[1]Hallo Leute, ist es Euch eigentlich schon aufgefallen, was Grimshaws Grafiker zum in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Datum 12.12.12 raffiniert mit der allseits bekannten Grafiksoftware Photoshop „komponiert“ haben.
Frei nach dem Motto: „Mit Speck fängt man Mäuse“. Aber so wird das niemals aussehen – es sei denn,
- das Gladbachtal wird um 10 bis 15 Meter aufgeschüttet,
- die Münsterkirche wird ganz vorsichtig knirsch an die Hangkante geschoben,
- das Rathaus wird leicht angehoben und etwas seitlich versetzt,
- der historisierte Mauerrest wird – wo auch immer ausgegraben – hierhin gehievt,
- der Geroweiher (oder soll das der Gladbach bei Hochwasser sein?) wird aus seiner derzeitigen Geländekuhle herübergepumpt,
- rund um das Gewässer wird ein pflegeintensiver englischer Golfrasen angelegt,
- und von Düsseldorf werden dann junge Schicki-Mickis herangekarrt, die verbotenerweise den Rasen betreten, blöd herumstehen und in die völlig falsche, weil langweilige Richtung gucken, oder
- sommerlich geschürzt über gepflasterte Wege „flanieren“ (das Auto ist ja für einen ganz geringen Obulus in der großzügigen Tiefgarage unter dem See abgestellt) und
- im Vordergrund hockt Mutti Natascha vor der kleinen Angelina und sagt: „Mit diesen süßen Händchen wollen wir jetzt aber keine Steinchen mehr auf die lieben Entchen werfen“.
Im Hintergrund grüßt erhaben der öffentlich geförderte Wohnturm „MG Tower“ (ehemals als Bürohochhaus konzipiert, aber überhaupt nicht vermarktbar) in klassisch-gladbacher Kisten-Architektur und signalisiert mit seinen ausgeprägten Leerständen die kreative Zukunft der niederrheinischen Metropole.
Oder sollte ich vom nie erklärten altmodischen Prädikat „Oberzentrum“ reden?
Ach ja, Photoshop like hab’ ich mich doch auch einfach mal ins Bild gebeamt und hoffe, Grimshaws Grafiker sind nicht sauer. Fällt auch ganz bestimmt nicht auf.
So, und nun kann wieder einmal jemand sagen: „Nicht alles schlecht reden …“.
🙂
Das wollt’ ich nur mal gesagt haben.
Euer Glossi
Basisgrafiken: Bildrechte zum Masterplan Mönchengladbach liegen bei „MG 3.0_Masterplan Mönchengladbach e.V.“
2 Kommentare Empfänger "Masterplan Mönchengladbach – Teil VIII: Grimshaw’s Photoshop-Vision"
#1 Kommentar von Brummbär am 7. März 2013 00000003 15:03 136266862203Thu, 07 Mar 2013 15:03:42 +0000
Mit Speck fängt man Mäuse.
Hat funktioniert.
CDU: sowieso schon vorher dafür, egal was gekommen wäre. Sind jede Menger der ihren bei den Sponsoren.
FDP: sowieso – Hauptsache Geschäfte machen und viel privatisieren (Grundstücksverkäufe an Investoren für Dienstleistungs- und Büroflächen) und wie bei CDU, sind auch von denen Sponsoren dabei.
SPD: wenn alle dabei sind, sind wir es auch. Wozu sich mit kritischen Fragen quälen! Ausnahme Herr Krichel-Mäurer, der Kritik äusserte.
Grüne: begeistert, weil viel Grün und von Fahrradwegen die Rede. Die einzufangen war wohl easy. Nicht zu vergessen: neue Bibliothek.
FWG: warnt (sehr zu recht!), dass durch den Rat beschlossen wird, was engagierte Bürger ohne Führungsverantwortung für richtig halten und sagt, dass die falschen Führer am Werk sind.
Linke: Bin erstaunt wie begeistert die für den Plan sind und frage mich: warum?
Ergebnis: mit bunten Bildchen, Grünzeug (das in dieser Stadt „kurz“ gehalten und weggespart wird, damit unsere Stadt billiger und grauer wird) und nem neuen Gladbach (der falls er mal fließt richtig teuer wird!) mit reichlich Wasser (obwohl in dieser Stadt die meisten Brunnen wegen der Kosten versiegen mussten) haben es die Masterplaner masterhaft geschafft fast alle Politiker einzufangen.
Vieles ist gar nicht richtig neu. Bis auf die vielen neuen Gebäude.
#2 Kommentar von M. Angenendt am 7. März 2013 00000003 23:04 136269746411Thu, 07 Mar 2013 23:04:24 +0000
@ Glossi und Brummbär
Zustimmung. Die Aktion nimmt den von MG 3.0 gewünschten Lauf der Dinge, wie hier zu lesen ist:
[2]
Mal sehen was unsere gewählten Vertreter daraus machen werden. Vermutlich wenig bis nix und es wird alles durchgewunken und abgenickt. Eine private Initiative hat dann mal wieder ihre Ziele erreicht.
Typisch für MG.
Kein Hangar für ein Flugzeug, weil kein Geld? Kein Problem mit 800.000 von der Stadt und ein paar Milliönchen vom Land klappt das schon.
Exlibris-Sammlung und wohin damit? Eine neue Bibliothek drumrum bauen und die Sammlung in einem Raum darin wegsperren plus Bibliothekar. Weitere teure Auflagen inklusive.
Wer hat noch Ideen und Wünsche, die er nicht allein gestemmt bekommt oder mit denen er Geld verdienen will?
Mit Einfallsreichtum lässt sich bestimmt eine Lösung finden, die aus Steuergeldern finanziert wird bzw. als Erfolgsmodell verkauft werden kann und lukrative Geschäfte verspricht.