VdK: Finanzkrise darf nicht zu Sozialkürzungen führen

Hauptredaktion [ - Uhr]

vdk-adler-internetRentner, Arbeitnehmer, Menschen mit Behinderung, Kranke und Pflegebedürftige haben die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht verursacht. Deshalb dürfen sie jetzt auch nicht deren Opfer werden. Jetzt den Rotstift bei Sozialleistungen anzusetzen, wäre ungerecht und falsch.

Weiterer Sozialabbau mindert die Kaufkraft vieler Menschen, schwächt die Konjunktur, führt zu mehr Armut, fördert die Politikverdrossenheit, schadet der Demokratie und gefährdet den inneren Frieden.

Daher hat der Sozialverband VdK die folgenden Forderungen zur Bundestagswahl 2009 aufgestellt:

  1. Rente muss Altersarmut verhindern. Deshalb brauchen wir höhere Renten für Geringverdiener und Arbeitslose sowie ungekürzte Rentenanpassungen für alle Rentner.
  2. Gesundheit muss für alle bezahlbar bleiben. Der Teufelskreis „Höhere Beiträge bei geringeren Leistungen“ muss durchbrochen werden.
  3. Pflege muss menschenwürdig sein. Pflegebedürftige und deren Angehörige dürfen vom Staat nicht im Stich gelassen werden.
  4. Behinderung darf kein Nachteil sein. Menschen mit Handikap brauchen Chancengleichheit und Barrierefreiheit in Alltag, Schule und Beruf. Sie sind keine Menschen zweiter Klasse.
  5. Armut in allen Altersgruppen muss nachhaltig bekämpft werden. Wachsende Armut ist ein Armutszeugnis für ein reiches Land wie Deutschland.

Wie die Mönchengladbacher Bundestagskandidaten zu diesen Forderungen unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Mönchengladbach stehen, versucht der VdK Kreisverband Mönchengladbach herauszufinden. Hierzu hat der Kreisverbandsvorstand den Kandidaten Fragen zugesandt und erwartet bis Mitte September entsprechende Antworten.

Dazu die stellvertretende Vorsitzende Jutta Neuhaus: „Wir wissen aus unserer täglichen Beratungspraxis, dass viele Mönchengladbacher am Existenzminimum leben, die Pflegesituation einer dringenden Verbesserung bedarf und Menschen mit Behinderungen immer noch mit Barrieren, insbesondere in den Köpfen zu kämpfen haben.“

Besonders am Herzen liegt Neuhaus, dass in manchen Altenheimen die Betreuung der älteren Menschen noch strak verbesserungswürdig ist. Zum einen liege das an der internen Organisation, zum anderen an der Überlastung des Personals, manchmal auch an Gedankenlosigkeit. In Fall einer Demenzkranken gab es sogar die Äußerung: „Die kriegt ja sowieso nichts mehr mit“.

Neuhaus weiter: „Wir sind gespannt, wie die Kandidaten reagieren und hoffen, dass deren Aussagen nicht nur wahlpolitische ‚Lippenbekenntnisse‘ bleiben.“

Ein Kommentar zu “VdK: Finanzkrise darf nicht zu Sozialkürzungen führen”
  1. Hat sich der VdK denn schon mal darum gekümmert, dass Altenheime zu Wahllokalen umfunktioniert wurden (z.B. bei der Europawahl)?

    Dabei wurde natürlich auch Personal seiner eigentlichen Aufgabe entzogen: der Pflege.

    Soll das auch bei den kommenden Wahlen so laufen?

    Bezahlen die Pflegekassen somit die Kosten für Wahllokale und das benötigte Personal?

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