Was wird aus dem JHQ, dem außer­gewöhnlichen Areal? • Eine kritisch-konstruktive Bestandsaufnahme des BUND

Sabine Rütten [ - Uhr]

Nicht allen Gladbacher Bürgern dürften die einmaligen Besonderheiten des JHQ-Geländes bekannt sein, deshalb sollen hier einige Kerndaten genannt werden: Das JHQ (von „Joint Headquarters“) war ein militärischer Stützpunkt nördlich von Rheindahlen.

Er diente von 1954 bis 2013 als Hauptquartier der britischen Streitkräfte und der NATO. Im Juli 2013 wurde das ca. 470 ha große Gelände mit rund 2.000 Gebäuden (einschließlich Schulen, Krankenhaus, Kirchen, Theater, Freibad, Sportplätzen und Einkaufszentrum, eigener Wasser- und Energieversorgung) geräumt und an die BRD zurückgegeben.

Seitdem wird das Gelände von der bundeseigenen Immobilienverwaltung BIMA verwaltet und bewacht. Aufgrund der prekären Flüchtlingssituation hat das Land NRW am 11.12.2014 einen langfristigen Mietvertrag mit der BIMA geschlossen. Als Erstaufnahmeeinrichtung sollen hier in einem Teil der noch recht gut intakten Häuser (ca. 10 ha) nach entsprechender Herrichtung bis zu 2500 Flüchtlinge (Stand Dez. 2015) untergebracht werden. Die ersten Flüchtlinge sind inzwischen eingezogen.

Das JHQ-Gelände ist umgeben von Naturschutzgebieten internationaler Bedeutung, sog. FFH-Gebieten (Fauna-Flora-Habitat), und grenzt unmittelbar an den deutsch-niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Für diese Schutzgebiete gilt ein  „absolutes Verschlechterungsverbot“.

Welche Festlegungen gibt es bereits für das JHQ?

Um sich Klarheit über weitere Nutzungsmöglichkeiten des großen JHQ-Areals zu verschaffen, gab das Land NRW 2012 bei der landeseigenen Gesellschaft für Stadt- und Quartiersentwicklung NRW.URBAN eine entsprechende Untersuchung in Auftrag. Die Empfehlungen wurden vom Rat der Stadt Mönchengladbach 2013 zustimmend zur Kenntnis genommen.

Als Kernpunkte der Werkstattergebnisse werden genannt:

  • Schwerpunkt der künftigen zivilen Entwicklung soll die Rückführung des Geländes zu Natur und Landschaft sein.
  • Eine mögliche Wertschöpfung soll vor allem über die Darstellung von 2 – 3 Inseln intensiverer Nutzung geschaffen werden.
  • Wohnen scheidet als Folgenutzung ebenso aus wie eine normale Gewerbe- oder Industrienutzung.
  • Als vorstellbare Nutzungen wurden identifiziert: Flächen für Freizeit, Freiraum und Kompensation, Flächen für die Gewinnung regenerativer Energien und/oder Landwirtschaft.

Im Grundsatz arbeiteten die Gutachter dabei drei räumliche Entwicklungsperspektiven heraus:

Die Alternative 0 – „Zurück zur Natur“

Bei dieser Alternative werden alle bebauten Bereiche sowie Wege und Plätze, die nicht zur Bewirtschaftung der Grünflächen genutzt werden müssen, renaturiert. Großflächig werden Teile des Areals zu Wald zurückgebaut, bestehende und neue Offenlandbereiche sorgen für Biotopvielfalt. Alternativ dazu sind Lösungen denkbar, landwirtschaftliche Nutzflächen in dieses „grüne“ Gesamtkonzept zu integrieren.

„Nutzungsinseln“

Auf Grund der vorhandenen Infrastruktur wird im östlichen Bereich des JHQ eine „Insel intensiverer Nutzung“ dargestellt. Diese rd. 54 ha große Fläche umfasst die zentrale Freifläche im Osten und Südosten und kann gegebenenfalls durch extensivere Nutzungen (z.B. im Erholungs- und Freizeitbereich) ergänzt werden.

