Biogasanlage: Wanlo Bürger sagen eindeutig „Nein!“ [mit Bildergalerie]

Red. Politik & Wirtschaft [ - Uhr]

dsc_0844In einer Veranstaltung stellte die NVV gestern (15.04.2010) den nachgebesserten Plan für die Verkehrsführung vor. Von 16.00 bis 18.00 hatten Interessierte die Möglichkeit, diesen vorab anzusehen. Schon im Vorfeld diskutierten die Bürger intensiv und brachten immer wieder zum Ausdruck, dass sie gegen eine Biogasanlage in ihrem Stadtteil sind … und eigentlich auch gar keine Diskussion (mehr) über den Verkehr wollen.

Dies kam auch schon in den ersten Informationsveranstaltungen zur Ausdruck, bei der das NVV-Vorhaben vorgestellt wurde: http://www.bz-mg.de/aus-dem-umland-nrw-und-darueber-hinaus/juechen/biogas-anlage-in-wanlo-die-prasentationen.html

Nicht dass man gegen Erneuerbare Energien sei – im Gegenteil. In Wanlo ist man der Auffassung seinen Beitrag in dieser Hinsicht mehr als genug geleistet zu haben.

Dieser Feststellung kann sich niemand entziehen, der sich dem Ort nähert. Schon von weitem sichtbar drehen sich 10 Windräder des dortigen Windparks. Bei diesem Anblick drängt sich dem Ortsfremden die Frage auf, wer derartiges zugelassen, ja die Genehmigung erteilt hat?

Die Stimmung war streckenweise sehr gereizt. Besonders der Verkehrsplaner Springsfeld hatte einen schweren Stand. Seine Darstellungen wurden immer wieder angezweifelt und in Frage gestellt. Hinzu kam, dass er sich zu Äußerungen, wie „… da hätten Sie besser zuhören müssen …“ hinreißen ließ.

Einen ähnlichen „Spruch“ hatte Springsfeld auch schon bei der Vorstellung des Vorhabens in Jüchen „vom Stapel gelassen“. Seine „schulmeisterliche“ Art lässt nicht unbedingt Rückschlüsse auf Souveränität und Taktgefühl zu und schadet der NVV-Sache mehr, als sie ihr nützt.

dsc_0866-3Immer wieder unterstrichen die Wanloer Ihre Forderungen durch das Hochhalten von Blättern mit Aufschriften, wie „Wanlo wählt am 9. Mai keine Partei, die sich für eine BGA in Wanlo ausspricht“, „Keine BGA = Verkehrsproblem gelöst!“,  „BGA (und alle anderen Belastungen für Wanlo) in die Wohnorte der NVV-, CDU-, SPD-, FDP-, Grünen-Bosse!“, „Politik + NVV entwerten unsere Häuser immer mehr!“, „Herr Oellers bauen Sie die BGA in Rheindahlen!“ und „Wer für die BGA spricht, ist gegen Wanlo!“

Grundsätzlich interessierte die Wanloer und einige Zuhörer aus Wickrathberg, Hochneukirch und Jüchen, die Nachhaltigkeit, der (möglichst vertraglich festgelegten) NVV-Aussagen.

Das zeigte sich mit fortschreitender Diskussion immer deutlicher. Zu oft musste Wanlo in der Vergangenheit erfahren, dass getroffene Zusagen keinen Bestand hatten.

Das Thema Verkehr ist in Wickrathberg und Wanlo, aber auch in Hochneukirch mittlerweile ein Reizwort.

Der Ort mit den typischen engen Dorfstraßen, war nie für den Verkehr gedacht, den er heute aufnehmen muss.

Selbst Anwohner, die vor 10 Jahren zugezogen sind, stellen fest, dass sich das Verkehrsaufkommen seit damals mindestens verdoppelt hat.

Kein Wunder also, dass man für das Thema Verkehr äußerst sensibilisiert ist. Das spiegelte nicht nur die Diskussion wider, sondern auch die Tatsache, dass die Wanloer Initiative bislang Unterschriften von 80% der Bevölkerung gegen die Biogas-Anlage gesammelt haben.

Gar nicht erbaut war man von den „weichen“ Formulierungen, dass der Verkehr „weitgehend“ aus Wanlo heraus gehalten werden solle.

