Mit Bezug zum Begriff „Einheitsschule“ [1] hatten wir auch Landtagsabgeordnete von SPD, Grüne und LINKE um ihre Meinung gefragt. Hier die Antwort von Jo Schoers (B90/Die Grünen):
Die Einheitsschule gibt es nicht, sie ist eine Erfindung von schwarz-gelb. Damit reagieren sie in unangemessener Weise auf eine sachliche Auseinandersetzung um die besseren Schulformen und Schulabschlüsse.
Der Begriff „Einheitsschule“ soll Gleichmacherei und Rückschritt suggerieren.
Dabei kann festgestellt werden, dass das starre Festhalten von schwarz-gelb am bisherigen Schulsystem der eigentliche Rückschritt ist.
Weder die Fachwelt, noch die Eltern, noch die SchülerInnen, noch die Mehrheit der Bevölkerung, einschließlich der Mehrheit der CDU-WählerInnen, wollen an dem bisherigen Schulsystem festhalten.
Alle internationale Studien und auch der Vergleich mit anderen Bundesländern, insbesondere auch mit CDU geführten Bundesländern, zeigen, dass NRW in der Bildungspolitik einen schlicht bescheidenen Rang einnimmt.
Wider besseres Wissens will jedoch diese CDU geführte Landesregierung hier in NRW am jetzigen System festhalten. Alle Vorschläge, dieses System zu verändern werden unsachlich diffamiert. „Diese Schule soll geschlossen werden“ – mit diesem Slogan verunsichern unsere politischen Gegner die Bevölkerung. Sie sollten sich was schämen.
Stattdessen sollten sie die folgenden Fragen beantworten:
- Warum hinkt NRW im Bildungssystem und im Bildungsstandard so dermaßen hinterher?
- Warum weigert sich die Landesregierung anzuerkennen, dass ein längeres gemeinsames Lernen der SchülerInnen überall zu besseren Ergebnissen führt?
- Warum ist das „dreigliedrige“ Schulsystem in NRW so dermaßen undurchlässig?
- Wieso wider Elternwille dermaßen mit Füßen getreten?
- Warum muss die Landesregierung den Kommunen vorschreiben, welche Schulformen sie unbedingt aufrecht erhalten müssen, wenn dies auf kommunaler Ebene gar nicht erforderlich ist?
- Warum werden SchülerInnen nicht integriert?
- Warum ist der Anteil der AbiturientInnen in NRW dermaßen niedrig?
Ich freue mich auf eine öffentliche schulpolitische Diskussion, denn diese ist sowohl im Land als auch gerade auch hier in MG geboten.