Kreis Viersen: Software für zusätzliche Sicherheit in der Kreisleitstelle

Hauptredaktion [ - Uhr]

wappen-kreis-viersen-thb.jpg(pkrvie) Drei Wochen nach einer Einsatz-Panne, bei der die Feuerwehr im Kreis Viersen zu einer namensgleichen Straße in Viersen anstatt zum eigentlichen Einsatzort in Tönisvorst geeilt war, hat die Leitstelle eine modifizierte Software als zusätzliche Sicherung erhalten.

„Sobald in der Leitstelle ein Notruf per Handy eintrifft, warnt das neue Programm den Disponenten“, teilte Kaspar Müller-Bringmann, Pressesprecher des Kreises Viersen, jetzt mit.

Auf dem Bildschirm erscheint eine Maske mit dem Hinweis „Notruf aus Mobilfunknetz! Ort erfragen!“ Erst wenn der Disponent die Warnung per Mausklick bestätigt, kann der Einsatz weiter bearbeitet werden.

Auf diese Weise will die Leitstelle künftig Fehler vermeiden.

Hintergrund: Jeder Notruf aus dem Mobilfunknetz wird automatisch dem Ortsnetz der Stadt Viersen zugeordnet.

Im Kreisgebiet sind namensgleiche Straßen aber kein Einzelfall. Die Süchtelner Straße, zu der die Feuerwehr Anfang Januar gerufen worden war, gibt es im Kreis Viersen gleich fünf Mal. In der neuen Software muss der Disponent nun den richtigen Ort heraussuchen.

Der Kreis Viersen sucht das Gespräch mit der Telekom, um weitere Verbesserungen zu ermöglichen.

So soll die Telekom die Möglichkeit einer separaten Leitung für Handyanrufe prüfen. Dadurch wird die Situation für den Disponenten eindeutiger. Zudem soll die Telekom erneut untersuchen, ob Notrufe aus Randgebieten des Kreises Viersen mit anderer Vorwahl nicht doch direkt an die Viersener Leitstelle weitergeleitet werden können.

Im Moment landen zum Beispiel Anrufer mit Krefelder Vorwahl, die die 112 wählen, zunächst bei der Krefelder Leitstelle. Diese schaltet dann den Anruf nach Viersen weiter. Gleiches gilt für den Ortsteil Tönisberg der Stadt Kempen. Dieser hat die Vorwahl der Gemeinde Vluyn des Kreises Wesel. Die Notrufe aus Tönisberg laufen in der Leitstelle des Kreises Wesel auf und werden von dort weitergeleitet.

Durch die falsche Zuordnung des Einsatzortes Anfang Januar war die Feuerwehr mit rund acht Minuten Verspätung am Einsatzort eingetroffen.

Dass dadurch eine 65 Jahre alte Frau in ihrer brennenden Wohnung ums Leben gekommen war, bestätigte die Obduktion der Leiche nicht.

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