Bürgerschaftliches Engagement ist mehr… – Teil IV: Wahlbeteiligung

Hauptredaktion [ - Uhr]

galinski_gedenkplatte„Demokratie kann man keiner Gesellschaft aufzwingen, sie ist auch kein Geschenk, das man ein für allemal in Besitz nehmen kann. Sie muss täglich erkämpft und verteidigt werden“. Dieses Zitat stammt von Heinz Galinski (* 1912 † 1992, ehemaliger Präsident des Zentrarats der Juden in Deutschland) 

Engagierte Bürger findet man allenthalben. In allen möglichen Organisationen. Manchmal auch als „Einzelkämpfer“. Sie sind wichtig! 

Die Wichtigkeit des bürgerschaftlichen Engagement wird allenthalben von Politikern betont. 

Meist werden einzelne Personen für besonderes ehrenamtliches Engagement beispielhaft gewürdigt, z. B. bei durch die Vergabe von Urkunden, Plaketten oder Orden

Oder die Politiker benennen in Reden die Wichtigkeit von Sportvereinen für die Jugendarbeit. Oder von Bruderschaften für den Stadtteil. Oder von Heimatpflege. Oder von sozialen Institutionen. Oder von Familienvereinen… 

Oder die Zivilcourage eines Einzelnen wird vorbildlich herausgestellt.

Auch werden politisch engagierte Bürger schon mal hervorgehoben und geehrt, in der Regel gehören diese einer Partei an. 

Vielleicht rufen Mönchengladbachs Verwaltung und Politik demnächst die Woche des bürgerschaftlichen Engagements mal zeitig mit lauterer Stimme aus, organisieren diese Aktionswoche umfassender, beschreiten neue Informationspfade und klopft auch bei Vereinen und Bürgerinitiativen direkt mal an, um dort nachzufragen, ob diese etwas beitragen können oder wollen und welche verdiente Bürger es dort gibt.

Bürgerschaftliches Engagement ist schließlich mehr. 

Bürgerschaftliches Engagement sind auch Bürger, die sich in die Politik einmischen, z.B. in Form von Bürgerinitiativen (übrigens auch in Form dieser BürgerZeitung).

Sie sind wichtig für die Demokratie, dies lehrt uns auch das eingangs erwähnte Zitat: „Demokratie kann man keiner Gesellschaft aufzwingen, sie ist auch kein Geschenk, das man ein für allemal in Besitz nehmen kann. Sie muss täglich erkämpft und verteidigt werden“. 

Wo Bürger gesellschaftlich-politisch aktiv sind, das wird Demokratie gelebt, da wird Transparenz eingefordert, da werden Politiker argumentativ gefordert. 

Wo Bürger politisch aktiv sind, da gibt es keine wahlmüden Bürger, keine Bürger, die sagen „ich kann doch sowieso nicht bewirken“.

Politiker werden unmittelbar vor Wahlen nicht müde, die Bürger aufzurufen, auch von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. 

Aufrufe allein bewirken nichts. 

Engagierte Bürger bewirken mehr. Sie sind – zugegeben – für Politiker oftmals unbequem, sie nehmen Zeit der Mandatsträger in Anspruch. Aber: Es sind politisch interessierte Bürger. 

Bürger, die politisch aktiv wurden. Und die bemerken: wir können was bewirken. 

Diese Bürger sind aktiv in ihrem Stadtteil, in ihrer Initiative, sie erzählen, sie rufen mit ihrem Beispiel zur Teilnahme an Wahlen auf. 

Wenn also Politiker ernsthaft bemüht sind, die Wahlbeteiligung zu erhöhen, dann sollten und müssen sie auf Bürgerinitiativen zugehen und den Einsatz solcher Initiativen besonders würdigen. Dazu eignet sich z.B. auch solch eine Aktionswoche. 

„Wahlen allein machen noch keine Demokratie“, meinte Barack Obama.

… Parteien auch nicht!

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