Neue Hoffnung für Horst? • System einer Kulturförderung in der Diskussion • Endlich die freie Kulturszene mit System fördern!?

Karl Boland [ - Uhr]

In der Stadt Mönchengladbach wurde von der Kulturverwaltung nie ein System der auf Dauer angelegten Förderung freier Kulturinitiativen geschaffen.

Solange man noch über Geld verfügte, gab es Zuschüsse für das eine oder andere Projekt aus dem Kulturetat, doch mit dem Beginn der Finanzkrise war damit Schluss.

Das städtische Kulturbüro verfügt heute über keinen ernsthaften Etat; allenfalls ein paar Mittel, um alle zwei Jahre „Nachtaktiv“ zusammen mit den freien Initiativen und städtische Kultureinrichtungen durchführen zu können.

Weitere Mittel muss das Kulturbüro aus Sponsoren-, Stiftungs- und Landestöpfen akquirieren, um damit z.B. die Projekte der kulturellen Bildung in Schulen durchzuführen.

Nach dem „Horst-Festival“ im Jahr 2014 warfen die ehrenamtlich tätigen Macher des Festivals entnervt das Handtuch, kündigten das Ende von „Horst“ an und schimpften über die Untätigkeit bei der Stadt, weil diese jenseits warmer Worte ernsthafte Unterstützung für das Festival nicht zu bieten hatte.

Die „Rheinische Post“ vom 10.10.2014 berichtete nun über gemeinsame Bemühungen aus Politik, Verwaltung und Hockeyparkbetreiber, nun doch ein „Horst-Festival“ im kommenden Jahr zu ermöglichen. Das wäre sicherlich sehr zu begrüßen!

Hier der Artikel der „Rheinischen Post“ vom 10.10.2014

Noch mehr zu begrüßen wäre es, wenn aus dieser Erfahrung endlich eine systematisch betriebene Kulturförderung für freie Initiativen in Mönchengladbach entwickelt würde, so wie es in anderen Städten seit langen Jahren üblich ist.

Jenseits der bislang vorhandenen Ansätze der Förderung von jungen Bands durch die städtische Musikschule und der Kunstförderung durch das C/O-Projekt durch das städtische Kulturbüro wäre an eine spartenübergreifende Förderstelle zu denken, die über kompetente Personalressourcen und über einen Fördertopf verfügen müsste.

Von dieser Stelle aus könnten dann die für Gladbach immer noch bestehenden Grenzen zwischen städtische Kultureinrichtungen, freier Kulturszene und privat-gewerblichen Kulturangeboten überschritten und ganz neue Kooperationsprojekte ins Auge gefasst werden.

Im Bereich der Wirtschaftsförderung wird auf diese Weise bereits lange gearbeitet – nur im Bereich der Kultur hat man sich dieser Betrachtungsweise bislang vollkommen versperrt.

Kein Wunder, dass der Bereich der Kulturwirtschaft in Mönchengladbach bislang keine nennenswerte Bedeutung hat.

Ein Bereich, der in anderen Städten seit Jahren große Umsätze generiert und zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen hat. Warum soll das nicht auch in Mönchengladbach möglich sein?

Mit dem Fachbereich „Kulturpädagogik“ an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach könnte man in diesem Bereich wunderbar zusammen arbeiten.

 

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