5. Mai, Internationaler Hebammentag: Hebammen gingen auf die Straße [mit Video und Bildergalerie]

Hauptredaktion [ - Uhr]

DSC01579[PM DHV/bzmg] Um auf die unzureichende Versorgung mit Hebammenhilfe hinzuweisen, gingen die Hebammen am 5. Mai wiederholt auf die Straße; so auch in Mönchengladbach.

Auf Spruchbändern und Transparenten waren die die 5 wichtigsten Forderungen zu lesen, die  in Anlehnung an die weltweiten gesundheitspolitischen Entwicklungsziele als die „deutschen Big Five“ bezeichnet werden.

Damit appellieren die Hebammen an die Politik und die Krankenkassen und fordern:

  1. Einen würdevollen Start ins Leben
  2. Ein bedingungsloses JA zur normalen Geburt
  3. Die freie Wahl des Geburtsortes
  4. Bessere Arbeitsbedingungen
  5. Hebammenhilfe für alle Frauen

Der  5. Mai ist der Aktionstag der Hebammen. Seit  1991 nutzen Hebammen weltweit dieses Datum, um auf bestehende Versorgungsdefizite aufmerksam zu machen.


„Die Welt braucht Hebammen, heute mehr denn je“, lautet das Motto der Internationalen Hebammenvereinigung. Dass in den Armutsländern mehr Hebammen denn je gebraucht werden, scheint klar, denn die Betreuung der Mütter und Kinder ist  dort unzureichend.

Aber auch in Deutschland sei eine gute Versorgung von Müttern und Kindern nicht mehr sicher gestellt.

Seit vergangenem Jahr gaben nach internen Berechnungen ca. 15% der freiberuflich tätigen Hebammen wegen steigender Haftpflichtprämien und stagnierender Gebühren für ihre Leistungen die Geburtshilfe auf.

Dem gegenüber stünden die Klagen der Frauen, dass sie keine Hebamme mehr finden, die sie wohnortnah während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett betreuen.

„Auch in den Kreißsälen beobachten wir eine enorme Schieflage“, so Martina Klenk die Präsidentin des Hebammenverbandes.

„Auf der einen Seite existiert eine Überversorgung gesunder Schwangerer im medizinisch-technischen Bereich, auf der anderen Seite fehlen Hebammen in den Kreißsälen und auf den Wochenstationen. Personalmangel und Arbeitsverdichtung führen zwangsweise zu einem Qualitätsverlust in der Versorgung von Frauen und Neugeborenen“, so Klenk weiter.

In Mönchengladbach zog der Protestzug vom Hauptbahnhof zum Theatervorplatz an der Hindenburgstraße, darunter auch Eltern mit ihren Kindern; auch das Interesse von Bürgern war intererssanterweise hoch:

Wie sagte eine der mit demonstrierenden Hebamme passend: „“Ich liebe meinen Beruf – zum Glück habe ich einen Mann der mir dieses ‚Hobby’ finanziert … und die Belastung der ständigen Verfügbarkeit mit trägt.“

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