Kreis Viersen: Neue Prognose zur Bevölkerungsentwicklung

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In den kommenden Jahrzehnten werden immer weniger Menschen im Kreis Viersen leben. Dies ist das Ergebnis einer Bevölkerungsprognose des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) in Düsseldorf.

Die Kreisverwaltung Viersen hatte Anfang 2008 die Berechnung in Auftrag gegeben. „Die Aktualisierung war erforderlich geworden, weil die Prognose aus dem Jahre 2003 zu optimistisch war“, erläuterte Christa Eicher, Leiterin des Amtes für Planung und Umwelt, den Mitgliedern des Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschusses.

Nach der neusten Berechnung muss die Bevölkerungsentwicklung deutlich nach unten korrigiert werden. Im Ergebnis spiegelt sich die Altersstruktur der Bevölkerung sowie die natürliche Entwicklung wider. Aufgrund der demographischen Entwicklung im Kreisgebiet würden die Sterbefälle wesentlich stärker ansteigen als die Geburten, so die Berechnungen des Landesamtes.

Die Wanderungsgewinne, also die Zuzüge von außerhalb, würden nicht mehr ausreichen, diese Verluste auszugleichen. Die Folge sei ein Bevölkerungsrückgang im Kreisgebiet bis zum Jahre 2025. Beträgt die Einwohnerzahl des Kreises aktuell etwas über 303.000 gehen die Berechnungen des LDS davon aus, dass die Kreisbevölkerung bis 2025 auf 301.150 Einwohner sinken würde.

Steigende Energiepreise, der Wegfall der Pendlerpauschale und die Streichung der Wohnungsbauförderung seien der Grund dafür, dass immer weniger Menschen aufs Land ziehen, so Eicher im Ausschuss. In den kommenden Jahren würden nur noch Brüggen, Niederkrüchten und Willich von einem nennenswerten Bevölkerungswachstum ausgehen können. Grefrath und Viersen müssten sich auf eine sinkende Bevölkerung einstellen. Für Kempen, Nettetal, Schwalmtal und Tönisvorst gehen die Berechnungen von einer leicht stagnierenden Einwohnerzahl aus.

„Die Zahlen sind alarmierend. Was können wir tun, um diese Entwicklung zu stoppen?“, fragte CDU-Politiker Fritz Meies im Planungsausschuss. Er forderte, dass zum Beispiel Anreize für Familie mit Kindern geschaffen werden müssten, damit sie in den Kreis Viersen ziehen.

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