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Der etwas andere Rückblick in den September 2011

09-2011 [1]„Schule hat begonnen!“ Für 2.270 i-Dötzchen begann der Ernst des Lebens [2].

Aufatmen: Die Zahlen sind nahezu stabil. Und wie’s im nächsten Jahr aus? Ach ja, ich mache nen Rück- und keinen Ausblick, aber eins ist sicher: Das Schulthema wird weiterhin für Unruhe, Aufregungen, Zündstoff, Entscheidungen, Zusammenlegungen und Veränderungen sorgen.

Nach der Schule kommt der Einstieg in den Beruf. Auch unser Oberbürgermeister begrüßte neue Azubis [3]. Gut, dass die Stadt auch weiterhin den Nachwuchs fördert.

Das war ein ganz normaler und richtiger Vorgang.

Ganz im Gegenteil dazu, was der OB mit der Ampel vor hatte: Wollte er doch nach „Schröder-Manier“ für – in seinen Augen – wichtige Dinge „Basta-Entscheidungen“ nur durch die Fraktionsvorsitzenden (und ihn selbst). [4]

Das machen die Grünen nicht mit! [5]

Und auch Budes SPD-Genossen nicht. Deren neue Vorsitzende wurde von Budes neuestem Coup nach ihrem Urlaub, Anfang September [6], überrascht. Sie war also vorher gar nicht informiert vom erneuten OB-Alleingang.

Dagegen war die in Rheydt „probeweise“ geänderte Verkehrsführung [7]nicht mehr als eine Randnotiz.

Bei all dem Polit-Theater gibt es bald wieder richtiges und professionelles [8]. An einem Ort, den man wieder „Theater“ nennen darf. Genuss statt Verdruss von wegen Akustikmängel, Abseitslage usw.

Dass die neue (alte) Spielstätte an der Odenkirchener Straße Schauplatz der Verleihung des ältesten Umweltpreises „Goldene Blume von Rheydt“ an Peter Maffay der richtige Ort war, zeigte die rege Teilnahme an dieser Veranstaltung.

Es schien zwar zunächst ungewöhnlich, einen Schlagersänger mit diesem Preis zu ehren, im Nachhinein zeigte es sich jedoch, dass es eine gute Wahl war.

Die Wahl war auf Maffay wegen seines großen gesellschaftlichen, und sozialen Engagements gefallen [9]. Dies nicht nur weil er sich schon an vorderster Front neben Willy Brandt gegen die Atomkraft einsetzte und seine Finca auf Mallorca nachhaltig bewirtschaftet.

Vielleicht gibt es ja bald in diesem Sinne auch einen „Anti-Umweltpreis“.

Erste Preisträgerin wäre dann die Stadt Mönchengladbach. Damit würde der Stadt(un)planung und der fortschreitenden Flächenversiegelung gebührend Rechnung getragen.

Co-Preisträger wären dann die „verursachenden“ Politiker, die Mönchengladbach gerne als „autofreundlichste Stadt“ bezeichnen und dieses Prädikat durch eine schnelle Verabschiedung des ebenso antiquierten Verkehrsentwicklungsplans noch in diesem Jahr untermauern wollen.

Da passt es ins Bild, wenn einige Politiker sich gegen ein vermeintliches „Ausbremsen“ wenden und Angst vor 30-km-Strecken haben [10].

Besonders an Strecken, wo Bürger seit Jahren auf Lärm- und Luftbelastungen [11] hinweisen.

Da klingt es fast wie Hohn, wenn die Stadt einen „Preis für umweltgerechtes Bauen [12]“ ausloben will und, trotz besseren Wissens, weiterhin 08/15-Häuschen auf dem Acker nach genehmigt.

Hauptsache Erschließungskosten, der Rest ist dann Sache des Investors; hat schon was von einem Treppenwitz.

Dem Bürger Umweltbewusstsein einbläuen und vorgaukeln wollen, sich dunkelgrüner als die Grünen geben, während die politischen Strippenzieher weiter so agieren wie „anno driet in de pief“.

