberberg & BImA werden mit Rock im HQ verdienen.

    Die WZ berichtete im vergangen Jahr, dass die Asylbewerber im westlichen Teil des ehemaligen JHQ untergebracht werden sollen.

    Wie ich hörte soll dort auch das Rockfestival stattfinden. Wie geht denn das zusammen? Kriegen die Asylanten kostenlos Ohrstöpsel oder freien Eintritt von Lieberberg?

    Die WZ schrieb noch was Interessantes. Danach könnte Gladbach sparen, wenn diese Einrichtung dorthin kommt.

    Also wird man in Gladbach erklären, dass das Rockfestival auf keinen Fall Asylanten in der Einrichtung stören wird. Hauptsache die Stadt hat die Vorteile.

    Der Text aus der WZ vom 16.10.2013:

    Im Kontext dieser Suche steht auch eine Änderung des Flüchtlingsaufnahmegesetzes, die heute auf Landesebene zur politischen Beratung eingebracht werden soll.

    Demnach sollen Kommunen, in denen sich zentrale Anlaufstellen befinden, von der Zuweisung der Asylsuchenden und Flüchtlingen in der Größenordnung einer solchen Erstaufnahmestelle ausgenommen werden.

    „Dadurch würde sich die Situation in Mönchengladbach deutlich entspannen“, erklärte Bude vor dem Hintergrund der problematischen Unterbringungssituation, die unter anderem den Ratsbeschluss zum Bau von zwei neuen Übergangswohnheimen erforderlich gemacht hat. „Diese Kosten könnte die Stadt dann einsparen.“

    Alle mit der Errichtung der zentralen Anlaufstelle zusammenhängenden Kosten werden nämlich durch das Land getragen.

    Bei den Planungen sei auch wichtig, dass die derzeit diskutierten Ideen für eine Nachfolgenutzung durch eine solche Anlaufstelle nicht behindert würden.

    Kann man hier nachlesen:

    http://www.wz-newsline.de/lokales/moenchengladbach/jhq-neues-quartier-fuer-fluechtlinge-1.1454042

  13. Wer sich darüber aufregen sollte, dass die meisten Asylanten aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen, sollte direkt die Frage nach der Schuld/Auslöser an diesem „alternativlosen“ Krieg stellen. Ohne diesen hätten wir heute einen großen Teil der Asylantenprobleme nicht.

    Literatur:

    http://www.amazon.de/Der-Weg-den-Krieg-Deutschland/dp/3885207710

    Überhaupt Asylanten. Warum wurden Menschen dazu? Wie und warum es zu Kriegen und Aufständen z.B. im Nahen Osten kam, dürfte inzwischen bekannt sein. Mit Sicherheit sind diese Asylanten nur die Leidtragenden. Gewinne und Macht über Öl und/oder Gas haben sich andere erhofft.

    Die RP berichtete am 13.03.2014. Bildunterschrift zu der Baracke:

    Nach wie vor müssen Asylbewerber in ungeeigneten Behausungen leben – wie hier an der Hardter Straße.

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/land-entscheidet-sich-fuer-jhq-als-fluechtlingsunterkunft-aid-1.4102368

    6 Personen (Eltern und vier Kinder) in EINEM Bett! Das gibt es im Luisental.

    Zu sehen/lesen in der RP-online.

    Ex-OB Bude wird zitiert:

    „Bude brachte aus der jüngsten Runde im Innenministerium zu dem Thema folgenden Stand mit:

    „Angesichts der ständig steigenden Zahl von Flüchtlingen wird Mönchengladbach als weiterer Standort für eine Erstunterbringungseinrichtung als absolut notwendig bewertet.“ Die Position des Landes sei nach Auswertung der Machbarkeitsstudie „ganz eindeutig“. Das JHQ sei ein geeigneter Standort – anders als beispielsweise die Niederrheinkaserne.“ Zitat Ende.

    Und, Zitat aus der RP:

    „Alle anderen Pläne für das ehemalige Militärgelände, zum Beispiel eine Nutzung als Festivalgelände, könnten gleichwohl weiter verfolgt werden, versichert Bude: „Keine in Rede stehende Lösung wird durch die Unterkunft für Asylbewerber wesentlich erschwert.“

    Danach hatte der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Anno Jansen-Winkeln gestern im Hauptausschuss explizit gefragt.“ Zitat Ende.

    23 Familien in 23 Zimmern! Allein auch diese Baracke, in der diese sich befinden ist schon von außen ein Alptraum. Die „kombinierten“ Spül- und Waschküchen sehen wohl auch überall gleich aus. Fotos hier:

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/das-leben-im-asylbewerberheim-luisental-in-moenchengladbach-bid-1.3981196

    Sehr wichtig, dass Rock im HQ kommt. Sollte wirklich eine Erstunterbringungseinrichtung kommen, nimmt man also hin, dass die dort lebenden Menschen sich zudröhnen lassen müssen?

    Prima.

    Aber das Image der Stadt ist ja so ungemein wichtig und wird durch ein Rockfestival bestimmt noch ENORM hinzu gewinnen. Politikern und einigen Entscheidern aus der Verwaltung und den Städtischen Gesellschaften kann man wohl alles erzählen. Verdienen wird vor allem die BImA.

    @ Stadtfilzer

    Richtig. Das Image. Was hat es dieser Stadt gebracht? Bekannt sein ist noch lange nicht gleichbedeutend mit Lebensqualität. Letztere ist gerade in Mönchengladbach definitiv immer schlechter geworden.

    Vielleicht haben die Verantwortlichen dieser Stadt Scheuklappen oder eine ganz, ganz dicke tief-rosarote Brille auf und wohnen noch in Gegenden, die weniger belastet, vermüllt und dreckig sind. In den meisten Stadtteilen wurde es in den letzten Jahren regelmäßig nur schlechter.

    Einzig bei den Gebühren und Kosten liegt diese Stadt IMMER ganz vorne. Klar, nicht zu vergessen, auch bei den Arbeitslosenzahlen – trotz dieser tollen Logistikarbeitsplätze.

  14. Ich wusste gar nicht, dass es in Deutschland noch Stehklos gibt (Foto bei der Petition selbst)! So was dann für zig Menschen … !

    Asylbewerberheime waren wohl keine Chefsache von Bude. Und nun?

    Da war doch was mit dem Image dieser Stadt …

    … ach ja, sorry, das baut ja nur auf Borussia und demnächst Rock im HQ auf.

    Da sieht man, dass wir eine „moderne Metropole“ sind – zumindest hat das Herr Lieberberg gesagt, und der muss es schließlich wissen!

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