War es doch genau das, was die Wanloer von vornherein anzweifelten, ja, schon befürchtet hatten.

Wer sich vor Ort einmal umsieht, wird schnell feststellen, dass man bei einer Umfahrung Wanlos immer wieder unweigerlich durch Bereiche führt, in denen es zu Beeinträchtigung kommt.

Selbst bei großräumiger Umfahrung, trifft die Verkehrsbelastung verstärkt Hochneukirch. Das „St.-Florians-Prinzip“ als Lösung?

Gar nicht punkten konnte die NVV, vertreten durch Herrn Dr. Hellekens und Herrn Rutten mit der letztendlichen Aussage, dass die durch Springsfield vorgestellte Fahrtroute „angestrebt“ werde. Man könne, nach Aussage Herrn Wyens von der Stadt Mönchengladbach, „niemanden zwingen“ die „geplante Route“ auch zu nehmen.

Diese Aussagen führten zu erneutem Aufruhr im Saal. Genau das war es, was die Wanloer von vornherein angezweifelt hatten: Wie will man durch Stadt und NVV sicherstellen, dass die Planungen auch in die Realität umgesetzt werden!

Im Klartext: Wie wird verhindert, dass zwar Pläne bestehen, die Anlieferung von Mais und Gülle und der Abtransport der Gärreste aber wieder auf den Wegen geschieht, die die Landwirte kennen oder aus Gründen der Zeitersparnis nehmen werden?

Da half es auch nicht, dass ein Landwirt erklärte, dass diese sich an die geplante Routenführung halten würden, schon um die Wanloer Bürger nicht gegen sich aufzubringen, und auch weil es für einige aus wirtschaftlichen Gründen der günstigere Weg sei.

Die gestrige Veranstaltung brachte mehr neue Fragen zutage, als Fragen und Bedenken geklärt oder gar ausgeräumt wurden. Im Gegenteil. Die anwesenden Bewohner aus Wanlo, Wickrath und Hochneukirch sahen sich voll und ganz in ihren Bedenken bestätigt.

Besonders negativ wurde aufgenommen, dass die Veranstaltung unter dem Vorzeichen einer angekündigten Lösung des Verkehrsproblems stattfand.

Die Aussagen, dass man keinen dazu zwingen könne die angestrebte (!), geplante (!) Route zu nehmen – war offensichtlich nicht dazu geeignet, das von der NVV erhoffte (zustimmende?) Ergebnis der gestrigen Veranstaltung zu erzielen.

Letztendlich steht für die Bürger aus Wanlo, Wickrathberg und Hochneukirch nur eines fest: Keine Biogasanlage auf Wanloer Gebiet!

Kein Biogas-Verkehr für Wanlo, Wickrathberg und Hochneukirch! Diese Forderung wurde während der gesamten Veranstaltung immer wieder, teils sehr lautstark und vehement und auch auf Handzetteln gestellt.

Wie sagte ein Wanloer: „Wir sind es satt der Müllabladeplatz Gladbachs zu sein! Was man dort braucht aber nicht vor der eigenen Tür wünscht, kommt nach Wanlo.“

Das Thema wird mit Sicherheit nicht nur Wanlo noch lange beschäftigen und aufregen.

Überzeugt hat die Veranstaltung nicht. Zu viele Fragen bleiben. Vertrauen wurde hier seitens NVV und Verwaltung nicht erzeugt eher sogar erneut verspielt.

Für die Wanloer ist eines absolut klar: Sie wollen keine Biogasanlage!

Sehr vermisst wurden eindeutige Positionierungen von den Politikern, auch wenn sich Ulrich Mones (SPD), Peter Feron (CDU) und sporadisch auch Reinhold Giesen (Grüne) zu Wort meldeten.

Als „politischer Sieger“ könnte sich Mönchengladbacher DIE LINKE fühlen, meinte doch ein Teilnehmer mit Hinweis auf die bevorstehende Landtagswahl, dass er bislang anders gewählt hätte. Und vor der damaligen Bundestagswahl wäre die geplante Müllverbrennungsanlage auch verhindert worden.

