Umwerfende „Landeier – Bauern suchen Frauen“ in der Komödie zu Düsseldorf

Red. Theater [ - Uhr]

Es war wieder einmal ein Fest für Menschen, die  unbeschwert lachen und sich an allerhand selbstverständlich nicht ganz ernstzunehmenden Verwicklungen und Irrtümern ergötzen wollen.

Es ging einfach den ganzen Abend auf das Zwerchfell und die Lachmuskulatur.

Werbeslogan = 200 x Lachen in 100 Minuten!

Hier, in der Komödie  ist es aber auch ganz anders als im Fernsehen.

Jeder Versuch der drei Landeier: des Schweinezüchters Jens, des Schafzüchters Jan, des Getreidebauern Richard, an eine Frau zu kommen, bringen absolut keinen Erfolg. Alles geht schief. 

Was nun?

Man beschließt in der Kneipe des verwitweten Heinz Videoaufnahmen zur Präsentation zu machen und zu veröffentlichen. Das klappt nicht. Nach dem zweiten Versuch erleben wir Jens zwischen seinen Ferkeln, Jan bei seinen Schafen, Richard stoppt den Film vor seiner Szene. Wieder ein Reinfall!

Man schüttet man sich jetzt vor Frust die Birne voll.

Da kommt  die Postbotin, gelangweilt von ihrem Job auf dem Land ins Spiel. Man beschließt neue, professionellere Aufnahmen.

Natürlich kommt dann eine schöne, junge Frau, Radwanderin, der Richard das Fahrrad beschädigt hatte,  in die Kneipe, da es draußen gewittert und gießt. Alle bemühen sich um sie. Man erzählt ihr von den Problemen der Landeier. Eine neue Strategie wird von den beiden Damen entwickelt.

Die Frauensuchenden sollen sich als Hausmänner, kochend und bügelnd zeigen, während ihrer Arbeit einen Striptease hinlegen nach berühmten Vorbildern. Haarsträubende Szenen gehen dann, natürlich immer gefilmt, über die Bühne und über die Rampe .

Ende gut, alles gut.

Der Schönling Richard bekommt die junge Frau, der Wirt die Postbotin, Jens und Jan die Kneipe. Die Pärchen küssen sich und beschließen, zu heiraten.

Aber, wer jetzt denkt, Jan und Jens würden auch heiraten, irrt sich, sie haben ja die Kneipe und den Schnaps.

Zum Riesenerfolg des  Abends trugen neben der hervorragend gebauten Komödie von Frederik Holtkamp, der tollen Regie von Thomas Weber-Schallauer, dem beklatschten Bühnenbild von Bodo Wallerath und den Superkostümen von Sabine Weber-Schallauer, die Darsteller den Hauptanteil. 

Die zauberhafte, bildschöne Nina Juraga war das ideale junge Mädchen, in das sich natürlich alle verliebten, Antje Lewald die resolute Postbotin, die zum Schluss auch einen Mann abkriegt, den Wirt Heinz, ausgezeichnet  gespielt durch Holger Petzold. 

Aber das Tollste waren die drei Landeier.

Der Erzkomiker und  –Schauspieler Thorsten Hamer brachte das Publikum mit seinem Temperament zum Rasen. Da er ja einige Pfunde auf die Bühne bringt, wirkte bei ihm der Strip besonders komisch.

Jan, durch den ebenso ausgelassenen Armin Riahi perfekt geboten, brachte im Zusammenspiel mit Thorsten Hamer, mit dem er sich alle Auftritte teilte, ebenso wie dieser das Publikum zu lautem Gelächter und Beifallsstürmen. Beim Strip brauchte er sich durchaus nicht zu verstecken. 

Den Vogel schoss jedoch bei der weiblichen und männlichen Damenwelt  Jo Weil  ab.

Schauspielerisch hinreißend als das eine Frau suchende Landei, kaum nachzuvollziehen dass hier keine Frau anbiß, wenn  man so toll aussieht. Nach dem ersten Ausziehen hätte ihn wohl mindestens die Hälfte des Publikums gern ins Bett gezogen.  

Als dann aber die ganze männliche Besetzung beim Strip loslegte, blieb wirklich kein Auge trocken. 

Eine großartige Aufführung mit tollen Darstellern, wie immer hier im Hause. 

Beifallsstürme tobten immer wieder durch das Haus. Am Schluss gab es endlose Standing- Ovations. 

Toll, dass das nicht subventionierte Haus sich immer wieder solche  Künstler leisten kann.

Durch solche Leistungen!

Herbert Rommerskirchen

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