Hagel auf Zamfara, bewegendes Schauspiel in Stadttheater

Red. Theater [ - Uhr]

Im Stadttheater, Abt. Studio gab es  ein schweres, unter die Haut gehendes Stück  der Schriftstellerin Sefi  Atta nach deren Aufsehen erregenden Roman.

Natürlich, wie so oft in unserem Hause nicht wirklich eine „Uraufführung“.

 Ständig liest und hört man ja diese Darstellung unseres Hauses in dieser Art. Das Studium von Lexika oder Internet zu diesem Ausdruck sei einmal empfohlen. Es ist eine  Übernahme von unserer Dependance Krefeld. Ob es dort eine „Uraufführung“ war, konnte ich nicht feststellen. 

Jedenfalls war es schwere Kost für das nicht ausverkaufte Haus. Im großen Theatersaal wurde „passenderweise“ die Fledermaus gegeben. 

In kurzen Worten der Inhalt: 

Eine Frau aus Nigeria ist des Ehebruchs angeklagt und wird zum Tod durch Steinigung verurteilt.

In der Gefängniszelle werden Erinnerungen wach, wie ihr Mann begann, sie zu prügeln, wie eine Zweitfrau ins Haus kam, kaum älter als ihre älteste Tochter, wie diese Zweitfrau ein Kind gebar, das kurz darauf verstarb, ihr Mann sie verstößt und des Ehebruchs bezichtigt.

 Eine leider fast alltägliche Geschichte in dieser Region. 

Der Regisseur Nicholas Monu, selbst aus dieser Region stammend, fesselte in seiner Regiearbeit durch die Durchdringung des Stoffes.

Jede Bewegung der Ausführenden zeugte vom Verständnis des Sujets und brachte die Interpreten, die wunderbare Marianne Kittel in der Hauptrolle als Frau, absolut glaubhaft in Bewegung und Sprache, bewegter Mimik, Helen Wendt als Zweitfrau, Adrian Linke als Ehemann, zum Zuschauer.

Eine große Leistung der Schauspieler.

Sehr viel weniger konnte ich mich mit dem sogenannten Bühnenbild  abfinden. Hängende Kettenvorhänge sollten wohl die Einschränkung des Lebens darstellen. Da wären Wände doch besser gewesen.

Ein Teil des Publikums hatte hinter diesen Vorhängen Platz zu nehmen und konnte infolgedessen das Spiel doch wohl nicht nachvollziehen. Den Schauspielern fiel es gewiss schwer, nach vier Seiten zu spielen.

Warum das? 

Fazit: 

Ein schweres Werk, das wohl als Kost nach einem harten Arbeitstag nicht für Jeden geeignet ist.

Für den, der sich darauf einlässt, gilt es zu überlegen, ob er in der Folgenacht noch schlafen will. 

Bravourös gespielt!

Das Publikum war sichtlich gefesselt und reagierte mit angemessenem Beifall. 

Herbert Rommerskirchen

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