50 Jahre Ehrenmal an der Klostermauer – Neuwerk gedenkt der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

Red. Neuwerk [ - Uhr]

Ehrenmal NeuwerkAls das Neuwerker Ehrenmal am Volkstrauertag 1960 eingeweiht wurde, fand das über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung: Ministerpräsident Dr. Franz Meyers nahm an der Feier teil, das WDR Fernsehen berichtete landesweit über das Ereignis.

Seit nunmehr 50 Jahren gedenken die Neuwerker an den sieben Sandsteintafeln, die insgesamt 730 Namen von Gefallenen und Kriegstoten tragen, der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

1991 wurde vom Sachausschuss Erwachsenenbildung der Neuwerker Pfarre zusätzlich eine Gedenktafel für die ermordeten Angehörigen der jüdischen Familien Hermanns und Joseph aufgestellt.

Heinrich Schauten, 1956 König der St. Barbara-Bruderschaft, gab den Anstoß, für die Kriegsopfer eine Gedenkstätte zu errichten.

Aus den Reihen der Neuwerker Vereine wurde ein Ehrenmalausschuss gebildet, dem Christian Brücken, Vorsitzender der Neuwerker Heimatfreunde, vorstand.

In nur vier Jahren wurde aus der Bevölkerung genug Geld gesammelt, um das Ehrenmal nach Plänen von Landesoberbaurätin Cornelius vom Neuwerker Steinmetz Paul Handtke herstellen zu lassen. Über 7.000 DM – nach heutigem Wert über 12.000 Euro – wurden alleine als Arbeitslohn für den Steinmetz aufgebracht.

Heinrich Schauten übernahm die Verpflichtung, die Anlage zu betreuen und eine würdige Feier am Volkstrauertag, an der alle Neuwerker Vereine beteiligt sind, zu organisieren. Noch wenige Wochen vor seinem Tod im Dezember 1994 leitete er das letzte Mal die Ehrenmalfeier.

Heute besteht der Ehrenmalausschuss aus Manfred Zitz und Karlheinz Gülden, die seit über 15 Jahren die Feier ausrichten.

In diesem Jahr feiert das Ehrenmal an der Klostermauer das 50jährige Jubiläum. Eine besondere Feier wird es allerdings nicht geben. Der Anlass, der Opfer zweier Weltkriege zu gedenken, führt in jedem Jahr die Neuwerker mit dem gleichen Ernst und der gleichen Verbundenheit zusammen.

Ein Anliegen zum Jubiläum hat der Ehrenmalausschuss allerdings: Seit einiger Zeit zeigen sich starke Schäden an den Sandsteintafeln des Ehrenmals. Der Verfall, der zu beobachten ist, schreitet von Jahr zu Jahr fort.

Der Ehrenmalausschuss hofft nun auf eine ähnlich starke Beteiligung der Neuwerker Vereine und der Bevölkerung wie vor 50 Jahren, als es darum ging, das Ehrenmal überhaupt erst entstehen zu lassen. Nun gilt es, die Anlage vor dem Verfall zu bewahren.

Zum Jubiläum und als Aufruf zur Unterstützung ist ein Faltblatt erschienen, das am Volkstrauertag an die anwesenden Gäste der Feier verteilt und dann auch in Banken, Sparkassen und vielen Geschäften und öffentlichen Gebäuden ausliegen wird.

Nähere Informationen zum Ehrenmal, seiner Geschichte und den Problemen, mit denen der Ehrenmalausschuss derzeit zu kämpfen hat, können auch auf der eigens eingerichteten Internetpräsenz www.ehrenmal.de.vu nachgelesen werden.

Die diesjährige Ehrenmalfeier zum Volkstrauertag beginnt am 14. November mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche um 9:30 Uhr, anschließend findet die Kranzniederlegung am Ehrenmal statt.

Zur Teilnahme an der Feier lädt der Ehrenmalausschuss alle Neuwerkerinnen und Neuwerker herzlich ein.

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