„Weißer Ritter“

Gemeint ist hiermit ein Großinvestor für eine Gewerbeansiedlung, der die Kosten für die „Aufbereitung von vorhandenen Freianlagen und überbauten Flächen“ [gemeint sind die immensen Kosten für Abbruch und Rückbau nicht mehr benötigter Anlagen] übernehmen kann.

„Da diese Lösung gegen die Grundsätze der städtischen Entwicklungsplanung wie auch der Regionalplanung verstößt und auch eine konkrete Bedarfssituation nicht feststellbar ist, sollte diese Alternative nicht in die weiteren, mittel- und langfristigen Überlegungen zur Konversion des Standortes einbezogen werden“, so das Gutachten.

Mit welchen „Investoren“ hat die Stadt bisher verhandelt?

„Rock am Ring“

Marek Lieberberg, der Veranstalter des bekannten „Rock am Ring“, suchte Mitte 2014 überraschend und hektisch nach einem neuen Veranstaltungsgelände für 2015 und wurde dabei auf das JHQ in Mönchengladbach aufmerksam.

Das schien zunächst der „weiße Ritter“ zu sein, von dem das o.g. Gutachten sprach. Entsprechend euphorisch wurde die Idee in der Stadt aufgenommen, trotz des enormen Zeitdrucks und der gigantischen Vorarbeiten, die von der Verwaltung planerisch zu leisten waren. Teile der Verwaltung waren über Monate mit nichts anderem beschäftigt.

Der BUND äußerte sich von Anfang an sehr skeptisch, vor allem aus Naturschutzgründen.

Die BIMA, Verwalterin des Geländes, machte schwerwiegende Bedenken wegen der Nähe zur geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge geltend.

Das Ende ist bekannt: Marek Lieberberg entschied sich dann für die einfachere Variante und zog zum Flugplatz Mendig in Rheinland-Pfalz.

Wer die Ereignisse dort nach dem Festival 2015 verfolgt hat und weiß, was Marek Lieberberg inzwischen macht, kann nur sagen: Gott sei Dank! Die Zukunft des Festivals steht auf sehr wackligen Beinen.

 http://festivalisten.de/?s=Quo+vadis

Die Suche ging weiter.

„Seasons“

Da tauchen auf der internationalen Immobilienmesse Expo Real 2015 in München gleich zwei „weiße Ritter“ auf, die Interesse zeigen.

„Sie haben das nötige Geld, sie haben ein Konzept, sie haben einen hervorragenden Architekten – und sie haben Interesse am Standort Mönchengladbach. Die arabischen Investoren, die einen gigantischen “Seasons”-Themenpark im JHQ bauen und betreiben wollen, waren diese Woche in Mönchengladbach, um bei den Spitzen von CDU und SPD für ihre Idee zu werben. Und die waren anschließend sehr angetan.“

So stand es am 04.07.2015 in der lokalen RP-Ausgabe.

Offenbar machte sich niemand die selbstverständliche Mühe, erst einmal die Seriosität der beiden „Projektentwickler“ hinreichend zu prüfen, sonst wäre man auf erstaunliche Merkwürdigkeiten gestoßen, die u.a. von der online-Zeitung „BürgerZeitung Mönchengladbach“ aufgedeckt worden sind.

Der eine „Ritter“, Nidal Alhossary, ist ein Homepage-Inhaber aus dem hessischen Hanau mit einer Briefkastenfirma in Dubai (Seasons Global FZCO, Dubai Silicon Oasis Headquarters Building 4th Floor, C & D Wing, P.O.Box 341041, Dubai Silicon Oasis, Dubai U.A.E.).

Mehr ist auch auf seiner nichtssagenden Homepage  nicht zu erfahren. (http://www.theseasons.eu/)

Der andere „Ritter“, Hans Brudermann aus Kirchberg in Tirol, betreibt zusammen mit seinem Bruder Siegfried ebenfalls eine nichtssagende Homepage (http://www.dawantcompany.com/) und eine Briefkastenfirma in Hongkong..

