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2.181 Kindergartenkinder beginnen am 1. August einen neuen Lebensabschnitt

logo-mgAb August werden erstmals 2.181 Kinder in Mönchengladbach eine Tagesstätte für Kinder besuchen.

Für die meisten dieser Kinder bedeutet dies, auch erstmalig in ihrem Leben regelmäßig den für sie gewohnten Rahmen zu Hause zu verlassen und eine andere Welt voller neuer Erfahrungen, Lerninhalte und sozialer Kontakte kennenzulernen.

Etwa gleich groß ist die Zahl der Kinder, die in diesem Jahr die Tageseinrichtungen für Kinder verlassen.

Diese Kinder haben zu diesem Zeitpunkt bereits eine umfangreiche Förderung erfahren können, die ihnen bei dem bevorstehenden Schulbesuch als Fundament für ein weiteres Lernen dient.

Innerhalb des Stadtgebietes gibt es insgesamt 124 Kindertageseinrichtungen verschiedener Träger mit insgesamt 370 Gruppen. Hiervon werden von der Stadt Mönchengladbach 37 Kindertageseinrichtungen mit 141 Gruppen betrieben.

Allein in den städtischen Tageseinrichtungen sind rund 360 Kräfte als Leiterinnen, Erzieher und Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen, Therapeutinnen, Praktikantinnen und Praktikanten eingestellt.

Auch zum 1. August 2012 ist es gelungen, alle Stellen zu besetzen. Allerdings wird es aufgrund des steigenden Bedarfes für alle Träger zunehmend schwieriger, ausreichendes und qualifiziertes Personal zu gewinnen.

Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) sieht folgende Betreuungsformen vor:

In jeder Gruppenform können wöchentliche Betreuungszeiten von 25, 35 oder 45 Stunden angeboten werden.

Gemeinsam mit allen Trägern von Kindertagesstätten wurde der künftige Bedarf ermittelt und zum Stichtag 15. März 2012 dem Land für die Festsetzung des Landeszuschusses zu den Betriebskosten aller Kindertageseinrichtungen mitgeteilt.

Hiernach wurden in der Gruppenform I 2.922 Plätze (2.700), in der Gruppenform II 330 Plätze (290) und in der Gruppenform III 4.207 Plätze (2011: 4.376) angemeldet.

Obwohl die Veränderungen der Gruppenformen zu kleineren Gruppen und einer Verringerung der Platzzahlen führte, konnte durch eine Reihe von Erweiterungsbauten die Platzzahl insgesamt gesteigert werden.

Die insgesamt 7.459 Plätze (2011: 7.366) verteilten sich auf die Betreuungsumfänge wie folgt:

25 Betreuungsstunden – 708 Plätze (779)

35 Betreuungsstunden – 3.459 Plätze (3.563)

45 Betreuungsstunden – 3.292 Plätze (3.024).

Das Platzangebot für unter Dreijährige in Kindertagesstätten konnte von 1.069 auf 1.184 Plätze ausgeweitet werden.

Gegenüber dem vergangenen Kindergartenjahr, haben sich also deutliche Veränderungen ergeben. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Anzahl der Plätze in den Gruppenformen mit unter Dreijährigen und mit 45 Betreuungsstunden entsprechend erhöht.

Neben den zuvor genannten 1.184 Plätzen für Kinder unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen stehen weitere 236 Plätze innerhalb der Tagespflege und 72 Plätze in LENA-Gruppen zur Verfügung.

Insgesamt sind somit 1.492 Plätze für Kinder unter drei Jahren vorhanden. Die Planungen sehen vor, das Kontingent an Plätzen für unter Dreijährige innerhalb der Tagespflege im Verlauf des am 1. August 2012 beginnenden Kindergartenjahres insgesamt auf 307 Plätze durch selbständig tätige Tagespflegepersonen auszuweiten.

Ausbau der Kindertagespflege mit LENA-Gruppen

Der Stadtrat hat den Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder im Vorschulalter durch den Aufbau von insgesamt 30 Tagespflegezusammenschlüssen beschlossen.

