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Theater: Entwicklungshilfe aus dem Osten?

bzmg-glossi-klein.jpgN’abend Leute, bin seit Montag auf Weihnachtsurlaub in Mönchengladbach und offensichtlich rechtzeitig!
Das Theater um das Theater ist weltweit bekannt – dank Internet.
Und da lachen sich sogar die Kollegen von der „Elbischen Post“ schlapp: „Schmierentheater“, „Volksbühne“, „Panoptikum“, das waren noch die harmlosesten Ausdrücke für das, was sich Mönchengladbacher CDU und FDP (einschließlich einiger Partei-Dezernöre) so leisten.

Aber es gibt auch Lösungsvorschläge:

Einen hierl ich für so besonders „gelungen“, so dass ich ihn hier (mit freundlicher Zustimmung meiner sonst eher vorsichtigen Kollegen) gerne zur Diskussion stelle:

Einfach den Theatervertrag zwischen Mönchengladbach und Krefeld kündigen!

Hätte viele Vorteile:

  1. CDU und FDP müssten sich nicht mehr mit ihren Krefelder Parteikollegen herumzanken
  2. Das gemeinsame Theaterkuratorium wäre überflüssig und Norbert Bude hätte noch einen Posten weniger.
  3. 250 Theaterleute könnten entlassen werden. Das ist mämlich die Zahl derer für Mönchengladbach zahlen muss, denn die GbR hat ja eine 50-50-Beteiligung. Rein rechnerisch versteht sich.
  4. Mönchengladbacher dürften dann in Krefeld, der neuen Kulturmetropole am Niederrhein, Kunst und Kultur erleben – oder auch nicht, nämlich die Kinder und Jugendlichen, die sich die Fahrten nach Krefeld nicht leisten können.
  5. Das Theater in Rheydt müsste nicht saniert werden und könnte zur Kleinkunstbühne umgenutzt werden
  6. Die Bundeswehrhalle könnte an Borussia vermietet oder verkauft werden, um Pokale und andere Trophäen aus längst vergangener Zeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
  7. CDU- und FDP-Politiker müssten sich für ihr Schmierentheater nicht den engen Rheydter Ratssaal mit anderen Kommunalpolitikern teilen und könnten dafür die große Bühne nutzen, auf der sie so gerne spielen möchten.
  8. Die Stuhlreihen wären alle reserviert für die Mönchengladbacher CDU- und FDP-Mitglieder, die zwangsweise verpflichtet werden, wöchentlich einmal ihren „Vertretern“ zuzujubeln.
  9. Dazu würde jede zweite Stuhlreihe entfernt, damit die Mitglieder auch genügend Platz hätten, sich liegend und schlafend an ihren Parteifreunden zu ergötzen. Überfüllt wäre das Theater nie werden, denn zu den Mitgliedern dieser Parteien gehören ja schon viele Kinder, wie in Giesenkirchen, wo es heißt, dass CDU-Kinder zunächst in die Partei aufgenommen und danach getauft werden. (Da haben meine Kollegen von der Elbischen Post wohl aus eigener DDR-Erfahrung gesprochen).
  10. Für den Schnürboden würden geeignete Politiker gesucht und sicherlich mehr gefunden, als nötig sein würden, denn im Schnüre (=Strippen) ziehen sind sie seit Jahren erprobt.
  11. Und für die Verwaltung des Schmierentheaters würden sich wohl auch ein oder zwei Dezernöre finden, die das Theater so verwalten würden, wie es ihre Parteien sich vorstellen.
  12. Das einzige Problem würden sie allerdings in Geldsachen haben, denn da fehlt beiden das richtige Personal.
  13. Und in den Theaterkeller würde ein privates Schwimmbad eingebaut, damit die Akteure auch so richtig baden gehen könnten. Das ist natürlich alles nur ein theoretischer Vorschlag, aber vielleicht findet sich ja doch eine Wohnungsbaugesellschaft, die neben Wohnungen und Sportplätze, plötzlich auch Kultur- und Bäderobjekte bauen kann.
  14. Schlussendlich würde das Theater zugemauert – und niemand würde die Akteure vermissen

Denkt mal drüber nach, lieber Gladbacher.

Das wollte ich nur mal gesagt haben.

Euer Glossi (zurzeit Volontär bei der „Elbischen Post“, aber auf Weihnachtsurlaub in MG)

1 Kommentar (Öffnen | Schließen)

1 Kommentar Empfänger "Theater: Entwicklungshilfe aus dem Osten?"

#1 Kommentar von Barbara Neuwerk am 19. Dezember 2008 00000012 09:27 122967884909Fri, 19 Dec 2008 09:27:29 +0000

Lieber Glossi,

ähnliche Gedanken hatte auch ich.

Warum nur fiel mir bei Nennung der Personalkosten für das Theater spontan Gregor Schneider’s UR-Eingang zum Abteibergmuseum ein?

Nichts gegen den Eingang, ist auch Kultur, finde ich auch klasse – aber ist es nicht besser Menschen, die ein breites Publikum und Gladbacher Bürger vor Ort ansprechen, in Brot und Arbeit zu bringen, besser gesagt, zu halten, wenn man die Mark, sorry den Euro, nur einmal ausgeben kann?

Gladbacher Politik – mal sehen wann Harald Schmidt auf diese Glosse aufmerksam wird und wir auch via TV bundesweit zum Lacher werden: Die Ersatzspielstätte im Nordpark wird finanziert, leider nicht die Schauspieler, die dort spielen sollen. Planungen für 2009/10 – nicht möglich wegen der ungelösten Personalkosten.

Ergo: Politiker haben dort ihre große Bühne für ihren Auftritt. Der Bürger zahlt dann künftig Eintritt für die politischen Laiendarsteller und entlastet dadurch das Stadtsäckel.

Mal sehen, ob unsere Politiker künftig auch bei Erhöhung ihrer Mandatsentschädigungen an gebeutelte Kommunen wie Mönchengladbach denken.