Sein geschätzter jährlicher Umsatz beträgt 79.000 Euro, seine Firmeneinlage 200 Euro! (http://www.firmenabc.at/snow-emotion-international-ltd-co-kg_HIoV)

Von Referenzprojekten, Projekterfahrung oder Investoren weiß man nichts.

Auch nach langer Recherche sieht es so aus, als gäbe es da wirklich nichts.

Es ist lediglich von „Investoren aus dem arabischen Raum“ zu hören.

Angesichts dieser Fakten bekommt man zwangsläufig den Eindruck, dass es sich bei den Personen N. Alhossary und H. Brudermann eher um zweifelhafte Investitionsritter als um vertrauenswürdige Geschäftspartner handelt.

Trotzdem kommt es im November 2015 zu einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Mönchen­gladbach und den „Projektentwicklern“.

Die Verwaltung wird daraufhin mit intensiven Prüfungen des Vorhabens beauftragt. Das Ergebnis wird dem Rat in der Sitzung am 02.11.2015 vorgestellt.

Entscheidend ist die dort zitierte Aussage der Regionalplanungsbehörde Düsseldorf:

Die uns zu dem Projekt „The Seasons“ von Ihnen übersandten Unterlagen erfüllen die Anforderungen an ein schlüssiges Gesamtkonzept aus unserer Sicht nicht.“

Befremdlich in diesem Zusammenhang: Die „Erscheinung“ der weißen Ritter, die man bei gründlicher Recherche leicht als weiße Geister hätte identifizieren können, veranlasst den Oberbürgermeister am 22.10.2015, sich an unsere Ministerpräsidentin zu wenden mit der Bitte, eine weitere Ausdehnung der Flüchtlingsunterkünfte zu verhindern, um das Projekt nicht zu gefährden.

Investoren bekräftigen Interesse an Erlebnispark \“Seasons\“ im JHQ – Besuch aus Dubai auf dem Niederrhein-Stand der Expo Real


Veranlasst die GroKo „ihren“ Oberbürgermeister eine Vereinbarung mit Briefkastenfirmen ohne Kapital zu unterzeichnen?


JHQ: Freizeitpark für 1,5 Milliarden Euro ?

 

Wie lässt sich die verfahrene Situation bei der JHQ-Nutzung überwinden?

Die Stadt verfolgt zur Zeit grundsätzlich eine falsche Strategie, wenn sie ohne ein Gesamtkonzept lediglich einzelnen Investoren hinterherläuft, die inhaltlich beliebige, unausgegorene oder schlicht unrealistische Vorhaben anbieten, die letztlich zum Scheitern verurteilt sind.

Für den BUND Mönchengladbach ist eine zukunftweisende, inhaltlich abgestimmte Entwicklung des gesamten JHQ-Geländes wichtiger als eine schnelle Vermarktung einzelner Teilgebiete des JHQ.

Deshalb wenden wir uns sowohl an alle Bürger als auch an die Entscheidungsträger in Mönchen-gladbach, die Politik zu einer Kehrtwende in der Sache „Folgenutzung des JHQ“ zu bewegen.

Im Einzelnen schlägt die Kreisgruppe Mönchengladbach im BUND-Landesverband NRW folgende konkrete Maßnahmen vor:

  • Die Stadt kündigt mit sofortiger Wirkung die Kooperationsvereinbarung mit den „Projektentwicklern“ des „Seasons“-Themenparks.
  • Die Stadt beauftragt ein unabhängiges, renommiertes Planungsbüro mit der Aufgabe, ein tragfähiges, in sich stimmiges Nutzungskonzept für das gesamte JHQ-Gelände zu entwickeln (gewissermaßen einen „Masterplan JHQ“).

Dieser „Masterplan JHQ“ sollte sich an den Leitlinien orientieren, die bereits in dem oben zitierten Gutachten dargelegt sind und die vom Rat mit großer Mehrheit im Jahr 2013 beschlossen wurden.

Entsprechende Vorarbeit hat die Verwaltung im Zusammenhang mit dem Projekt „Rock am Ring“ ja schon geleistet – die war dann nicht ganz vergebens.

