KRIZ: Offener Dialog in der Standortfrage

Hauptredaktion [ - Uhr]

DSC00990Das am 24. November in Wickrath geführte Gespräch zwischen einer Abordnung der Bürgerinitiative „Besorgte Bürger Wickrath“, Vertretern des Trägers des KRIZ, Schloss Dilborn und der Ingenieurgesellschaft Schmitz, war von gegenseitigem Respekt und einem offenen Dialog geprägt.

Auch wenn sich beide Seiten annäherten, Übereinstimmung wurde nicht erzielt.

Nach wie vor begrüßt die Bürgerinitiative die Existenz eines Kriseninterventions­zentrums, sieht jedoch die Ansiedlung des KRIZ in Wickrath wegen des problematischen Wohnumfeldes kritisch.

Sie begründet das mit nicht aussagekräftigen Polizeieinsatz- und Kriminalitäts­statistiken, die die Wahrheit von tatsächlichen Vorkommnissen vernebelt.

Deshalb bezweifeln die Standortgegner das seitens des Trägers vorgestellte pädagogische Konzept.

Auch wenn der Träger im Gespräch Ängste vor der Einrichtung relativieren konnte, es bleiben die Zweifel, dass extrem problematische Jugendliche in einem problematischen Umfeld zu integrieren sind.

Die Diskussion darüber muss sich, so die Gegner, an sonderpädagogische Forschungsansätze orientieren. Weder den KRIZ-kids noch der Wickrather Jugend sei hier geholfen.

Insofern sei eine Sozialraumanalyse unabdingbar. Und in Wickrath kann noch lange nicht von einer deutlichen Verbesserung der sozialkritischen und problembehafteten Situation geredet werden.

Dies war dem Träger so nicht bekannt, ihm wurde seitens der Behörden ein anderes Bild gezeichnet.

Nach Aussagen des Trägers wird aus diesen Gründen über die Sinnhaftigkeit der Standortwahl des KRIZ in Wickrath nachgedacht.

Ein dazu in der ersten Dezemberwoche stattfindendes Gespräch mit dem Oberbürgermeister, der Verwaltungsspitze und der EWMG soll weiter helfen. Ein Zeitdruck zur Verlagerung des bestehenden KRIZ auf der Kyffhäuserstraße bestünde nach Aussage des Trägers nicht, vorhandene vertragliche Bindungen könnten jederzeit gelöst werden.

Die Bürgerinitiative wird die weiteren Schritte in der Standortdiskussion beobachten und weiterhin mit großem Engagement ihre Meinung vertreten. Beide Seiten einigten sich darauf, im intensiven Austausch zu bleiben.

Auch deshalb hat eine Abordnung der Bürgerinitiative die Einladung des Trägers, das KRIZ auf der Kyffhäuserstraße zu besuchen, sehr gerne angenommen.

[PM]

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