Stadtbibliothek sucht weiteren Nachschub für das Projekt „Bookcrossing“

Hauptredaktion [ - Uhr]

Die Situation kennt jeder. Ob beim anstehenden Frühjahrsputz oder bei einem Umzug, nicht selten fallen einem in den überfüllten Regalen Bücher in die Hand, die zwar noch gut erhalten sind, aber dennoch nicht mehr wirklich gelesen werden. Abhilfe schafft in solchen Fällen die Stadtbibliothek, die für ihr Projekt „Bookcrossing“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG weiteren Nachschub benötigt.

Hinter dem englischen Begriff verbirgt sich die mobile „Mitnahme-Bücherei“ der Mönchengladbacher Stadtbibliothek im Regionalexpress der Linie RE 9 auf der Strecke Mönchengladbach-Münster, die im vergangenen Jahr erfolgreich auf die „Schiene“ ging. Dabei hatten Reisende im Regionalexpress die Möglichkeit, sich die Fahrzeit mit ausgewählter Literatur der Stadtbibliothek zu versüßen, die im Bistro des Zuges ausliegen.

„Die Resonanz ist gewaltig. Wir haben hier einen in der Form nicht erwarteten Erfolg zu verzeichnen. Die Bücher werden uns aus den Händen gerissen“, freut sich Guido Weyer, Fachbereichsleiter Bibliothek und Archiv. Rund 1.000 Bücher sind auf diesem Weg buchstäblich „auf die Reise“ geschickt worden.

Dabei haben die Nutzer die Möglichkeit, Schmöker – in der Regel Romane und Taschenbücher – mit nach Hause zu nehmen, um sie dort auszulesen. Später können sie dann wieder auf dem Bahnsteig oder an anderen „Bookcrossing“-Stationen, wie etwa in der Mensa der Hochschule Niederrhein, ebenfalls Projektpartner, abzugeben.

„Im Internet können Leser unter www.bookcrossing.com die Bücher kommentieren und angeben, an welcher Stelle sie diese hinterlegt haben. Das kann durchaus auch mal der Frisör sein“, so Guido Weyer. „Der Grundgedanke besteht darin, Bücher nicht nutzlos im Regal verstauben zu lassen, sondern sie an Bekannte weiterzugeben oder – wie der Osterhase die Eier – an ganz unterschiedlichen Orten abzulegen. Immer in der Hoffnung, dass ein interessierter Finder das Buch aufnimmt und ebenso weiterreicht“.

Was bislang von der Stadtbibliothek auf Mönchengladbach konzentriert war, soll schon bald ausgeweitet werden.

„Die Bibliotheken in Viersen und Krefeld haben sich der Idee angeschlossen und machen ebenso mit“, erläutert Guido Weyer. Damit der Lesestoff nicht ausgeht, braucht die Bibliothek weiteren Nachschub.

Wer sich also von Büchern trennen möchte, um sie in Umlauf zu bringen, kann sich bei der Stadtbibliothek melden und die Bücher dort abgeben.

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