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FDP: Café Pflaster ist nicht das Problem, sondern die Lösung des Problems

logo-fdp.jpgAm heutigen Montag erreicht eine Vielzahl von gleichlautenden Mails die Parteien [1], um den Protest gegen die Eröffnung des Café Pflaster zu dokumentieren und den Rat aufzufordern, den mit der Diakonie geschlossenen Vertrag rückgängig zu machen.  FDP-Fraktionsvorsitzender Dr. Anno Jansen-Winkeln hat sich entschieden, allen Absendern mit folgendem Schreiben zu antworten:

„Ich fühle mich als Bürgervertreter im Gegensatz zu Ihrer Annahme nicht getäuscht. Ganz im Gegenteil bin ich seit Jahren sehr gut vertraut mit der Arbeit von Cafe Pflaster in Alt MG.

Gut kann ich mich noch an die Zustände auf Altem Markt und Kapuzinerplatz erinnern, als diese Plätze in der Spitze von bis zu 70 Tagesobdachlosen bevölkert waren. Genau das hat die damalige Initiative von  FDP und CDU geändert. Wenn Sie sich die Verhältnisse vor Ort heute einmal anschauen, werden Sie feststellen, dass das betreffende Klientel eben nicht mehr auf der Straße unterwegs ist. Wir haben die Maßnahme damals gemacht, um eben den auch dort sehr eng benachbarten Schulen und Anwohnern zu helfen. Und nach einigen Jahren muss man feststellen, dass alle Beteiligten hoch zufrieden sind.

Ein Wohnhaus von mir liegt weniger als 100 m vom Cafe Pflaster Alt MG entfernt. Störungen oder Belästigungen gehen von dieser Einrichtung nicht aus. Ganz im Gegenteil gibt es eine unauffällige gute Nachbarschaft.

Der Antrag der FWG ist reiner Populismus! Die Agitation der Grünen und von Herrn Sasserath auch. Er bietet nämlich keine Lösungen, sondern nur Probleme. Er macht deutlich, dass einige immer auf CDU und FDP zeigen und behaupten, es laufe nichts in Mönchengladbach, aber selber den Kern des Problems darstellen.  

Rein juristisch könnte man vielleicht den Antrag der FWG beschließen, aber er würde zumindest enorme Entschädigungszahlungen auslösen. Denn der Vertrag ist ja bereits geschlossen und kann nicht einfach mal eben so zurückgenommen werden, nur weil er jemandem jetzt nicht passt.

Viel wichtiger ist aber, das Cafe Pflaster eine Menge Probleme in Rheydt beseitigen wird, die jetzt unbestritten da sind. Die beschriebene Klientel ist nämlich präsent! Und wie von mir selber häufig beobachtet auch jetzt bereits regelmäßig auf der Brucknerallee anzutreffen.

Cafe Pflaster ist nicht das Problem, sondern die Lösung des Problems.

Lassen Sie sich nicht für einen durchsichtigen Wahlkampf instrumentalisieren, sondern geben Sie der sozialen Vernunft eine Chance.“

4 Kommentare (Öffnen | Schließen)

4 Kommentare Empfänger "FDP: Café Pflaster ist nicht das Problem, sondern die Lösung des Problems"

#1 Kommentar von guenter41199 am 22. September 2008 00000009 23:45 122212714711Mon, 22 Sep 2008 23:45:47 +0000

Mir fällt auf, dass Hr. Dr. Jansen-Winkeln mit keinem Wort auf die Vorwürfe der IG eingeht, dass die Politik – und wohl auch die Verwaltungsspitze – die Mitbürger in die Entscheidungsfindung nicht mit eingebunden hat.

Er holt lediglich zu einem Rundumschlag gegen FWG, Grüne und Hr. Sasserath aus.

Er sieht das Cafe Pflaster nicht als Problem. Selbst Hr. Post von der CDU sind doch wohl inzwischen Bedenken gekommen.

Hr. Dr. Jansen-Winkeln war doch sicher von Anfang an klar, dass die Anwohner der Bruckner Allee die Lösung nicht annehmen würden. Deshalb wurde der Vertrag auch in einer Nacht- und Nebelaktion geschlossen und damit die Fakten unabwendbar festgezurrt.

