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Olympiabrunnen für Rheydt? – Teil III: Die Informationsveranstaltung

p1050596 [1][10.09.2009] Zum dritten Mal fand eine Informationsveranstaltung zum Thema „Sportlerbrunnen auf dem Rheydter Marktplatz“ statt. Diesmal (am 10.09.2009) hatte die so genannte „Initiative Abenteuer Rheydt“ in das Medicenter an der Dahlener Straße in Rheydt eingeladen.

bzmg-p10506111 [2]Helmut Wallbaum hatte eine lange Begrüßungsliste „abzuarbeiten“ und konnte neben erfolgreichen Sportlern aus früheren Jahren, jungen Hockey- und Judo-Sportler auch Dr. Günter Krings als Schirmherr für diese Veranstaltung begrüßen.

Nicht anwesend waren Vorstandsmitglieder des Rheydter Citymanagements, die – so Wallbaum – eine andere Veranstaltung hatten.

Stolz verlas Wallmann ein Schreiben des DOSB-Präsidenten Dr. Thomas Bach, der mitteilte, dass ein Brunnen die olympischen Ringe tragen dürfte und er gerne die Schirmherrschaft diese Projektes übernehmen würde. Somit darf ein Sportlerbrunnen nunmehr auch „Olympia-Brunnen“ heißen.

Möglicherweise nur zufällig fand die Veranstaltung nur wenige Tage nach der Bekanntgabe des Auswahlergebnisses aus dem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbsverfahrens zur Neugestaltung des Rheydter Marktplatzes in der Sitzung der Bezirksvertretung Rheydt-Mitte am 08.09.2009.

Aus den 59 Bewerbern kamen – wie vorgesehen – 6 hochkarätige Planungsbüros in die engere Wahl. Wie viele Mönchengladbacher Büros sich an diesem Wettbewerb beteiligt hatten, wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung nicht bekannt gegeben; in die engere Auswahl kam keines.

Am Wettbewerb beteiligen durften sich Landschaftsarchitekten, Architekten, Stadtplaner und Städtebauarchitekten. Die Auswahl traf ein unabhängiges Auswahlgremium anhand vorher bekannter und eindeutig nachvollziehbarer Kriterien.

bzmg-p10506211 [3]Dass kein Mönchengladbacher Büro in die engere Wahl gekommen war, wurde auch von Dr. Krings moniert. Krings war überrascht und enttäuscht, dass kein Gladbacher Büro in die engere Auswahl gekommen ist. Er könne es sich nicht erklären, denn an Qualitätsgründen könne es nicht gelegen haben.

Krings wies in seiner Ansprache darauf hin, dass noch einige Hürden im Weg stehen. So sei die Finanzierung noch nicht klar. Es sei jedoch ein lohnenswertes Ziel, wobei niemand wisse, wie schnell es erreicht würde.

Nach seinem Dank an Dr. Krings erklärte Wallmann, dass man „die Sache durchfechten“ werde, bis „wir unseren Sportlern Erfolg melden können“.

p1050626 [4]p1050628 [5]Die Initiative „Abenteuer Rheydt“ stellt sich für die Gestaltung des Rheydter Marktplatzes einen Brunnen sowie zwei Boccia/-Eisbahnen (auf der Fläche der derzeitigen Pavillons) vor.

Um den Brunnen sollen Erinnerungssteine angeordnet werden, in denen die Namen und die Disziplinen der Spitzensportler verewigt würden.

Darüber hinaus soll nach Vorstellung der Ideengeber neben der Hauptkirche ein Terrassencafe entstehen. Außerdem sollen am Rand des Marktplatzes als Erinnerung an die Textilindustrie Textilmaschinen aufgestellt werden.

bzmg-p10506321 [6]Dem in Mönchengladbach ansässigen Stadtplaner Dr. Schrammen konnte man die Enttäuschung der Nichberücksichtigung beim Wettbewerb anmerken. Er präsentierte drei Konzepte zur Einbindung eines Brunnen in den Rheydter Marktplatz vor, wobei er Betrachtungen zu geschichtlichen „Baukanten“ voran stellte.

p1050638 [7]p1050640 [8]p1050645 [9]p1050650 [10]p1050651 [11]

Inwieweit der von der Initiative gewünschte „Olympia-Brunnen“ und die Boccia-/Eisbahnen in die Konzeptentwicklungen der sechs ausgewählten Planungsbüros (vier aus Berlin, eines aus Bonn und eines aus Madrid) einfließen werden, bleibt abzuwarten.

