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MG mit Anschluss an das internationale Schienennetz?

Europa wächst zusammen – aber die Bahnfahrer am Niederrhein merken seit Jahren nichts davon. Wer von Mönchengladbach mit dem Zug nach Venlo möchte, muss mit langen Reisezeiten und schlechtem Komfort rechnen; wen es gar noch weiter in Richtung Rotterdam oder Amsterdam zieht, der muss sich auf Umsteigen, lange Wartezeiten und komplizierte Ticketkäufe einstellen. Politik, Wirtschaft und Verwaltung in Mönchengladbach sind sich daher seit langem einig, diese Situation zu ändern.

Jetzt ergreift die Stadt selbst die Initiative und will gemeinsam mit Partnern aus den Niederlanden die Initiative „Regions of Connected Knowledge“ (RoCK) gründen.

Ziel dieser Partnerschaft, an der sich unter anderem mehrer Provinzen in den Niederlanden, die Städte Eindhoven und Venlo und die deutschen und niederländischen Industrie- und Handelskammern sowie auch die Verkehrsverbünde beteiligen, ist die Einwerbung von EU-Fördermitteln zur Beseitigung von technischen Hindernissen bei den unterschiedlichen Betriebstechniken und Sicherheitssystemen, um innerhalb von drei bis fünf Jahren eine durchgehende Bahnverbindung von Düsseldorf über Mönchengladbach nach Eindhoven zu schaffen.

„Uns hat überzeugt, dass wir in kurzer Zeit das Ziel erreichen können, ganz konkret auch endlich Züge fahren zu lassen“, so Oberbürgermeister Norbert Bude. „Wir haben in den letzten Jahren genug Gutachten erstellen lassen und wissen nun, was zu tun ist. Jetzt muss investiert werden, damit Europa auch auf der Schiene am Niederrhein endlich zusammenwächst.“

Die noch offenen Fragestellungen sind vor kurzem in einer Machbarkeitsstudie erarbeitet worden, die in Eindhoven dem niederländischen Verkehrsminister Camiel Eurlings und seinem nordrhein-westfälischen Pendant, Oliver Wittke, übergeben wurde. Beide betonten im Anschluss, dass sie die Initiative der Städte und Region dies- und jenseits der Grenze, nun konkret die Probleme anzupacken, begrüßen und unterstützen werden.

Das Projekt „Regions of Connected Knowledge“ bildet nunmehr den Rahmen, in dem auf europäische Fördermittel aus dem INTERREG IV-NB-Programm zugegriffen werden soll.

Die Verbesserung der Eisenbahnverbindung nach Eindhoven ist dabei der erste Schritt.

„Wir haben festgestellt, dass sowohl Mönchengladbach wie auch die Region Eindhoven in den letzten Jahren einen massiven wirtschaftlichen Strukturwandel zu bewältigen hatten. Gerade Eindhoven hat sich dabei für uns auch darüber hinaus als Partner in Fragen von wirtschaftlicher Zusammenarbeit und Kooperation von Forschungseinrichtungen als äußerst interessant herausgestellt. Hier möchte ich die Partnerschaft verstärken.“, so Oberbürgermeister Norbert Bude weiter. Zur Vorbereitung hat der OB Gespräche unter anderem mit seinem Eindhovener Kollegen Rob van Gijzel geführt.

Dies gelte aber auch für weitere Städte, die in dem neuen Städteverbund über andere Teilprojekte beteiligt sind, wie Aachen oder Lüttich. „Wir verbessern ganz konkret den Schienenverkehr bei uns vor Ort und wir entwickeln neue Perspektiven für die regionale, strategische Positionierung von Mönchengladbach“, fasst Bude die Vorteile des Projektes zusammen.

Im nächsten Schritt muss der Stadtrat Anfang Juni die Teilnahme der Stadt Mönchengladbach an dem Vorhaben beschließen. Parallel wird eine Antragstellung bei der Europäischen Union vorbereitet.

Der Projektstart soll nach Bewilligung noch im Jahr 2008 erfolgen. Die Laufzeit des Vorhabens ist derzeit auf rund vier Jahre festgelegt.