Der Antrag der FWG wird natürlich abgelehnt werden. Die IG wird jetzt nur noch darauf achten können, was in der nächsten Zeit passiert und dies immer wieder öffentlich zu machen.

Im übrigen hat Hr. Dr. Jansen-Winkeln ja schon seien heuchlerischen Wahlkampf mit seinen Äußerungen zur Finanzierung der NPD begonnen. Er soll sich deshalb nicht so über die FWG aufregen.

#2 Kommentar von Kritiker am 23. September 2008 00000009 10:41 122216647110Tue, 23 Sep 2008 10:41:11 +0000

Sehr durchsichtig versucht Jansen-Winkeln das Thema für seinen Wahlkampf zu nutzen.

Er wirft FWG „Populismus“ und B90 „Agitation“ vor; genau das ist „Instrumentalisierung“ pur.

Fakt ist nach allen vorliegenden Informationen:
Die betroffenen Bürger sind auch in diesem Fall wieder einmal nicht „mitgenommen“ worden. Darüber können alle Interviews in den Printmedien und im Radio nicht hinwegtäuschen. Mit wohlfeilen Worten im Nachhinein ist es da nicht getan.

Herr Post (CDU) sollte seine Zweifel offenlegen und im Rat handeln.

Die negativen Außenwirkungen für die FDP/CDU werden die nächste Kommunalwahl überdauern.

#3 Kommentar von Redaktion BZMG am 26. Oktober 2008 00000010 17:14 122504127305Sun, 26 Oct 2008 17:14:33 +0000

Am 23.09.2008 schrieb die Redaktion von BZMG an Dr. Jansen-Winkeln:

Sehr geehrter Herr Dr. Jansen-Winkeln,

vielen Dank für Ihre Stellungnahme, …

Um den BZMG-Lesern, die nicht unbedingt „im Thema“ sind, etwas Klarheit zu geben, schlagen wir vor, dass Sie Ihren Vorwurf „Agitation“ etwas präzisieren.

Ihre Antwort würden wir dann selbstverständlich im Wortlaut dem Artikel beifügen….

Wie die FDP-Geschäftsstelle auf Rückfrage glaubhaft erklärte, wurde diese Anfrage noch am selben Tag an Herrn Dr. Jansen-Winkeln weitergeleitet.

Bis heute (nach 5 Wochen) ist keine Antwort eingegangen. Dies zur Information!

#4 Kommentar von guenter41199 am 26. Oktober 2008 00000010 18:53 122504721406Sun, 26 Oct 2008 18:53:34 +0000

Nicht das Café Pflaster ist das Problem, sondern Hr. Dr. Jansen-Winkeln von der FDP!

Es ist doch nicht das erste mal das Dr. Jansen-Winkeln einfach Behauptungen aufstellt:

Erinnern wir uns an Diskussion über die Finanzierung der NPD in unserer Stadt, dann der Vorwurf, die Verwaltung und die SPD hätten den Verkauf der RWE-Aktien verzögert. Das Erstere hat die FDP verschuldet, beim Zweiten hat ihn der eigene Kämmerer der Lüge überführt.

Im Zusammenhang mit den fehlenden 800.000 EUR für das Theater hat er den OB aufgefordert, eine „Gesellschafterversammlung“ einzuberufen. In seiner Position hätte ihm bekannt sein müssen, dass das höchste Beschlußgremium beim Gemeinschaftstheater das „Theaterkuratorium“ ist. Mangelndes Allgemeinwissen kommt also hinzu.

In seinem oben abgebildeten Schreiben wirft er der FWG Populismus vor und beschuldigt die Grünen und Hr. Sasserath der Agitation (Weiß er überhaupt was das Wort bedeutet?).

Wir sehen, der eigentliche politische Agitator (lat. agitare = aufregen, aufwiegeln) ist Dr. Jansen-Winkeln. Bei ihm tritt der aufklärerische Moment in den Hintergrund. Er setzt auf Emotionalisierung, Suggestion, Polarisierung und Vereinfachung, um unter Umgehung von Gegenargumenten, Abwägungen und weiterführenden Ãœberlegungen Stimmungen zu erzeugen.

Ich kann meine Frage nur wiederholen: „Liebe FDP, wie lange müssen wir Dr. Jansen-Winkeln noch ertragen?“