LiLO: „Schuldezernent verweigert die Erhebung von verlässlichen Zahlen für die weiterführenden Schulen“

Red. Schule, Studium & Arbeitswelt [ - Uhr]

logo-lilo.jpgAm 17.12.08 stellte die LiLO im Rat die diese Anfrage:

Für die politische Entscheidung, in welche Richtung das Schulsystem entwickelt werden soll, sind Daten über die Anmeldung aus dem ersten Anmeldezug Hauptschule, Realschule und Gymnasium notwendig. Weil nur über diese Zahlen der Bedarf ersichtlich ist. Gedenkt die Verwaltung, im Gegensatz zum letzten Jahr, diese Daten zu erheben und den Ratsmitgliedern zur Verfügung zu stellen?“

Nach Angabe von Helmut Schaper (LiLO) interpretierte zuständige Dezernent Dr. Fischer (CDU) die Anfrage in seiner Antwort vom 13.1.08 wie folgt:

In der Ratssitzung am 17.12.2008 baten Sie um Auskunft, „ob für das diesjährige Anmeldeverfahren zu den weiterführenden Schulen nach Beendigung der ersten Anmeldephase die Erhebung von Zwischenergebnissen für die Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien vorgesehen ist.“

Dazu Schaper weiter: „Damit gibt Herr Dr. Fischer eine Anfrage wieder, die so nicht gestellt wurde und die am Kern der Anfrage vorbei geht. Der Kern der Anfrage lautet, gibt es verlässliche Anmeldezahlen aus dem ersten Anmeldezug, die für die Weiterentwicklung des Schulsystems notwendig sind. Denn nur aus den Anmeldezahlen des ersten Anmeldezuges ergibt sich der Wunsch für eine Schule nach eigener Wahl.

Entsprechende seiner Interpretation der Anfrage antwortete Herr Dr. Fischer:

‚Da diese Daten für die Entscheidung zur Bildung von Eingangsklassen der weiterführenden Schulen nicht benötigt werden, ist eine entsprechende Erhebung nicht vorgesehen.‘

Selbstverständlich sind die Daten des ersten Anmeldezuges nicht für die Bildung von Eingangsklassen der weiterführenden Schulen notwendig. Diese  werden nur auf Basis des zweiten Anmeldezuges gebildet. Nur da sind wie im letzten Jahr schon 580 Gesamtschüler abgelehnt und zur weiteren Anmeldung an Gymnasium und Haupt- und Realschule verwiesen worden.

Um aber entsprechend dem Elternwunsch ein bedarfsgerechtes Schulsystem zu entwickeln, werden für politische Entscheidungen über den Schulentwicklungsplan diese Zahlen benötigt. Und genau diese Erhebung verweigert Dr. Fischer.

Die Handlungsgrundlage für die Arbeit eines Dezernenten ist nicht seine politische Ãœberzeugung. Seine Aufgabe u. a. ist es, den zuständigen Gremien verlässliche Zahlen für politische Entscheidungen vorzulegen.

Ein Schuldezernent, der sich weigert, die für die politischen Entscheidungen notwendigen Zahlen zu erheben, ist für die LiLO – Gruppe im Rat nicht tragbar.“

4 Kommentare zu “LiLO: „Schuldezernent verweigert die Erhebung von verlässlichen Zahlen für die weiterführenden Schulen“”
  1. na lieber Herbert,

    dann lies mal alle Artikel auf BZMG durch und Du wirst erstaunt sein, wieviel Politiker die Wahlmüdigkeit der Bürger beklagen.

    Scherz beiseite, rein mathematisch müssen bei der Wahlbeteiligung von unter 50% in der Vergangenheit ca. 100.000 +X Eltern sein, die nicht zur Wahl gegangen sind. (ungefähr).

    Arbeiten wir lieber daran, dass im Juni alle Eltern zur Wahl gehen.

    M. Schroeren, nutzt jede Gelegenheit gebetsmühlenartig über die große Zukunft der Hauptschulen zu reden.

    Er stellt sich selbst an die Spitze einer Landespolitik ohne Zukunft. Andere Kompetenzen habe ich nicht erkennen können.

    Nicht einmal die Fakten des demographischen Wandels nimmt er zur Kenntnis, geschweige denn Eltern-(Bürger) Willen.

  2. lieber kritiker, wer sagt denn, dass die eltern nicht zur wahl gehen?

    und wieso ist herr schroeren der „hauptschulpapst“?

  3. Doch, liebe Frau Neuwerk, Eltern sind eindeutig mündige Bürger, sie zeigen es auch.

    Indem sie nicht zur (Kommunal-)Wahl gehen. Sie werfen dieses Recht einfach weg. Fragen wir uns und die Eltern lieber: „Warum mißachtet ihr Euer Recht?“

    Ansonsten wäre das Thema Hauptschule oder Ermittlung von Anmeldezahlen durch eine Stadtverwaltung kein Thema mehr. Auch ein Dezernent hat seine Arbeit gefälligst zu machen. Und wer wählt/bestimmt ihn und stellt ihn dadurch ein?

    Die politisch gewählte Mehrheit einer Stadt.

    Ãœbrigens:

    Soeben erscheint in den Printmedien dieser Stadt die Information, 14,5% der Viertklässler in NRW haben sich an einer Hauptschule angemeldet – im Vorjahr waren es noch 15,1%.

    Bei den Gesamtschulen stieg die Ãœbergangsquote von 16,9% auf 17,8%, bei Gymnasien und Realschulen blieben die Quoten mit 38% bzw. 28% stabil.

    Wetten, unser MG-Hauptschul-Papst Schroeren (CDU) wird den Bürgern über die Presse andere Zahlen präsentieren?

  4. Die CDU will nichts entwickeln, und schon gar kein bedarfsgerechtes Schulsystem, das dem Elternwillen entspricht.

    Der Elternwille zählt nur bei der Grundschulwahl, da, wo es politisch der CDU in den Kram paßt.

    Wo es nicht paßt, zählt der Elternwille eben nicht. Logisch, dass CDU-Dezernent Fischer nur die Zahlen rausrückt, die er rausrücken muss.

    Und so werden Hauptschulen in MG und NRW kostspielig am Leben erhalten, die kaum noch freiwillig aufgesucht werden, in der Hoffnung, dass die Trendwende dank Schulministerin Sommer endlich kommt.

    Und wenn sie nicht kommt?

    Hier geht es nicht nur um’s Geld und nicht um irgendeine Ideologie, hier geht es um unsere Kinder.

    Politik maßt sich an zu entscheiden, welche Schulform richtig für mein Kind ist?

    Das können Eltern wohl am besten oder sind Eltern etwa keine mündigen Bürger?!

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