Künstler – ein Beruf oder einfach nur Berufung?

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Wir kennen es wahrscheinlich alle aus unserem Leben, jeder ist einmal Künstler, der eine hat seine Fähigkeiten in der Malerei, der andere in der Schriftstellerei, wieder ein anderer hat sein Talent in der Stimme.

Was ist aber ein Künstler, jemand der seine Talente in die Wiege gelegt bekommen hat, oder der sich sein Ziel gesetzt hat und darauf hinarbeitet?

Beides kann zu treffen, sehen wir es einmal von der Seite: Um Künstler zu werden, muss man eine Idee haben eine innere Stimme, denn man weiß selbst was einem am besten liegt.

Dann nimmt man diese Idee oder dieses Bauchgefühl auf, man sucht sich ein Ziel dessen man erreichen möchte und nun geht der ran auf das Ziel los.

Nehmen wir einmal den Beruf des Sängers.

Was brauche ich dafür? Als erstes einmal die Stimme, also eine deutliche Aussprache, eine bestimmte Atemtechnik und eine Idee in welche Richtung Musik, ich mich orientieren will.

Habe ich aber nur die gute Stimme aber nicht die richtige Atemtechnik, so wird mir bei der ersten Zeile die Luft ausgehen, also was mache ich, mein Weg führt zu einem Gesangslehrer/in.

Diese testet dann mein Stimmvolumen, wo man mit Sicherheit noch etwas raus holen kann.

Man feilt und feilt und dank moderner Techniken in Studios ist schnell eine Stimme da, wie man sie erwartet.

Nun meine Stimme die jetzt voll ausgebildet ist, kann ich nun einsetzen, aber wo und in welche Richtung, also überlege ich mir was ich darbieten will, bei so vielen Musikrichtungen nicht so einfach und mit meiner Stimme in Einklang zu bringen auch meine Überzeugung das es zu mir passt muss dabei eine Rolle spielen.

Gesagt, getan, also suche ich mir einen Writer der mir einen Song auf den Leib schreibt, und da fängt es an, ich habe eine Stimme aber noch nichts verdient, womit bezahle ich den Writer?

Also erst Geld erwirtschaften und dann einen Writer zahlen für den Song. Beides ist nun geschehen, wie gehe ich jetzt weiter vor?

Der nächste Weg wäre wohl die Erstellung eines Demos. Dies ist aber auch wieder mit Kosten verbunden, da ein Tonstudio keine Demos ohne Bezahlung anfertigt. Um mir das wiederum zu leisten gehe ich wieder lange Zeit mein Geld erwirtschaften.

Nun ist er da, der Tag an dem ich ein Tonstudio das erste Mal betrete. Ein Augenblick, der mir Angst macht.

Alles im richtigen Augenblick richtig zu machen, denn wie oft kann ich mir leisten, neu einzusingen, wenn es beim ersten Mal nicht klappt.

Die Aufregung steigt, ich werde in die Kabine geführt, ein Kopfhörer und ein Mikrofon warten auf mich. Eine kurze Einführung, und schon lege ich los. Das Glück eines nicht jeden Menschen: es klappte beim ersten Mal und der Song war drin.

Ein paar Tage später erhielt ich dann meine Demo. Nun stand ich da, eine Stimme hatte ich, ein Demo hatte ich, aber keinen der sich für mich interessierte.

Also was war mein nächster Schritt?

Um die Gunst der Menge zu erreichen entschied ich mich, mein nunmehr fertiges Produkt an die Musikverlage und Radiosender zu schicken immer in der Hoffnung, einer spielt es und siehe da eines Tages klappte es, mein Song wurde gespielt , aber war ich jetzt ein Künstler?

Nein noch lange nicht. Ich lief noch jahrelang Musikverlagen und Radiosender hinterher, bis sich eines Tages ein Manager fand, der das Produkt „Ich“ vermarktete.

Nun waren sie da die Termine für meine Auftritte, einer nach dem anderen. Die ersten Male hatte ich Lampenfieber, aber nach und nach wurde ich immer ruhiger.

Immer die Frage im Rücken: „Komme ich beim Publikum an?“ Denn ein Publikum zu begeistern ist nicht einfach.

So tingelte ich dann von einer Veranstaltung zur anderen stets die Presse im Schlepptau.

Nach Monaten hatte ich dann auch schon eine eingeschworene Fangemeinschaft, die mir den Rücken stärkte.

Nun stand ich da im Rampenlicht, mein Ziel hatte ich erreicht, meine Investition hatte sich gelohnt.

Jahre später stellte ich mir dann wieder die Frage, was ist ein Künstler eigentlich wirklich?

Und dann kam meine Interpretation des Wortes „Künstler“.

Ein Künstler ist ein Mensch dem man ein Talent in die Wiege gelegt hat, an dem er – wenn er kann – arbeiten möchte um sein Ziel zu verfolgen, er ist stets sein ganzes Leben ein Schauspieler darf nie in der Öffentlichkeit sein.

„Ich“ sein, ganz gleich, ob er traurig ist oder Ihn das Schicksal trifft, er hat Schauspieler für das Publikum zu sein.

Im Grunde war ich nach dieser Definition ein armer Mensch, denn ich war nie der der ich wirklich war, halt nur ein Schauspieler, der sich Künstler nannte weil er sein Talent ausbaute.

Dies ist der Preis der Öffentlichkeit den man für sein Talent bezahlt.

Im Grunde genommen ist jeder von uns ein Künstler, der eine baut seine Talente aus und macht sie zum Beruf. Der andere ist einfach nur ein Lebenskünstler und ich glaube das ist die beste Art Künstler weil man sich selber treu bleibt.

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