Niederrheinisches Freilichtmuseum in Grefrath: Buntes Programm zum 250. Jahrestag der Schlacht von Krefeld

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Historische Leinenzelte, Lagerfeuer und ein Gefecht, dazu adeliger Besuch – das Niederrheinische Freilichtmuseum in Grefrath verwandelt sich von Donnerstag, 5. Juni, bis Sonntag, 8. Juni, in die Epoche des Rokoko. Etwa 200 Historien­darsteller aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich werden für vier Tage ihr Lager aufschlagen.­Ã‚ 

„Zum 250. Jahrestag der Schlacht von Krefeld werden sie in einem abwechslungsreichen Programm die damalige Zeit aufleben lassen“, berichtet Dr. Heinz-Peter Mielke, Leiter des Niederrheinischen Freilichtmuseums. „Es ist deutsche, preußische Geschichte aber auch ein Stück Geschichte von Krefeld und des Niederrheins. Damals waren Orte wie Willich, Anrath, Fischeln, St. Tönis und Vorst unmittelbar in die Ereignisse einbezogen.

Adeliger Besuch gibt der Veranstaltung ein besonderes Flair: Schirmherr Franz-Friedrich Prinz von Preußen wird das historische Gefecht besuchen. „Natürlich werden wir auch der Opfer dieser Schacht gedenken“, so Mielke. Am Freitag, 6. Juni, 14 Uhr, wird am Denkmal in Krefeld-Forstwald an der Kreuzung bei Hückelsmay ein Kranz niedergelegt.

Am Samstag, 7. Juni, bieten die Historiendarsteller ab 10 Uhr einen abwechslungsreichen Einblick in die damalige Zeit. „Verschiedene militärische Regimente wie Preußen, Sachsen, Franzosen, Hannoveraner, Hessen oder Braunschweiger werden ihre Feldlager aufbauen und Informationen über ihre Ausrüstung geben.

„Dazu demonstrieren sie die Funktion und den Aufbau einer Kanone oder einer Steinschlossmuskete“, berichtet Mielke. Am Samstag wird die damals übliche Lineartechnik in einem Gefecht gezeigt. „Wir wollen die Ereignisse und das einfache und harte Leben der damaligen Zeit sowie die militärische Disziplin des 18. Jahrhunderts detailgetreu wiedergeben, aber wir spielen keinen Krieg“, so Mielke.

Auch Freunde historischer Mode werden auf ihre Kosten kommen: Die Damen der Gesellschaft werden ihre feinen Kleider ausführen und sich mit dem Fächer Luft zufächern. „Sie werden an der Dorenburg flanieren, zu einer historischen Teetafel laden und einige höfische Tänze zeigen“, berichtet der Museumsleiter. August der Starke, Kurfürst von Sachsen, und sein Hofstaat werden ebenso dargestellt wie Friedrich der Große, König von Preußen oder der Herzog von Braunschweig. „Die Historiendarsteller beantworten alle Fragen der Besucher“, so Mielke. Am Samstagabend wird es in der Dämmerung eine stilechte Zeremonie mit Fackeln geben.

Weitere Informationen unter der Telefonnummer 02158-91730.

Die Schlacht von Krefeld

Die Schlacht bei Krefeld an der Hückelsmay, die am 23. Juni 1758 zwischen französischen Truppen und einer Allianz aus preußischen, braunschweigischen, hessischen, lippebückeburgischen und hannoverschen Regimentern statt fand, war eine der kriegerischen Auseinandersetzungen des Siebenjährigen Krieges (1756-1763).

Die französische Armee bestand aus 47.000 Mann, die Alliierten hatten nur rund 30.500 zur Verfügung. Der Kampf ging trotzdem für die Franzosen verloren, auch wenn die Niederlage nicht kriegsentscheidend war.

Die Schlacht forderte auf Seiten der Alliierten zehn gefallene Offiziere und 311 gefallene Soldaten. 42 Offiziere und 1.256 Soldaten wurden verwundet.

Die Franzosen hatten 62 tote Offiziere und 2.848 tote Soldaten zu beklagen. 365 Offiziere und 1.056 Soldaten erlitten Verletzungen.

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