„Mönchengladbach – Stadt im Grünen“

Abschließend dazu: Der BUND beobachtet mit Sorge eine Entwicklung in Mönchengladbach zum Verbrauch von immer mehr Freiflächen, die ein Ballungsraum wie Mönchengladbach dringend braucht, um als Wohnort weiterhin attraktiv zu bleiben. „Mönchen­gladbach – Stadt im Grünen“. Damit werben zahlreiche Vermarktungsportale – wie lange noch?

Der sorgfältige Umgang mit der begrenzten Ressource Boden ist umso wichtiger, als der finanzielle und arbeitsmarktpolitische Nutzen von immer mehr Baugebieten für die Stadt und ihre Bürger alles andere als nachgewiesen ist.

Selbst das Institut der deutschen Wirtschaft Köln warnt vor immer mehr Siedlungs- und Verkehrsflächen.

„Die Folgen sind vielfältig und fatal, sowohl für die Natur als auch für Bürger und kommunale Kassen. Flächenausweisungen sollten daher in Zukunft viel bewusster vorgenommen werden.” (http://www.iwkoeln.de/de/infodienste/iwd/archiv/beitrag/30455).

Statt immer mehr Gewerbe- und Industrieflächen „im Grünen“ auszuweisen, sollte sich die Stadt Mönchengladbach darauf konzentrieren, brachliegende, siedlungsnahe Immobilien und Gewerbeflächen zu reaktivieren, auch wenn der planerische und finanzielle Aufwand hierfür (zunächst) größer ist. Das versteht der BUND unter nachhaltiger Stadtentwicklung.


Foto „Wüste“: Zillertaler2000 | pixelio.de

8 Kommentare zu “
Was wird aus dem JHQ, dem außer­gewöhnlichen Areal? • Eine kritisch-konstruktive Bestandsaufnahme des BUND”
  1. Stadtfilzer: „Four-Seasons-Phantasien“

    Seasons ist ok.

    Höflicher Hinweis: Wir sollten nicht von „Four Seasons“ oder „4 Seasons“ sprechen, denn es gibt jeweils etliche, teilweise sehr erfolgreiche Projekte mit einer solchen Bezeichnung.

    Was hingegen seit Dezember 2013 im JHQ Rheindahlen (angeblich …) geplant ist, titelt als The Seasons bzw. (Homepage) seasons-global … bleiben wir bei Seasons.

    Zwiebelpiefke schrieb am 15.01.2016 um 17:56 Uhr: „Knete für Four Seasons vom saudischen Königshaus?“

    Niemand gibt Geld („Knete“), es gibt keinen Geldgeber, also auch keinen saudi-arabischen.

    Von Saudi-Arabien allerdings raunte Ralf Jüngermann: „Was dort nach den Plänen der Saudis entstehen soll“, das war schon am 21. Dezember 2013, damaliger Oberbürgermeister war Norbert Bude.

    Ohne uns für Saudi-Arabien einen Beleg zu liefern (oder sich zu entschuldigen), frohlockte Ralf Jüngermann vor mehr als zwei Jahren über „eine Investorengruppe aus dem saudi-arabischen Königshaus“ und ließ die RP titeln „Saudis planen Riesen-Freizeitpark im JHQ“.

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/saudis-planen-riesen-freizeitpark-im-jhq-aid-1.3902940

    Später wurden die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) als potentieller Geldgeber in Umlauf gebracht, bevorzugt Dubai.

    In Dubai mieteten sich die beiden Österreicher Brudermann ein im berüchtigten Postfach 341041 Dubai Silicon Oasis, inzwischen verzogen innerhalb von Dubai in Postfach 183125 Alliance Business Centers Network ABCN.

    Erst anlässlich der EXPO REAL 2015 wurden die beiden Glücklichen oder Glückritter fotografierbar: Siegfried Markus Brudermann und ein der Öffentlichkeit aus gutem Grund absolut unbekannter Herr mit arabisch klingendem Namen, der durch Stadt und Presse stolz Nidal Alhossary geschrieben wurde oder auch Nidal al Hossary oder später immer noch ein bisschen anders.

    Wer allerdings die jeweils dazugehörige Person suchen wollte … leeres Netz, Recherche null Treffer.

