Baumfällplanung der NVV: Anwohner der Hohenzollernstraße wehren sich

Hauptredaktion [ - Uhr]

In der vorletzten Woche erfuhren die Anwohner der Hohenzollernstraße, dass die bis zu 100 Jahre alten Linden und Platanen auf dem oberen Teil der Hohenzollernstrasse zwischen Kaiser-Friedrich-Halle und Amtsgericht gefällt werden sollen.
 
Sie wenden sich entschieden gegen dieses Vorhaben.

„Das Stadtbild wird über die nächsten 30 Jahre unabänderlich stark geschädigt. So manche Bausünde der 70er Jahre wurde bisher durch den Alleecharakter gut kaschiert“, so Stefan Schumacher, ein Sprecher der Anwohner.

Der Baumbestand trage maßgeblich dazu bei, dass sich der überwiegende Teil der Bewohner trotz starken Verkehrsaufkommens hier wohl fühlen, so Schumacher weiter.

So haben sich die Anwohner entschlossen eine Bürgerinitiative gegen die Abholzung der östlichen Hohenzollernstraße zu gründen. Dazu soll am

Dienstag 10.03.2009 um 19:00 Uhr
im Vereinsheim des TV 1848,
Bökelstraße 63,
41063 Mönchengladbach

eine Bürgerversammlung stattfinden, wozu Vertreter aller Parteien aus der Bezirksvertretung und dem Planungs- und Bauausschuss, sowie der NVV und des Grünflächenamtes eingeladen werden.

Man befürchtet eine Verunstaltung des Stadtbildes und eine Abnahme der Lebensqualität.

Eine Verlegung der Gasleitung unter die Fahrbahn ist nach Angabe des Grünflächenamtes grundsätzlich möglich und sicher. Die Leitung wäre dort auch zukünftig nicht durch Wurzelwachstum gefährdet, da die Wurzeln aufgrund des Drucks aus der Fahrbahn hier nicht wachsen. Die Kosten hierfür lägen bei ca. 140.000 zulasten der NVV.

Das Fällen der Bäume und die Neubepflanzung mit neuen Bäumen würde ca. 80.000 € kosten und zulasten des Mönchengladbacher Steuerzahlers gehen, Wertverlust an den alten Bäumen nicht eingerechnet. Diese hätten lt. Gutachten einen Wert von 69.000 €, so dass allein schon dadurch der wirtschaftliche Vergleich zugunsten der Verlegung der Gasleitung ausfallen würde, meinen die Anwohner.

Darüber hinaus sei in diesem Kostenansatz weiterhin nicht enthalten, dass nach der Fäll-Lösung immer noch eine 35 Jahre alte ggf. sanierungswürdige Gasleitung vorhanden wäre, während bei der Verlegungs-Lösung eine neue Leitung vorhanden sein würde, die auf absehbare Zeit wartungsfrei sei. Eine Gasleitung würde lt. Angabe der NVV nach 50 Jahren abgeschrieben.

Nach Angabe des Grünflächenamtes könnten die Fahrradwege durch Wurzelwachstum Schaden nehmen. Dieses Problem tauche im Stadtgebiet übrigens häufig auf.

Schumacher weiter: „Unseres Erachtens kann die Lösung aber nicht darin bestehen, überall dort die Bäume zu fällen, wo Wurzeln den Radweg beschädigen könnten. So wurde das Problem beispielsweise an der Gartenstraße, wo es in viel deutlicherer Form auftauchte, durch Wartung des Radwegebelags gelöst. Eine Gefahr von Straßenschäden durch Baumwurzeln gibt es lt. Angaben des Grünflächenamtes nicht“.
 
Die Hohenzollernstraße ist stark feinstaubbelastet. Die Fällung der bis zu 100 Jahre alten Linden und Platanen würden den Wegfall eines wichtigen Feinstaub- und Schallfilters bedeuten.
 
Zudem sorgen die Alleebäume für optimalen Wärmeschutz in den heißen Sommermonaten. Somit dient der Baumbestand auch der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Bewohner.

Nach Gesprächen mit Fachleuten, Ämtern, und Politikern in der Umlegung der Gasleitung sieht die Bürgerinitiative eine zukunftsorientierte Lösung. Sie sei wirtschaftlicher, städtebaulich verträglicher und sicherer, als das geplante Abholzen.

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