Sanierung Kreuzherrenkloster Wickrath fraglich: Baubiologische Untersuchung brachte gebäudeschädliche Substanzen wie Hausschwamm und Schimmel ans Tageslicht

Red. Wickrath [ - Uhr]

Das in die Jahre gekommene ehemalige Kreuzherrenkloster in Wickrath ist offensichtlich sanierungsbedürftiger als ursprünglich angenommen.

Ergebnisse einer vor kurzem durchgeführten baubiologischen Untersuchung machen eine grundlegende Überprüfung des Sanierungskonzeptes erforderlich. Vor diesem Hintergrund müssen Gespräche mit den Denkmalschutzbehörden und auch den Fördergebern geführt werden.

Die Ergebnisse der baubiologischen Untersuchung haben die Verwaltung nun veranlasst, den für Montag, 09.09.2013, geplanten Baustart mit Enthüllung des Bauschildes bis auf Weiteres zu verschieben.

Im Laufe der baubiologischen Untersuchung, die sich auf die Gebäudebeschaffenheit konzentrierte, sind in weiten Teilen durch Feuchtigkeit und Nässe ausgelöste hausschädliche Substanzen wie Schimmel und Hausschwamm aufgetreten.

Zum Hintergrund: Nach einem zurückliegenden Ratsbeschluss stehen im laufenden Haushaltsjahr und in 2014 insgesamt 845.000 Euro an städtischen Mitteln zur Verfügung.

Die Gesamtkosten betragen rund 1,9 Millionen Euro, wobei der Bund rund 600.000 Euro und das Land weitere 250.000 Euro an Zuschüssen beisteuern wollten.

Im September sollte mit dem ersten von zwei Bauabschnitten begonnen werden. Die von der Entwicklungsgesellschaft der Stadt durchzuführende Sanierung sah auch eine energetische Sanierung der Maßnahme vor.

Das denkmalgerechte Nutzungskonzept für das historische Kreuzherrenkloster sieht unter anderem die Vermietung als Büro- und Praxisräume vor.

Zur Historie:

Das Gebäude zählt deutschlandweit zu den wenigen Bauwerken,  an denen sich das Wirken des im Spätmittelalter und in der Neuzeit einflussreichen Kreuzherrenordens ablesen lässt.

Die früher vor allem am Niederrhein und in den Niederlanden dichte Landschaft von Kreuzherrenklöstern ist heute fast vollständig verschwunden.

Bei der historischen Bewertung des Gebäudes stellte sich heraus, dass das Gebäude in einem wesentlich größeren Umfang historische Substanz enthält, als der Augenschein vermuten lässt.

Trotz zahlreicher Eingriffe im 19. und 20. Jahrhundert sind wesentliche Strukturen aus der Zeit der Erbauung erhalten geblieben. Das heute als „Kloster Wickrath“ bezeichnete Gebäude ist der Wirtschaftsflügel des ehemaligen Klosters.

Fotos: M. Bösche

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