Spätestens im jetzigen Stadium der Diskussion sind die Mönchengladbacher Kommunalpolitiker gefragt, zumal Planer Wyen zu verstehen gab, dass bis zur baurechtlichen Offenlegung keine weiteren Beschwerden mehr zugelassen wären.

An dieser Aussage änderte er auch nichts, als ein Teilnehmer vehement darauf hinwies, dass durch die neuen Verkehrsplanungen neue Situationen entstanden seien und im übrigen sei diese Veranstaltung auch eine freiwillige der NVV sei, die im Verfahren der „frühen Bürgerbeteiligung“ nicht vorgesehen sei.

Ob und wann es zu einer Zusammenkunft der Bürger mit entscheidenden Politikern kommt, ist noch nicht abzusehen. Wenig hilfreich scheint dabei zu sein, wenn dabei die gestrigen Podiumsteilnehmer eingebunden wären. Vor dem Hintergrund der beiden bisherigen Veranstaltungen würden diese wohl als „Reizpersonen“ wenig hilfreich sein können.

Da nach Aussage von Wyen der Bezirksvertretung in dieser Angelegenheit nur „Kenntnisnahme“ zustehe, würden sich wohl zuständigkeitshalber Politiker aus Planungs- und Bauausschuss und/oder Rat den Wanloer zu stellen haben.

12 Kommentare zu “Biogasanlage: Wanlo Bürger sagen eindeutig „Nein!“ [mit Bildergalerie]”
  1. Hallo zusammen,

    zu Recht wird heftig über den Standort Wanlo und die Art und Weise der Planungen diskutiert. Für mich ist völlig klar, die Biogasanlage in Wanlo ist abzulehnen.

    Aber mir kommen ein paar andere Argumente viel zu kurz: Nicht alles, was Bio heißt, ist auch ökologisch richtig!

    Für diese Anlage muss extra Mais in der direkten Umgebung angebaut werden. Es wird zu Monokulturen kommen, die den Boden auslaugen und der Vermehrung von Schädlingen Vorschub leisten.

    Schon nach kurzer Zeit werden Massen an Chemikalien zum Düngen und zur Schädlingsbekämpfung benötigt, um die benötigten Erträge zu erzielen. Auch der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut ist möglich. Das ganze führt die Bezeichnung Bio ad absurdum.

    Auch lehne ich es ab, mit viel Arbeit und Energie extra Lebensmittel anzubauen, um diese am Ende einfach zur Energiegewinnung zu verfeuern.

    Da sollten wir beachten, dass wir derzeit etwa 70% unser Futtermittel aus Übersee importieren, ein großer Teil hiervon kommt aus den USA.

    Betrachten wir mal den Mittleren Westen der USA (großes Anbaugebiet für Futtermittel für den Europäischen Markt): dort muss intensiv bewässert werden – die Bewässerung speist sich aus den Rocky Mountains. Doch der Verbrauch ist schneller als die Einspeisung.

    Dies bedeutet, dass da in 20 Jahren nichts mehr läuft mit dem Anbau von Futtermitteln. (Die Fakten dieses Absatzes kommen von Bernhard Clasen und Gesprächen mit dem BUND) Und was ist dann mit unseren Futtermitteln?

    Dann heißt die Frage: Verfeuern wir den Mais weiter oder machen wir unsere Tiere satt? Das kann ich nicht nachhaltig und auch nicht ökologisch nennen.

    Wir müssen klar benennen, dass die Biogasanlagen, die komplett auf Mais (die ganze Pflanze incl. Kolben) setzen, bedingt durch ihren höheren Wirkungsgrad, wirtschaftlich gesehen einfach besser sind.

    Jedoch gibt es auch Anlagen, die nur Teile, also die sowieso anfallenden Bioabfälle, nutzen. Ich frage mich, könnte mit so einer Anlage trotz geringerem Wirkungsgrad unter Einberechnung des Aufwands vom Anbau am Ende nicht mehr herausspringen?

    Zumindest würde dies die Umwelt entlasten, wäre zukunftsweisend und nachhaltig. Das könnte mit gutem Gewissen Bio genannt werden!

    Deswegen sage ich sowohl zum Standort Wanlo als auch zu so einer Pseudo-Biogasanlage nein!