Innerhalb dieser sogenannten LENA-Gruppen werden bis zu neun Kinder unter drei Jahren durch zwei vollzeitbeschäftigte qualifizierte Tagespflegepersonen innerhalb von geeigneten und entsprechend ausgestatteten Wohnungen betreut.

Diese LENA-Gruppen werden in einer engen Kooperation und Vernetzung mit einer benachbarten Kindertageseinrichtung betrieben, so dass diese Betreuungsform eine deutliche qualitative Aufwertung erfährt.

Aus fachlicher Sicht bietet eine LENA-Gruppe optimale Möglichkeiten, eine kontinuierliche Betreuung eines Kindes in einer gewohnten, vertrauten Umgebung zu realisieren.

Vorgesehen ist, dass die Kinder von einer LENA-Gruppe nahtlos mit dem Erreichen des dritten Geburtstages in die benachbarte Kindertageseinrichtung wechseln. Bereits in den Jahren vorher werden die Kinder durch gemeinsame Aktionen regelmäßig ihre spätere Kindertageseinrichtung kennen lernen.

Zusätzlich werden durch die Möglichkeit einer gemeinsamen Nutzung von Räumlichkeiten wie die Turnhalle und das Außengelände der Kindertageseinrichtung intensive Kontakte entstehen. So wird es möglich sein, sonst übliche längere Eingewöhnungszeiten beim Übergang zu einer Kindertageseinrichtung deutlich zu minimieren.

Zusätzlich wird über die Kooperationstätigkeit der Leitung der Kindertageseinrichtung und durch die Sicherstellung einer durchgängigen Vertretungsregelung erreicht, dass für die Eltern innerhalb von LENA-Gruppen eine verlässliche Betreuung Ihres Kindes sichergestellt ist.

Mit dem Ausbau von 30 Tagespflegezusammenschlüssen werden insgesamt 270 Plätze für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren geschaffen.

Derzeit sind bereits acht LENA-Gruppen in Betrieb gegangen, weitere sechs Standorte für die Einrichtung einer LENA-Gruppe werden zurzeit konkret vorbereitet und drei Standorte werden hinsichtlich der baulichen Anforderungen geprüft.

Deshalb sucht der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie noch weitere Wohnungen möglichst erdgeschossig mit Außenspielfläche in der Größe von mindestens drei Zimmern, Küche und Bad ab rund 90 Quadratmetern.

Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige

Der Rechtsanspruch für Kinder ab dem ersten Lebensjahr auf Förderung in einer Tageseinrichtung oder in der Kindertagespflege wurde durch das am 26. September 2008 vom Bundestag beschlossene Kinderförderungsgesetz (Kifög) eingeführt und tritt am 1. August 2013 in Kraft.

Bisher wird davon ausgegangen, dass zur Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsangebot in einer Kindertageseinrichtung oder in Tagespflege zur Verfügung stehen muss.

Nach dieser Prognose müssen mit Beginn des Kindergartenjahres am 1. August 2013 insgesamt 1.800 Plätze für Kinder unter drei Jahren vorhanden sein. Dem gegenüber stehen die bereits vorhandenen 1.492 Plätze.

Die Planungen des Fachbereiches, Kinder Jugend und Familie sehen unter anderem vor, das noch notwendige Ausbauvolumen an Plätzen für Kinder unter drei Jahren durch Neubauten auf der Kamphausener Straße und auf dem Metzenweg, durch Neu- bzw. Erweiterungsbauten freier Träger sowie die Schaffung der verbleibenden LENA-Gruppen zu erreichen.

Allerdings ist es aus Sicht des Fachbereichs fraglich, ob diese Baumaßnahmen alle bis zum 1. August 2013 tatsächlich fertig gestellt sind.

Im September werden voraussichtlich die Ergebnisse einer Umfrage zum Betreuungsbedarf vorliegen, die mit Unterstützung der Hochschule Niederrhein bei Eltern von Kindern unter drei Jahren durchgeführt wurde.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Auswertung die vorgenannten Planungen zum U-3-Ausbau beeinflusst.

[PM]