    Denn das war der Stand der Dinge: ein feines EXPO-Foto mit zwei strahlenden Herren, zum einen S. M. Brudermann aus Kirchberg mit seinem Snow Emotion International (ohne belegbare Firmengeschichte und vor allem ohne Produkt) und zum anderen der geheimnisvolle Araber.

    EXPO REAL und die zwei Herren aus 1001 Nacht

    Am 7. Oktober 2015 um 00:00 Uhr publizierte Jan Schnettler bei der Rheinischen Post:

    „Am Montagabend beim Mönchengladbacher Empfang im Vorhoelzer Forum der TU München präsentierten sich Nidal Alhossary und Siegfried Markus Brudermann erstmals der Öffentlichkeit, gestern besuchten sie den Niederrhein-Messestand auf der EXPO.“

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/jhq-in-moenchengladbach-verhandlunen-ueber-freizeitpark-aid-1.5451255

    Das Bild der beiden Herren hatte die RP am Vortag per Facebook ins Netz gestellt:

    „Gerade auf der Messe EXPO REAL in München am Gladbacher Stand: Nidal Alhossary (li.) und Siegfried Markus Brudermann, die die arabischen Investoren vertreten, die den Riesen-Freizeitpark im JHQ bauen wollen.“

    https://www.facebook.com/rp.moenchengladbach/posts/469870913192921:0

    Die Enttarnung

    In den Morgenstunden des 7. Oktober 2015 dann flog die echte Identität des fotogenen Herrn auf.

    Nach mehrstündiger Suche konnte Siddeeq Ghoroob bekanntgeben, wer der sympathische Herr „Nidal Alhossary“ bzw. „Nidal al Hossary“ u. dgl. wirklich ist:

    63452 Hanau
    Nedal El Hossary
    BCS Network e.K. Business Consulting and Services
    BCS Network | Marketing in 1001 Nights

    http://whois.domaintools.com/bcs-network.com

    http://www.unternehmen24.info/Firmeninformationen/DE/3043001

    http://handelsregister-online.net/neueintragung.cfm?cn=3043001

    Natürlich ist auch Nedal El Hossary kein Investor für ein 1,4 Milliarden Projekt (das hat er übrigens auch nie behauptet), sondern, für S. M. Brudermann, der Admin der Homepage von The Seasons (ohne „Four“ oder „4“; Ralf Jüngermann falsch am 21.12.2013 „Four Seasons“; ebenfalls falsch am 12.02.2014 die WZ „4 Seasons“).

    Weitere Stunden später, am selben 7. Oktober erkannte Linken-Ratsherr Torben Schultz, Zitat:

    Es gibt also derzeit nur zwei Menschen die eine Idee haben, aber die Investoren gibt es noch nicht. Da kann Herr Schlegelmilch von der CDU es noch so toll finden, dass „sich die Vertreter der Investoren gezeigt haben“. Ja, Vertreter sind es, aber OHNE Investoren!

    https://m.facebook.com/TorbenSchultzLinkeMG/posts/1675120746069782

  2. Ein hilfreicher und überzeugender Vorschlag von der Kreisgruppe Mönchengladbach im BUND-Landesverband NRW:

    „Die Stadt kündigt mit sofortiger Wirkung die Kooperationsvereinbarung mit den „Projektentwicklern“ des „Seasons“-Themenparks.

    Die Stadt beauftragt ein unabhängiges, renommiertes Planungsbüro mit der Aufgabe, ein tragfähiges, in sich stimmiges Nutzungskonzept für das gesamte JHQ-Gelände zu entwickeln (gewissermaßen einen „Masterplan JHQ“).

    So sollte es gemacht werden.

    Danke.

    Das JHQ Gelände betreffend bleibt es meines Erachtens wichtig, 2016 die Erstaufnahmeeinrichtung EAE Rheindahlen zu etablieren.

    Insbesondere geht es um „die Fläche an der Beresford Road, an der die 20 Gebäude stehen“ (Inge Schnettler am 03.04.2014 auf RP) – die Bausubstanz dieser Häuser ist hervorragend.

