Antonin Dvoraks Märchenoper >Rusalka< als Kinderoper

Red. Theater [ - Uhr]

067_Rusalka_HP1Im ausverkauften Theatersaal des Stadttheaters gab es zum großen Entzücken des jungen und sehr jungen Publikums ein böhmisches Märchen zu sehen und zu hören. Ein böhmisches Märchen?

Nein, das Märchen von der Seejungfrau Rusalka,  auch Undine genannt, die gerne beseelt wäre, gehen und lieben will, taucht in vielen Formen auf.

Wie viele große Komponisten haben hierzu Musik geschrieben, nicht nur Dvorak, sondern auch Lortzing und E.T.A. Hoffmann, um einige der bekanntesten Komponisten zu nennen.

Der gerade verstorbene H.W. Henze schrieb zum gleichen Stoff ein Ballett.

Was hier auf der Bühne in einem einfach wunderbaren, farbenfrohen, praktikablen Bühnenbild passiert,  kann bei uns scheinbar nur in Märchenstücken geschehen.

Da haben die beiden Verantwortlichen,  Ansgar Weigner, der Regisseur und Robert Schrag, der für die Bühnenausstattung  zeichnet, sich wieder etwas Tolles einfallen lassen.

Eine solche Übereinstimmung habe ich hier nur bei Prokofieffs  <Liebe zu den drei Orangen> gesehen!  Fabelhaft!

Susanne und Karsten Seefing haben eine sehr zusammengestrichene Musikfassung für das junge

Publikum erarbeitet, in der dennoch die wichtigsten Teile der Musik, bis auf den dramatischen Schluß, natürlich für Kinder gedacht, auf eine Stunde verkürzt, enthalten sind.

Die Geschichte der Seejungfrau Rusalka, die doch eine Seele haben will, sich in einen Prinzen verliebt, gegen den Willen ihres Vaters durch die Wasserhexe Beine bekommt, der Hexe dafür ihre Stimme übereignet, dadurch den Prinzen vergrätzt, der sich  in ihre Stimme verliebt hat, aber natürlich  zu einem Happyend ihre Stimme zurück erhält, ihren Prinzen bekommt.

Viele Verwicklungen, die, durch das wunderbare Bühnenbild möglich gemacht,  glaubhaft erscheinen.

Die Sänger wurden, sofern sie nicht durch das kleine Orchester zugedeckt wurden, ihren Aufgaben durchaus gerecht .  Die Gesangstimmen wurden sehr oft,  besonders in tiefen Lagen absolut textunverständlich. Dieses sollte, zumal in einer Kindervorstellung, nicht passieren. Da muß das Orchester zurückgenommen werden.

Die Solisten, Sophie Witte als Rusalka, Charlotte Reese als Schwester etc., Artur Grywatzik als Wassermann, Markus Heinrich als Prinz, Rafael Bruck als Wasserhexe, wurden ihren Aufgaben ebenfalls durchaus gerecht.

Den Vogel aber schoss der „Küchenjunge“  Susanne Seefing ab, der zum Vergnügen der jungen Leute hervorragend agierte und sehr schön sang.

Hautdarsteller war aber auch das junge Publikum, das begeistert mitging.

Warum wurde das Orchester hochgefahren, wie mir schien? Einfach zu laut. Leitung: Karsten Seefing.

Im Parkhaus hörte ich dann aus dem Mund eines Kindes:

Warum wurde die Hexe nicht verbrannt, die war doch so böse!

Fazit:

Eine Vorstellung, die für Kinder, große und kleine sehr zu empfehlen ist. Es ist geraten, sich rechtzeitig um Karten zu bemühen, da die meisten Vorstellungen bereits ausverkauft sind.

Herbert Rommerskichen

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