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Dr. Krings bei der Interessengemeinschaft „Friedrich-Ebert-Straße“ zum Thema Eisenbahnlärm

larmkarte-03 [1]Genervt und momentan machtlos kämpfen seit langem die Eigentümer und Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße gegen Feinstaub, Straßen- und Eisenbahnlärm.
Sie sind sozusagen „umringt“ von gesundheitsbelastenden Emissionen, können kaum die Fenster öffnen und an Grillen in Gärten oder auf Balkonen ist kaum zu denken. Kinder und Enkelkinder kommen nur noch zu Besuch, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

Das ist die Situation, mit denen die rührigen Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Friedrich-Ebert-Straße die Stadtplaner und Kommunalpolitiker immer wieder konfrontieren. In vielen Einzelgesprächen, auf Bürgerversammlungen wiesen sie aber auch auf Lösungsmöglichkeiten hin und wollen die endlich, dass sich ihre Belastungen verringern.

Heute (18.05.2009) trafen sich  die Hauptakteuren der IG kurfristig mit dem Mönchengladbacher CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings zu einem länger gewünschten Gespräch.

Kernthema war die Lärmbelastung durch die parallel zur Friedrich-Ebert-Straße verlaufende Bahnstrecke. Lösungen konnte Krings nicht mitbringen (wurden aber auch nicht erwartet).

Wohl aber die Information, dass die Bahn im Rahmen des Konjunkturpaketes II die Mittel für Lärmschutzmaßnahmen von 100 Mio. auf 300 Mio. Euro erhöht hat.

Welche Maßnahmen davon profitieren würden, sei seitens der Bahn noch nicht mitgeteilt worden. Auch sei noch nicht erkennbar, welche Prioritäten die Bahn bei der Mittelverwendung setzen würden.

Die IG-Mitglieder bemängelten das flächendeckende Abholzen der Bäume und Sträucher nach dem Jahrhundertsturm Kyrill. Hatte doch dieses Grün zumindest teilweise dazu beigetragen, die Lärmbelastungen geringer zu halten.

Besonders belastend seien die Güterzüge, von denen man täglich rund um die Uhr bis zu 240 gezählt hatte. Gegenüber früher hatten die Anwohner eine erheblich Steigerung festgestellt.

Wie man diesem Problem letztlich Herr werden könne, musste offen bleiben, weil der Staat als Eigentümer wenig unmittelbaren Einfluss auf die Aktivitäten der Bahn AG hat. Und das trifft besonders auf regionale oder örtliche Probleme zu, wie eben die Belastung der Anwohner an der Friedrich-Ebert-Straße.

Bei der Frage, ob zusätzliche Belastungen durch die wieder einmal in der Diskussion stehenden historische Trasse des „eisernen Rheines“ zu befürchten seine, konnte Krings die Gesprächspartner beruhigen. In der nächsten Zeit sehe er hier keine negativen Entwicklungen, da eine Entscheidung über die wirkliche Führung dieser Eisenbahnlinie wohl noch in weiter Ferne sei.

Das hänge damit zusammen, dass die von Belgien favorisierte Trasse über Dalheim, Wegberg und Mönchengladbach auf holländischer Seite Kosten für Umweltschutzmaßnahme entstehen würden, die von Belgien zu tragen seien. Ob solche Planungen in Kürze weiterverfolgt würden, sei aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage momentan wenig wahrscheinlich.

Die alternative Streckenführung entlang der A52 würde im übrigen Mönchengladbach im Bereich Hardt betreffen, sei aber genauso wenig in konkreter Planung, wie die historische Trasse.

Abschließend betonte Krings, dass er redlicherweise keine konkreten Versprechungen machen könne, sagte aber zu, dass er die IG darüber informieren werde, was konkret bei der Bahn hinsichtlich Lärmschutzmaßnahmen an der Strecke zwischen Mönchengladbach und Rheydt geplant sei.

Auch wolle er beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) in Bonn herauszufinden, wie weit die Bahn mit den nach EU-Recht notwendigen Untersuchungen und Dokumentationen (Lärmschutzplan, Lärmaktionspläne usw.) sei und welche Perspektiven daraus den Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße gegeben werden könnten.