    In diese modernen Gebäude Beresford Road, wo: „früher das German Nat Det unterbracht war, sowie die Kantine Franziska, holländische und belgische Einheiten. Später dann die schnelle Eingreiftruppe der Nato“, genau da sollten meiner Meinung nach die zu uns geflüchteten Menschen wohnen (und nicht in Turnhallen).

    PS

    Einige Korrekturen.

    Einen „Hans Brudermann aus Kirchberg in Tirol“ gibt es nicht, Siegfried Markus Brudermann hingegen wohnt dort (Scheinunternehmen Snow Emotion International).

    Hans Brudermann, Wohnort Vöcklabruck, war 17 Jahre lang Franchisenehmer bei McDonald’s und betreibt heute das Vapiano in Linz.

    Hans Brudermann (beteiligt ist u. a. auch Siegfried Markus Brudermann) verantwortet die genannte Firmenkulisse DAWANT Company, Postfach Hongkong, die angeblich seit 1988 Regierungen berät … welcher Staat beraten wurde, ist nicht bekannt, was genau Beratungsangebot ist eben sowenig.

    Bitte den Namen des Admin für die Seasons-Homepage aus dem hessischen Hanau korrekt schreiben: Nedal El Hossary.

    Die falschen Namen, ungerührt verwendet von der Stadt Mönchengladbach und der Rheinischen Post, sind Nidal al Hossary, Nidal Alhossary usw.

    Nedal El Hossary, BCS, Hanau, „Betreuung und Hilfestellung von arabischen Patienten gegenüber Ärzten und Behörden sowie die Vermittlung zum An- und Verkauf von medizinischen Geräten ins Ausland.“

    http://handelsregister-online.net/neueintragung.cfm?cn=3043001

  3. @ Zwiebelpiefke

    Sie wissen doch: pecunia non olet!

    Da können Menschenrechte und ähnliche Kleinigkeiten schon mal aus dem Blickwinkel geraten. Bitte nicht so pingelig!

    Es geht um das Wohl dieser armen Stadt!

    Ne Heuschrecke, die am Haus Westland verdient und der Traum vom reichen Prinzen aus dem saudi-arabischen Königshaus oder gar König selbst, der Geld für eine Bespaßungsanlage rausrücken soll, die die Welt nicht braucht und vermutlich auch niemals gebaut wird.

    Weltflair made in Mönchengladbach.

    Die lassen sich die Hucke volllügen und einen riesigen Bären aufbinen.

    Es brauchen nur Leute zu kommen, die auf dicke Hose machen und vorgeben Geld zu haben oder welches besorgen zu können, schon apportieren unsere Dorfpolitiker samt dazugehörigem Presseorgan auf geradezu peinliche Weise und zeigen a la Pawlow reflexhaft die von solchen Aufschneidern gewünschten Reaktionen.

    War bei Lieberberg so und ist nun bei den tollen Hechten mit den Briefkastenadressen in Hong Kong und Dubai keinen Deut besser.

    Hauptsache große weite Welt.

    Warum auf dem Teppich bleiben, wenn man mit einem fliegenden abzuheben träumt und schon das Geld, nicht nur für Provisionen und Annoncen, klingeln hört.

  4. Knete für Four Seasons vom saudischen Königshaus?

    Geht’s noch!

    Ausgerechnet Saudi Arabien.

    Ne ganz üble Diktatur. Menschen werden Körperteile abgehackt, gesteinigt und ausgepeitscht und enthauptet.

    Todesstrafe ist normal und Menschenrechte sind schnurz.

    Wer aufmuckt wird weggeschlossen.

    Schlegelmilch, Heinrichs, Schückhaus, Reiners und wie die alle heißen sind wohl vor nix fies! Vorneweg noh dabei diese RP mit Jüngermann und Jan Schnettler, die sich vor Begeisterung nicht mehr einkriegen und pro diesem Quatsch die Finger wund tippen.

    Träumen die schon von der Kohle für riesige Anzeigen?

    Ätzend alle diese Heuchler, die sich christlich und sozial nennen!

    JHQ muss so grün bleiben wie nur möglich.

    Super BUND!