  2. Was sich heutzutage alles Informationsveranstaltung nennen darf, ist schon erstaunlich.

    Zusammengefasst:

    Verkehrplaner Springsfeld sollte mal einen Benimmkurs besuchen. Das wissen wir schon seit dem 14.Januar (“Frühzeitige Öffentlichkeits­beteiligung” an gleicher Stelle).

    Wie wird man eigentlich Verkehrsplaner? Wahrscheinlich ist das wieder so ein Beruf ohne konkrete Ausbildungsqualifikation. Rückschlüsse auf fachliche Kompetenz lässt der Auftritt von Herrn Springsfeld jedenfalls nicht zu.

    NVV/Stadt wollen die BGA unbedingt in Wanlo bauen. Das wissen wir schon seit dem 14.Januar.

    Die Wanloer wollen keine Biogasanlage in Wanlo. Sollten Stadt und NVV auch schon seit dem 14. Januar wissen.

    Unsere „Volksvertreter“ unterstützen die Wanloer Bürger, wo sie nur können. Das wissen wir schon seit 1975 (Eingemeindung nach MG).

    Wanlo ist der Mülleimer der Stadt. Das wissen wir schon seit Windpark, Kompostieranlage und Segelflugplatz.

    Man kann niemanden zwingen, eine vorgeschlagene Verkehrsführung zu befolgen. Das wissen wir schon seitdem TomTom auf dem Markt ist.

    Bürgermeister kommen nur gerne, wenn es was zu feiern gibt und nicht wenn man mal die Interessen seiner Wähler vertreten soll. Das wissen wir, seitdem wir zur Karnevalssitzung gehen dürfen.

    Ja und nein, dafür oder dagegen sind im Wortschatz eines Politikers nicht vorhanden. Das wissen wir schon seitdem wir bis 20:15 Uhr aufbleiben dürfen.
    Ich weiß gar nicht, warum politische Parteien immer mit Farben assoziiert werden. Kann jedenfalls nicht von „Farbe bekennen“ kommen.

    Menschen, auch Politiker und NVV-Bosse, neigen dazu, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Das wissen wir schon seit dem Kindergarten.

    Vielleicht erklärt letzteres, wie NVV/Stadt auf die idiotische Idee gekommen sind, Wanlo als Standort für „ihre“ BGA auszuwählen. Es liegt an den Wanloern selbst dieses „ad absurdum“ zu führen. Zeigt euch als mündige Bürger und zeigt der NVV/Stadt, dass man mit euch nicht alles machen kann.

  3. Die Veranstaltung am 15.04. hat mal wieder ganz klar gezeigt, dass die Wanloer belogen und betrogen werden.

    Die NVV stellt Ihr eigenes Verkehrsgutachten vor! Wie lächerlich ist das denn? Die NVV kann mir gerne 2 Wochen Zeit geben, dann erstelle ich für die NVV ein Verkehrsgutachten für jeden beliebigen Standort in Mönchengladbach und lasse den Standort dabei gut aussehen!

    Wie wäre es zum Beispiel mit dem Standort „Odenkirchener Straße 201“, direkt neben dem Hauptgebäude der NVV? Liebe NVV, Ihr könnt 100 Gutachten erstellen, meinet wegen tapeziert Ihr damit die Wände im NVV-Hauptgebäude!

    Dann wird seitens der NVV argumentiert, dass die Biogasanlage u.a. aus ökologischen Gründen gebaut werden soll! Wenn der NVV wirklich was an der Ökologie liegen würde, hätte die NVV die Anlage schon vor 10 oder 15 Jahren bauen können.

    Komischer weise interessiert sich die NVV aber erst für eine solche Anlage, seitdem die Anlagen vom Staat subventioniert werden und erst dadurch profitabel sind. (Gleiches gilt auch für den hübschen Windpark in Wanlo).

    Weiterhin wurde gesagt, die Anlage darf laut Gesetz nicht in einem Wasserschutzgebiet erbaut werden! Im gleichen Atemzug wurde erwähnt, dass die Anlage absolut sicher sei und nichts passieren kann. Warum gibt es dann ein Gesetzt, das verbietet, Biogasanlagen in einem Wasserschutzgebiet zu erbauen, wo doch nichts passieren kann???

