Es war nicht die Fünfte, es war die Neunte! Toller Abend in der Komödie zu Düsseldorf

Red. Theater [ - Uhr]

Wieder einmal hatte die Komödie zu Düsseldorf, Steinstrasse, den Vogel abgeschossen. Es gab eine etwas schwarze Komödie des italienischen  Theater-Schriftstellers  Aldo Nicolaj.

Die Aufführung brachte wieder einmal der Komödie ein restlos ausverkauftes Haus, eine Reihe von Stühlen musste angesetzt werden. Wo schaffen subventionierte Theater dieses noch? Hier ist es scheinbar selbstverständlich. 

Zum Inhalt des Stückes ein paar Worte:

An einem Badestrand lernt Eva den Sonne suchenden Bruno kennen. Da sie von ihrem reichen Ehegatten enttäuscht ist, flirtet sie halt mit ihm, um sich zu rächen.

Beweggrund wie so oft bei Frauen: Männer sind sowieso alle Schweine.

Sie kümmert sich um Bruno, haarsträubende Verwicklungen gibt es, bringt ihn mit ihrem Mann zusammen, den sie eliminieren will. Sie beschließt, mit Bruno ihren Mann umzubringen und liest zum Zweck eines perfekten Mordes meterweise Krimis.

Aber – Männer halten zusammen.

Zur Stunde des geplanten Mordes soll im Fernsehen Beethovens Fünfte übertragen werden, die beiden Männer erscheinen etwas später zusammen, Eva ist nicht dabei.

Den Schluss werde ich hier nicht erzählen, das muss man sehen! Es war übrigens nicht die Fünfte, sondern die Neunte. Den Bezug merkt man im Finale.

 

Wie immer hatte die Komödie jede Rolle passend besetzt, die ausgesprochen attraktive, hier sehr fraulich (in der Ehe dominieren wollende Gattin) gezeigt. Stimmig, auftrumpfend, böse, selbstbezogen.

Eine tolle Leistung von Elke Winkens.

Hier passte genau das Wort „Frauen sind eben Schweine“.

Jens Knospe, durch einen Bruch des Fußes, gerade vor dieser Premiere, brachte den gelangweilten Ehegatten und etliches Andere großartig über die Rampe, wie es schien durchaus nicht behindert.  

Wenn sein Unfall nicht angesagt worden wäre, hätte es zur Darstellung gehören können.

Das tollste war aber Heinrich Schafmeister als Hausfreund Bruno.

Er strapazierte die Lachmuskeln des begeistert mitgehenden Publikums bis aufs Äußerste. In jedem Moment, schauspielerisch, körperlich, mimisch, eine Glanzleistung bis zum überraschenden Finale des Stücks. Ihm gelang aber auch alles.

Regie: Helmuth Fuschl,  Bühnenbild: Rolf Doerr, Kostüme:  Sabine Weber-Schallauer, die gesamte Technik, stellvertretend: Bodo Wallerath, hatten großen Anteil am Gelingen des Abends.

 

Den Ausgang des Stückes verrate ich trotzdem nicht.

Man sollte sich für einen Besuch schnellstens Karten besorgen, es lohnt sich.

 

 

Herbert Rommerskichen

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