Aus Politikerkreises war zu hören, dass die Idee eines „Olympia-Brunnens“ sicherlich reizvoll sei, jedoch sei äußerst fraglich, ob der Rheydter Marktplatz die richtige Stelle und ob nicht beispielsweise das Grenzlandstadion der bessere Ort sei. Ganz abgesehen davon, dass die Stadt für ein solches Projekt kaum Mittel zur Verfügung stellen könne.

Zum Thema „Sportlerbrunnen“ hatte BZMG schon im Januar ds. Jahres berichtet. [12]

Und auch der BZMG-Karikaturist tw hatte schon seine Vorstellungen. [13]

4 Kommentare (Öffnen | Schließen)

4 Kommentare Empfänger "Olympiabrunnen für Rheydt? – Teil III: Die Informationsveranstaltung"

#1 Kommentar von herbert am 11. September 2009 00000009 13:58 125267752001Fri, 11 Sep 2009 13:58:40 +0000

rheydt braucht nicht noch mehr abenteuer!

es reicht: die abenteuerlichen vorstellungen der cdu für ein neues rathaus, deren abenteuerliche neubaubestrebungen für das pahlkebad, die abenteuerlichen leerstände an der hauptstraße, …

und jetzt auch noch ein abenteuerlicher olympiabrunnen von dem noch niemand weiss, was er kosten soll, wer den bezahlen soll und wem er irgendwie hilft.

oder soll der etwa im rahmen den neubaues vom marktplatz auf abenteuerliche weise einfach schon mal mit eingerechnet werden?

sollen doch die „abenteurer“ ihn selbst bezahlen und ihn vor ihre haustüre oder in ihren garten stellen, oder im sportpark nord, oder sonstwo …

#2 Kommentar von Jose am 11. September 2009 00000009 21:58 125270628109Fri, 11 Sep 2009 21:58:01 +0000

Geht’s noch? Haben wir eigentlich keine anderen Sorgen?

Irgendwann in diesem Jahr konnte man lesen, dass die Idee zu diesem Brunnen „aus einer Bierlaune heraus“ entstand. Sollte man nicht gleich von einer Schnapsidee sprechen?

Ist das noch Realität oder schon Satire? Dritte Informationsveranstaltung? Gut, wenn man Langeweile hat, jedem sein Freizeitvergnügen.

Schirmherr war Herr Dr. Krings. Aha. Nun, jedem das seine. Ach ja, richtig, wir haben Wahlkampf und jede Stimme zählt.

Hollywood hat den „Walk of Fame“. Rheydt demnächst den „Well of Fame“?

Sehr schön die Aussage, dass man „die Sache durchfechten muß“, bis man „unseren Sportlern Erfolg melden kann“. Das klingt dramatisch. Die Sache muß von größter Wichtigkeit sein. Nicht auszudenken, wenn daraus nichts wird!

Welche/r Sportler wartet darauf, dass man ihm auf dem Rheydter Marktplatz Ehre erweist? Haben wir da was verpasst?

Wie schön, dass der DOSB-Präsident erlaubt, dass das Teil „Olympia-Brunnen“ heissen dürfte. Da muß man aber wirklich sehr, sehr stolz sein.

Das Grenzlandstadion oder der Hockeypark wären tatsächlich die einzig würdigen Stätten für ein solch wichtiges Bauwerk. Die Initiative kann ja schon mal anfangen zu sparen, damit sie die Sache durchfechten und den Sportlern Erfolg melden kann.

Es wäre sehr wünschenswert, wenn die “Politikerkreise” bei ihrer Meinung blieben:

Standort Grenzlandstadion und, dass die Stadt für ein solches Projekt kaum Mittel zur Verfügung stellen könne.

Wir haben in dieser Stadt wirklich andere Probleme. Vielleicht ist das noch nicht überall durchgedrungen.

#3 Kommentar von Barbara Neuwerk am 15. September 2009 00000009 09:58 125300871609Tue, 15 Sep 2009 09:58:36 +0000

Sollte man nicht erst einmal das verwerten was nichts kostet – den Affenfelsen?

#4 Kommentar von herbert am 15. September 2009 00000009 10:49 125301174910Tue, 15 Sep 2009 10:49:09 +0000

@ barbara neuwerk

klasse idee, das mit dem affenfelsen.

statt gedenksteine, könnte man ja dann affenfiguren mit den konterfeien (oder so ähnlich) der ideengeber herumturnen lassen. dann könnte man auch sofort erkennen, wer gemeint ist.

damit würde der ganzen aktion auch etwas die peinlichkeit genommen.