    Laut NVV ist der Standort Wanlo super. Super für eine Biogasanlage, super für eine Kompostierungsanlage, super für einen Windpark, … Warum ist der Standort Wanlo nicht super für Coca Cola, Raaben, die Post, … (alles Unternehmen die in Güdderath Grundstücke erworben haben, das scheint die NVV nicht zu können!)?

    Sieht es in Wahrheit nicht so aus, dass in Wanlo alle 4 Jahre nur ca. 600 Leute zur Kommunalwahl gehen und Ihr Kreuzchen machen und die Stadt Mönchengladbach der NVV ausschliesslich den Standort Wanlo zu Verfügung stellt?

    Leider sind bei der Veranstaltung zu viele Leute auf die NVV eingegangen und haben Fragen zum Verkehr gestellt. Auf die Fragen war die NVV natürlich bestens vorbereitet. Den Gefallen sollten die Wanloer der NVV nicht machen. Warum sollten die Wanloer mit der NVV diskutieren?

    Die NVV will eine Biogasanlage bauen! –
    Wanlo will die Biogasanlage nicht haben! –
    Fertig!

    Eine Dame stellte auf der Veranstaltung eine interessante Frage: „Was kann man denn machen, damit die Biogasanlage in Wanlo nicht gebaut wird?“

    Man kann als erstes alle laufenden Verträge (Gas, Wasser, Strom) bei der NVV kündigen. Weiterhin kann man die öffentlichen Verkehrsmittel in MG meiden (gehört auch der NVV) sowie alle Schwimmbäder. Man kann auch mit einem Güllefahrzeugt 15 mal die Stunde um das Hauptgebäude der NVV kreisen, ist ja laut NVV-Gutachten zumutbar, und falls dabei mal 5-10 Liter Gülle auslaufen, ist das ja nicht so schlimm. Wie man auf der Veranstaltung gehört hat, gibt es keine Geruchsbelästigung!

  4. Die Vorlage der Stadtverwaltung, vertreten durch unseren Oberbürgermeister Bude, die Herr Scharper anspricht, ist erarbeitet und vorgelegt worden mit ausdrücklicher Zustimmung der Politik. (Sonst würde es sie nicht geben)

    Es wird deshalb höchst interessant sein zu beobachten, wer der Vorlage zustimmen wird (namentlich) und zwar im Finanzausschuss, im Hauptausschuss am 21. April 2010 im Rathaus Abtei und letztendlich im Stadtrat am 28. April 2010.

    Der Ansicht von Herrn Scharper, die NVV denkt gar nicht mehr über Wanlo als Standort der Biogasanlage nach, kann ich ausdrücklich zustimmen.

    Die Vortragenden, als „Fachleute“ vorgestellt, sind derart verbohrt in ihre fixe Ideologie der angeblich notwendigen Umsetzung des Projektes genau an dieser Stelle (Wanlo), dass Alternativen keinen Platz in ihrer Vorstellungsmöglichkeit finden.

    Beratungsvorlage Vorlagen-Nr. 430/VIII

    https://ratsinfo.moenchengladbach.de/ratsinfo/moenchengladbach/Meeting.html?year=2010&month=3&mid=1630#current

  5. Sehr geehrter Herr Schaper,

    vielen Dank für ihre Stellung- und Positionsbestimmung.

    Allerdings muss ich mal nebenbei eine kleine Richtigstellung vornehmen.

    Die Wanloer und auch die Hochneukircher Bürger kritisieren nicht ausschließlich das Verkehrsaufkommen mit allen damit verbundenen Folgen.

    Ein weiterer, viel wichtigerer Punkt ist doch, dass Wanlo schleichend in ein Industriegebiet umgewandelt wird und genau dies über die Köpfe der Bürger hinweg geschieht. Die betroffene Bevölkerung wird umgangen, Einwände weggeredet und über die BIOSCHIENE alles schöngeredet.

    Alles im Sinne des Profites, ohne Rücksichtnahme auf die Belange und Befindlichkeiten der Bürger.

    Ich habe mir erlaubt, die zur LTW stehenden Parteien, insbesondere die für unseren Wahlkreis zur Wahl stehenden Vetreter der Parteien (auch den Vertreter von Die Linke 😉 , anzuschreiben und die Frage zur Positionierung zu stellen.

