AOK informiert: Bei Erkältungen Schnupfensprays nur kurze Zeit anwenden

Red. Wickrath [ - Uhr]

AOK_Heiko-JansenEs ist Schnupfenzeit. Kaum jemand läuft ohne schniefende Nase herum. Bei einem Schnupfen schwellen die Nasenschleimhäute an – dadurch verstopft die Nase und das Atmen fällt schwer.

„Bei einer akuten Erkältung helfen Nasentropfen und abschwellende Sprays, wieder besser Luft zu bekommen. Erkältete sollten die Mittel allerdings nicht länger als fünf bis sieben Tage anwenden“, sagt Heiko Jansen, AOK Geschäftsstellenleiter in Mönchengladbach.

Bei längerem Gebrauch abschwellender Mittel tritt der gegenteilige Effekt ein – davor warnt die Bundesapothekerkammer. Sobald die Wirkung nachläßt, schwellen die Nasenschleimhäute an und die Verstopfung nimmt zu.

„Das führt dazu, daß Erkältete immer häufiger zum Spray greifen und die Dosis steigern“, so Jansen.

Durch einen langfristigen Gebrauch der frei verkäuflichen Arzneimittel kann sich laut Bundesapothekerkammer eine medikamentös bedingte Entzündung der Nasenschleimhäute entwickeln. Außerdem können die Schleimhäute geschädigt und ihre Funktionen eingeschränkt werden.

Jansen rät allen, die abschwellende Sprays, Tropfen und Gele längere Zeit verwendet haben, ihren Arzt um Rat zu fragen. „Sinnvoll ist es meist, auf die Mittel sofort vollständig zu verzichten“, sagt Jansen.

Daß es besser ist, die Präparate Schritt für Schritt abzusetzen, ist laut Bundesapothekerkammer bislang nicht wissenschaftlich erwiesen.

In der Entwöhnungsphase helfen Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung, die Nase frei zu bekommen. „Wenden Sie eine solche Spülung drei bis vier Mal täglich an“, empfiehlt der AOK-Geschäftsstellenleiter. Um die Kochsalzlösung herzustellen, gibt man einen Eßlöffel Kochsalz in einen Liter lauwarmes Wasser.

Bereits während der akuten Erkältung sollten Schnupfengeplagte ihre Nase mit einer sogenannten Nasendusche spülen. Dadurch befeuchten sie die Schleimhäute, reinigen sie und unterstützen ihren Körper dabei, die Erkrankung zu bewältigen.

Die Beschwerden können Betroffene auch mit Dampfbädern mit Kamillen- oder Thymiantee lindern. Hilfreich können außerdem Schwitzkuren mit Lindenblüten sein, sofern man nicht allergisch auf diese Pflanze reagiert.

„All das kann das Atmen erleichtern und einer Abhängigkeit von abschwellenden Medikamenten vorbeugen“, sagt Jansen.

[PM]

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