Nee, Weichen im Sinne einer umweltbewussten Stadtplanung und Verkehrsführung werden hier nicht gestellt.

Also, liebe rückwärts denkende “Partikularinteressierte“: Es gibt genügend „Kräfte“ in, die Garanten für alteingefahrenen Trott stehen.

Da wird der schönste Plan in der Schublade vergammeln, egal welche wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse dahinter stecken [13].

Nee, aufregen will ich mich jetzt nicht. Unsere Stadtväter und Stadtmütter können schließlich nix dafür. Sind ja auch „nur“ Laien.

Aber groß tönen, dass Lärmminderung „bezahlbar“ sein muss [14], können sie.

Denn die können sich nicht, wie Bürgerinitiativen auf ein wichtiges Thema konzentrieren, sondern müssen zu allem und jedem ihren Senf dazu tun.

Und weil es zu viele Senfsorten gibt, sind die überfordert. Und deswegen schalten dann die meisten ihr Hirn ab und folgen einem einzigen so genannten Vordenker.

Denn der ist ja schließlich spezialisiert und weiß wovon er redet. Auch wenn er von Beruf Makler ist. Nee, der Beruf ist ein schlechtes Beispiel, geht genau so wenig wie Ex-Finanzbeamter.

Also gut, sagen wir mal, auch wenn er von Beruf „Bürgermeister“ ist. Nee, auch schlecht, weil das ja kein erlernbarer Beruf mit Zeugnis und Abschluss und so ist. Auch ne ungelernte Kraft.

Neuer Anlauf: Der führende Politiker weiß immer wovon er redet, auch wenn er von Beruf Schornsteinfeger ist. Nee, wieder schlecht, könnte mir politisch-einseitig ausgelegt werden. Auch wenn er von Beruf Bäcker ist? Passt.

Mal kleine Brötchen backen würde manchem gut zu Gesicht stehen. (Sorry, liebe Bäcker, nichts gegen Euch und Euren Berufsstand. Bei Euch kommt wenigstens etwas Genießbares raus!)

Nein, ich reg‘ mich nicht auf. Ich nicht!

So könnte ich den September-Rückblick auch friedvoll abschließen, wenn da nicht das Gerangel um das Sozialticket gewesen wäre.

Nach langem Hin und Her und viel dubiosem Rechnen und Nicht-Rechnen wird das Sozialticket doch tatsächlich auch in Mönchengladbach [15](quasi auf den letzten Drücker) pilotiert.

Zuvor gab es ein teilweise unwürdiges und so gar nicht soziales „rein in die Kartoffeln“ und „raus aus den Kartoffeln“.

Fast wie bei der „Wand-Wall-Diskussion“ für Wanlo.

Da pokern Verwaltung, Politiker und „Eigen-Interessen-Vertreter“ an einem „Runden Tisch [16]“, ohne am Ende die Karten wirklich aufdecken zu wollen.

Nur einmal konnte man in die Karten gucken, als nämlich aus der Verwaltung heraus versucht wurde [17], den Bürgern zu drohen. Und das ging mächtig nach hinten los, wie sich später herausstellen sollte.

Ach so, fast vergessen.

Da gab es ja noch die Interviews mit den Mönchengladbacher Parteivorsitzenden. [18]

„Vis-á-vis“ standen sie Rede und Antwort. Alle waren sie nett und gut drauf. Die Verwaltungs- und Politprofis, jene die klare Vorstellungen haben und die noch „jungen“ Parteiführer, die noch viel lernen müssen.

Bei dem einen oder anderen wünschte ich mir, dass wir mehr davon hätten, bei einzelnen wäre mehr Verbindlichkeit und etwas mehr „Tiefe“ von Nöten; und damit meine ich nicht die Tiefe von Flüssen, in denen sich noch so vieles befinde …

Das wollt‘ ich nur man gesagt haben.

Euer Glossi

PS: Hier alle BZMG-Artikel aus dem September 2011 [19]