    Leider habe ich bis jetzt von keinem der Parteivertreter bis jetzt eine Antwort, geschweige denn eine Stellungnahme erhalten.

    Ihnen als einen Vertreter von Die Linke danke ich ihnen für ihren Beitrag.

  6. Auch die zweite Informationsveranstaltung der NVV zur geplanten Biogasanlage konnte die Wanloer Bürgerinnen und Bürger nicht überzeugen.

    Für die Fraktion DIE LINKE bleibt es beim NEIN für den geplanten Standort Wanlo.

    Die Kompostieranlage und die Bagger von Rhein Braun vor der Haustüre belasten den ansonsten idyllischen Ortsteil schon genug.

    Dass die NVV gar nicht mehr bereit ist, über den Standort Wanlo nachzudenken, zeigt eine Vorlage, die demnächst der Rat am 28.4.2010 beschließen soll.

    Die städtischen Mitglieder im Aufsichtsrat der NVV sollen ermächtigt werden, der Beteiligung an der noch zu gründenden Tochtergesellschaft “Biogas Mönchengladbach-Süd“ zuzustimmen.

    Der südlichste Stadtteil von Mönchengladbach ist nun mal Wanlo.

    Den Einwohnerinnen und Einwohnern von Wanlo geht es hier vorwiegend um das zu erwartende Verkehrsaufkommen, das mit dem Bau und nach Inbetriebnahme der Biogasanlage dort Einzug halten wird.

    „Die NVV hat zwar einige Anregungen der Betroffenen aufgenommen und ihre Pläne zur Verkehrsführung dahingehend geändert, dabei auch einige Strecken verworfen,“ so Martin Selt, Bezirksvertreter West und Mitglied im Planungs- und Bauausschuss für DIE LINKE, „jedoch das Ergebnis, verglichen mit dem Ursprungsplan, ist wie eine Wahl zwischen Not und Elend.“

    Wer sich vor Ort einmal umgesehen hat, dem ist sofort klar, die Strassen und landwirtschaftlichen Wege sind viel zu eng und dazu auch noch von minderwertiger Beschaffenheit.

    Sie können dem hohen Verkehrsaukommen, was zu erwarten ist, nicht standhalten.

    Schon allein mitten durch Wanlo werden zur Mais-Erntezeit im September und Oktober pro Stunde 13 Sattelschlepper fahren.

    Fußgängerwege sind hier auch entweder viel zu schmal oder gar nicht vorhanden. Radwege sind ebenfalls nicht vorhanden oder enden mitten im Verlauf.

    Das Projekt an dieser Stelle zu verwirklichen, ist geradezu fahrlässig zu nennen.
    Insgesamt kann man den Eindruck gewinnen, dass viele gar nicht verstanden haben, dass es hier nicht um ein ja oder nein zur Biogasanlage geht, sondern ausschließlich um ein klares NEIN zum Standort Wanlo.

    Der Umweltausschuss hat auf der letzten Sitzung mehrheitlich einer Besichtigung der Biogasanlage in Wassenberg zugestimmt, um sich ein Bild über die Sachlage zu machen.

    „Ich habe als Einzige mit nein gestimmt, da ein Besuch einer bereits laufenden Anlage nichts daran ändert, dass ich den Standort Wanlo für gänzlich ungeeignet halte.“ so Sabine Cremer, Mitglied des Umweltausschuss für DIE LINKE.

    „Zudem ist es meiner Meinung nach Verschwendung von Steuergeldern, wenn die Ausschussmitglieder Sitzungsgeld bekommen und somit die Promotion-Tour der NVV von der Stadt gesponsert wird – und dass bei der prekären Finanzlage.“

    DIE LINKE wird alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um die Realisierung dieses Projektes zu verhindern.

    Außerdem wird sie die Bemühungen der Bürgerinnen und Bürger von Wanlo unterstützen, denn der Wille von 80% der Dorfgemeinschaft muss ernst genommen werden.

  7. Wenn ich so die Fotos betrachte und sehe, wie desinteressiert (gar angewidert?) die beiden Herren (3. und 4. von links) auf dem Podium ‘rum lümmeln – na ja.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte die Veranstaltung der Vorstellung eines Konzeptes zur Lösung des Verkehrsproblemes dienen.

