2.700 Senioren in Mönchengladbach arbeiten in einem Mini-Job – IG BAU Düsseldorf thematisiert die Altersarmut in Mönchengladbach

Hauptredaktion [ - Uhr]

logo-ig-bauArmut im Alter: Immer mehr ältere Menschen in Mönchengladbach brauchen einen Nebenjob – obwohl sie schon im Rentenalter sind. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt hingewiesen.

Nach Angaben der Gewerkschaft waren am Ende des ersten Quartals in diesem Jahr insgesamt 2.698 Senioren in Mönchengladbach als Mini-Jobber beschäftigt. Damit stieg die Zahl der Senioren-Jobber in den vergangenen acht Jahren um 32 Prozent.

Erstmalig 2003 wurden entsprechende Daten erhoben. Damals waren 2.037 Geringfügig Beschäftigte älter als 65 Jahre.

„Die wenigsten Senioren jobben, weil ihnen das eine willkommene Abwechslung im Rentenalltag bringt. Die allermeisten müssen allerdings arbeiten, weil sie von ihrer Rente alleine sonst nicht leben können. Glück hat, wer beides verbinden kann“, so Dieter Jasper.

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Düsseldorf macht einen Trend aus: „Immer weniger Menschen in Mönchengladbach schaffen es, sich nach einem langen Berufsleben tatsächlich zur Ruhe zu setzen.

Statt wohlverdientem ‚Rentenabend’ droht immer mehr Senioren der Fall in die Altersarmut“, so Jasper. Der Gewerkschafter sieht sich durch die steigenden Zahlen der Senioren-Jobber in seiner Forderung nach einer „armutsfesten, gesetzlichen Rentenversicherung“ bestätigt.

Besonders groß ist das Risiko von Altersarmut nach Ansicht der IG BAU bei Geringverdienern.

„Wer sein Leben lang für einen Niedriglohn gearbeitet hat, wird auch im Alter jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Das wird morgen die treffen, die heute in Mönchengladbach nur mit einem geringen Stundenlohn, mit Zeitarbeit oder mit Mini-Jobs über die Runden kommen. Wir müssen den Dumpinglöhnen, der Leiharbeit und dem Wildwuchs bei befristeten Jobs den Garaus machen“, so Jasper.

Dies ist seit Jahren auch dem Sozialverband VdK ein Anliegen. So fordert der größte deutsche Sozialverband noch im November diesen Jahres von der Bundesregierung eine armutsvermeidende Rentenpolitik.

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