  5. Frau Rütten, danke für diesen umfassenden Beitrag.

    Vergessen Sie dabei aber auch nicht die Interessen der NEW (NRW Urban Bericht Seite 42):

    o Auf dem Gelände des JHQ 3-5 WKA (3-3,5 MW, Anlagenhöhe rund 180 m)
    o Auf den zugehörigen Flächen des Military Hospitals weitere 5 Anlagen (2,3 MW)
    o In den Freibereichen östlich des Military Hospitals weitere 5 gleich dimensionierte Anlagen
    o Photovoltaik-Großanlagen
    o Bericht Seite 80: Ausbau der Trinkwassergewinnung von derzeit ca. 400.000 cbm3 auf bis zu 1 Mio cbm3

    Zu Windkraftanlagen (WKA) in Naturschutzgebieten (NSG) lässt das Unternehmen in den Bericht schreiben (Seite 79):

    „NEW hält eine Realisierung von WKAs in NSG für unrealistisch. Die gewünschte Realisierung von WKAs auf dem Konversionsstandort JHQ sollte nicht durch eine NSG-Ausweisung erschwert bzw. unmöglich gemacht werden. “

    Auf diese Aussage hatte ich bereits in meinem Beitrag

    http://www.bz-mg.de/specials/themenreihe-jhq/die-windradprojekte-der-new-der-tag-gegen-larm-und-der-naturschutz.html

    hingewiesen und dazu angemerkt, dass bei der NEW die Prioritäten klar sind:

    Geschäftszweck vor Naturschutz.

    Zu dem von Ihnen kritisierten Flächenverbrauch:

    Für den BUND wünschen Sie, dass die Stadt vorrangig bestehende brach liegende Immobilien- und Gewerbeflächen reaktivieren solle, statt immer mehr (neue) Flächen im Grünen auszuweisen.

    Ich denke, man muss beides parallel tun.

    Wir müssen einfach akzeptieren, dass die brach liegenden Flächen zumindest teilweise auch eine Folge unserer geänderten Wirtschafts- und Lebensformen sind. Dieses Rad können wir nicht zurück drehen.

    Je besser es unserer Stadt gelingt, bei dieser Wandlung vorne mitzuspielen (dazu gehören z.B. neue Flächen für wirtschaftliche Nutzung an verkehrsgünstigen Standorten), desto besser werden auch die Möglichkeiten sein, die alten Brachflächen wieder zu beleben.

    Ein Beispiel von vielen:

    Das riesige Gelände der Spinnerei Hammersen an der Dahlener Straße lag viele Jahrzehnte lang brach. Die ehemaligen Produktionshallen stürzten nach und nach in sich zusammen.

    Vor einigen Jahren wurde es mit Wohnungen neu bebaut und wird im vorderen, denkmalgeschützten Teil auch gewerblich genutzt (m.E. gut gelungen). Insgesamt wurde das erst möglich als Ergebnis der allgemeinen Entwicklung (Arbeitsplätze, Einkommen / Wohlstand, Verkehrsanbindung usw.).

  6. Ach, all diese Natur-Romantiker und ewig Gestrigen!

    Mönchengladbach ist eine Boom-Town! Da muss gebaut und geklüngelt werden, was das Zeug hält und mittels eines solch exklusiven Vergnügungsparks MG ein Magent werden, von dem sich alle magisch angezogen fühlen!

    Das Verhökern des JHQ-Geländes würde für Dr. Schückhaus nicht nur seine jährlich verkündete Erfolgsbilanz kräftig aufhübschen, sondern auch satte Provisionen abwerfen!

    Nur weil alle die Unken sich vehement der Vergnügungsindustrie verschließen und nicht glauben wollen, dass es die Reichen aus dem Morgenland gibt, ist das vor allem für Schlegelmilch und Heinrichs, Schückhaus und Jüngermann (der immer eilfertig und begeistert berichtet) kein Grund beharrlich an das Märchen aus 1001 Nacht zu glauben und daran festzuhalten.

    Besser gesagt: sich darin regelrecht zu verbeißen.