    Den Wanloern dann zu erzählen, dass man aber keine Möglichkeit habe, es auch durchzusetzen – ist ein ganz schlechter Scherz.

    Hätte man sich diese Posse also eigentlich schenken können?

    Was soll das? Für wie dumm hält man bei NVV, Politik und Verwaltung den Bürger?

    Peinlich. Eine üble Nummer!

    Da ich davon ausgehe, dass die NVV das bezahlt, finden sich die Kosten für diesen Unsinn obendrein auch noch „irgendwie“ auf unseren Stromrechnungen!

    Zeit über einen Strom-Wechsel nachzudenken!

    Hier ist eindeutig die Politik gefordert! Wie war das? WIR sind das Volk! Wessen Interessen vertreten die von UNS gewählten Politiker?

    Sind wir nur Stimmvieh? Da war doch was mit Politik(er)verdrossenheit. Wundert das noch jemanden?

  8. Hoffentlich begreifen die NVV-hörigen Bezirks- und Parteifürsten schnell, daß man mit der Wanloer Bevölkerung nicht weiter umspringen kann, wie man will!

    Bald wird gewählt – leider LTW – aber da gibt es aus Wanlo schon den ersten Denkzettel!

    Politiker aller Farben, denkt daran, die Wanloer – auch wenn sie keine Hilfe haben – haben noch lange nicht ihr Pulver verschossen!

    Wie stand auf einem Protestblatt: Wer für die BGA spricht, ist gegen Wanlo!

    Das sollen sich vor allem die Politiker des Stadtbezirks West gut merken!

  9. Lieber fst,

    die Probleme mit den deutschen Vokabularien resultieren meist aus eindeutigen Zweideutigkeiten.

    Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger.

    Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen.

    Ableitend daraus könnte man ja schlussfolgern: Volksvertreter verkaufen wohl auch etwas….

    Worum es ja im Genauen geht ist, dass die Meinung des Volkes, die Meinung derer die von Maßnahmen betroffen sind, wieder gehört und erhört werden.

    Solange nicht die gewählten „Volks“vertreter die Geschicke bestimmen, sondern die Politik und die Kommunen die Vollstrecker der Konzerne sind, müssen wir uns wehren.

    Warum, so frage ich mich, war bei der immaginären Informationsveranstaltung kein Bürgermeister anwesend?

    Nein, der „kleine“ Bedienstete, der, der die Machenschaften von RWE/NVV be“GUT“achten muss, der wurde auf das Podium gesetzt. Dass er sich sichtlich unwohl fühlte, war ja ersichtlich.

    Die Stadt Mönchengladbach und deren Vorstand weiss, dass es in Wanlo brennt. Noch ist es ein Schwehlbrand, aber es kommt zu einer Verpuffung, so viel steht definitiv fest.

    Warum also ist niemand aus dem Bürgermeisteramt da, um den Wanloern zu helfen?

  10. @ fst

    in diesem fall schein es sich eher um eine verkehrs“schlecht“achten zu handeln.

    das wird auch noch dadurch untermauert, dass der verfechtende „schlecht-achter“ scheinbar auch nicht weiss, wie man sich menschen gegenüber verhält.

    herzlichen glückwunsch, liebe nvv, für diese wahl!

  11. @ DarkGrey: sie haben absolut Recht

    Die Vertretung der Bauernschaft hat ja ausdrücklich im Statement wiedergegeben: Es ist von der Politik so gewollt! Ergo kann die Politik auch nur zurückrudern. Und das gilt zu beschleunigen.

    Ferner habe ich mit den deutschen Vokabularien wohl Probleme:

    – Volksvertreter, kommt doch von vertreten des Volkes und nicht von treten des Volkes

    – Verkehrsgutachten, kommt anscheinend von Verkehr „gut“ zu erachten und auf keinen Fall kristisch.

    – verarschen, wird doch nicht von der Arche Noahs abgeleitet (wir nehmen alles auf)

    – veräppeln, kommt auch nicht von leckeren Äpfeln

    Man möge mich gerne berichtigen und unterweisen falls ich da was nicht richtig in der Schule verstanden habe. Aber vielleicht sollten die Herren der Volksvertreter und Schönredner mal erneut zur Schule gehen. Es gibt auch Erwachsenenbildungsstätten in Deutschland.