    Ein totaler Blödsinn wie diese Four-Seasons-Phantasien und die Träume von Großkapitalgebern und milliardenschweren Investoren aus dem saudischen Königshaus oder sonstwo her ist für klar, realistisch und nüchtern denkende Menschen kaum zu ertragen.

    Wer will solchen angeblich hochwertigen, exklusiven Quark? Hauptsache die Leute in der Verwaltung werden mit diesem Schwachsinn blockiert, wie damals bei der Lieberberg-Schote.

    Ich kann dem BUND nur zustimmen!

  7. @ Findus

    Super! Genau getroffen!

    Nur eine Einschränkung: Die Britenhäuser. Die Bausubstanz ist meistens schlecht.

    War doch schon Thema bei den Engländerhäusern am Bunten Garten, die abgerissen wurden. Da war Asbest im Spiel.

    Die Häuser stehen teils schon zu lange leer und die meisten sind nicht wirklich das, was man sich unter ordentlichem Wohnen vorstellt. Die waren nicht für kritische Häuslebauer sondern für Militärangehörige gebaut, die nur für eine bestimmte Zeit dort wohnten und wieder gingen.

    Die meisten Häuser können vermutlich nur abgerissen werden. An derselben Stelle neue, besser zu bauen, wäre eine Option. Wenn nicht, dann eben nicht und es wird alles wieder Natur.

    Finde ich auch nicht die schlechteste Lösung.

    Dem Lob von @ Findus für den BUND dazu schließe ich mich sofort an!

    Was diese sogenannten „Politiker“ von der GroKo in dieser Stadt an Unwesen und Unerträglichem treiben ist unfassbar. Steuererhöhungen inklusive, wie grade die Grundsteuer B und Gewerbesteuer.

    Noch weniger begreife ich, dass die Bürger das mitmachen. Vielleicht machen sie auch nur „noch“ scheinbar mit.

    Fest steht, dass diese Stadt dem Klüngel zum Fraß vorgeworfen wurde und noch immer wird.

    Die Politik spielt dabei eine ganz miese, unrühmliche Rolle.

  8. Das nenne ich eine fundierte Stellungnahme des BUND!!!

    Es wäre mal höchste Zeit, dass der NABU Mönchengladbach mit seinen ca. 600 Mitgliedern aus der politischen Schlummerecke erwachen und auch gegen die Naturzerstörungspläne der Politikconnection Reiners/Schlegelmilch/Heinrichs/Schückhaus zu Felde zieht.

    Warum schweigt der NABU dazu, dass von ein paar politischen Entscheidern die städtischen Naturareale im Außenbereich Mönchengladbachs systematisch vernichtet werden?

    Irgendwann ist in Mönchengladbach keine Natur mehr da, die der NABU noch schützen könnte.

    Neuestes Beispiel: Das geplante interkommunale Gewerbegebiet „Neu-Mackenstein“.

    Hier sollen im Norden von Hardt ca. 100 ha beste Ackerflächen für die Ansiedlung weiterer Logistikbetriebe vernichtet werden. Der Wahnsinn hat in Mönchengladbach offenbar Methode, siehe die Gewerbegebiete Güdderath, Rheindahlen und Neuwerk. Die Stadt Mönchengladbach zählt in NRW mit zu den größten Flächenvernichtern!!!

    Zum JHQ: Warum 2000 Gebäude abreißen ? Haben wir nicht zu wenig Wohnraum in der Stadt?

    Da bietet es sich doch nachgerade an, durch Renovierung der Britenhäuser Wohnen im Grünen zu ermöglichen!!!

    Das ist allemal besser, als 1.5 Millionen prognostizierte Besucher auf noch zu bauenden vierspurigen Schnellstraßen ins JHQ zu lotsen.

    Apropos Schnellstraßen: Die Politik wird sich noch über den Widerstand der Bevölkerung wundern , wenn die Pläne erstmal auf dem Tisch liegen.

    Die Bevölkerung wird sich eine weitere Naturzerstörung nicht mehr gefallen lassen.

    Die Außenbereiche unserer Stadt müssen grün bleiben, auch wenn die Politiker von CDU und SPD darob vor Wut rot und schwarz werden.

    Dann kann man sie eh nicht mehr unterscheiden!!!!

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