    Zeigt der Politik nun gemeinsam wo der Hammer hängt. Wir sind das Volk und nicht die paar wenigen Politiker die meinen sie würden „uns“ aktuell vertreten.

  12. Die Veranstaltung am 15.04. war einfach eine Farce von Seiten der Vetreter von NVV und Stadtverwaltung.

    Konkrete Fragen, die auch von eindeutigem Willen um Informationen zeugten, wurden absolt verwässert beantwortet; so es denn überhaupt zu einer Antwort kam. Anmaßend und großspurig wurde versucht, die Wanloer Bürger für dumm zu verkaufen.

    (Ein Tipp an die NVV: Ein Verkehrsplaner Springsfeld ist absolut kein Aushängeschild. Planlos (als Planer 🙂 ), großspurig und der Wichtigkeit der Veranstaltung unangepasst saß dieser Herr auf dem Podium und sein ganzes Erscheinungsbild ließ darauf schließen, dass er der Größte ist und das komplette Publikum besteht aus Dummköpfen. Einfach mal bei der NVV über personelle Besetzungen nachdenken).

    Eines der Hauptprobleme die die Wanloer bewegt; das Verkehrsproblem….. wurde an den Rand geschoben.

    Es war eindeutig, WER die Geschicke der Stadt Mönchengladbach momentan in Händen hält. Nicht der mündige Bürger- NEIN, es sind Konzerne wie RWE/NVV die die Politik zu bestimmen scheinen.

    Schlimm ist, dass die Bürgermeinung in einem sich demokratisch nennenden Land nicht mehr zu zählen scheint.

    Hammerhart waren die „Aussagen“ bezüglich der Wertminderung des Wohneigentums. Vehement wurde diese Aussage von mehreren Wanloer Einwohnern durch die NVV-Vertreter bestritten.

    Eigentlich sollten wir Wanloer ja in freudiger Erregung schwelgen, weil aus einer ländlich-dörflichen Idylle so langsam ein aufstrebendes Industriegebiet wird. Nicht wie anderswo Knall auf Fall. Mitnichten… die Wandlung erfolgt schleichend und hinterrücks.

    Es wäre zu prüfen, ob viele gemachte Aussagen auf der „Informationsveranstaltung“ nicht den Tatbestand der bewussten arglistigen Täuschung erfüllen.

    Was mich persönlich denn doch sehr frappiert hat, waren die Vertreter der Parteien. Keine klare Positionierung Pro oder Contra für die Wanloer Bürger.

    Keiner der Parteienvertreter hat sich gewagt, sich zu äußern ob sie den Bürgern beistehen oder nicht.

    In einigen Tagen ist ja Landtagswahl, da sollte man sich nicht in die Nesseln setzen, es könnte ja sein, dass man nach einem Wahlsieg zu seinen Aussagen stehen muss und in die Verantwortung genommen wird. Nur kein Risiko eingehen.

    Als abschließenden Fakt muss man feststellen, dass der Bau der Biogasanlage in Wanlo für die NVV eine beschlossene Sache ist. Von Seiten der Parteien (außer die LINKE) und auch von Seiten der Stadt Mönchengladbach als Miteigner der NVV und damit auch der BGA ist keine Hilfe zu erwarten.

    WIR als Wanloer müssen jetzt die Sache selber in die Hand nehmen und massiv darauf einwirken was in naher und auch in fernerer Zukunft mit unserem Dorf passiert.

    Vor 20 Jahren wurde die Politik auch durch Volkes Zorn und dem massiven Hinweis dass WIR das Volk sind, zu einschneidenden Maßnahmen gezwungen.

    Was im Großen geht, geht auch im Kleinen. Der Arroganz der von uns gewählten „Vertreter“ muss Einhalt geboten werden.

    Daher bitte ich alle Wanloer: Stimmt mit Rufen und Füßen ab. Zeigt der Politik, zeigt der Stadt Mönchengladbach und vor allem solchen Konzernen wie RWE/NVV, was das Volk vereint ereichen kann.

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