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Kaufland in Holt • Teil IV: Versprechen, Versprecher oder plakative Augenwischerei? • Aspekt „Parkplätze“

[1]„… Mit dem Objekt schaffen wir noch einmal 260 Stellplätze, die  dann dem Stadtteil Holt zur Verfügung stehen“, teilte Volker Hildebrand auf der Info-Veranstaltung am 14.08.2014 stolz mit, was jedoch keinen der etwa 180 Teilnehmer zu einer nennenswerten Reaktion veranlasste.

Wussten sie doch, dass im Zuge des Umbaus der Aachener Straße auch durch u.a. einen neuen Parkplatz neben der Kirche das Parkplatzangebot ausreichend ist, und weitere Parkplätze für die Holter keinerlei Vorteile bringen.

„Vorteilhaft“ sind diese Parkplätze nur für die beiden Hauptakteure Kaufland-Markt und die Bauunternehmung Jessen.

„Vorteilhaft “ sind die Stellplätze für Kaufland selbst, weil ein ausreichendes Parkplatzangebot als Grundvoraussetzung für die Erteilung einer Baugenehmigung unabdingbar ist.

Außerdem wäre es eine Farce, einen Markt, selbst wenn dies überhaupt möglich wäre, ohne Parkplätze zu planen.

Kaufland stellt also nicht „dem Stadtteil Holt“ diese Stellplätze „zur Verfügung“, sondern schafft diese im ureigenen unternehmerischen Interesse.

Mindestens ebenso vorteilhaft könnten die Stellplätze für die „Bücker-Brüder“ sein und das in zweierlei Hinsicht. Ihre Bauunternehmung Jessen würde nicht nur Kaufhaus und Parkhaus bauen, sondern, einem bereits bestehenden Modell folgend, auch den Betrieb des Parkhauses übernehmen.

Auf dieses weitgehend risikolose und durchaus einträgliche Geschäft setzt Jessen bekanntlich in Rheydt, wo das Unternehmen unter der landläufigen Bezeichnung „real-Parkhaus“ (faktisch: „Jessen-Parkhaus“) das ebenfalls von ihm erstellte Parkhaus an der Odenkirchener Straße betreibt.

Dort übernimmt das Kaufhaus Real bis zu einer Parkzeit von 90 Minuten die Parkkosten seiner Kunden. Kaum anders würde vermutlich das „Modell“ beim „Kaufland-Parkhaus“ in Holt funktionieren.

Fazit:

Kaufland/Jessen würden in Holt zwar 260 Stellplätze schaffen, dies jedoch ohne jeglichen Nutzen für die Holter Bürger oder die dort angesiedelten Einzelhändler und anderen Gewerbetreibenden.

Insofern stellt sich die Frage (wie übrigens zu allen „Plakat-Aussagen“), wen Jessen und Kaufland mit diesen Angaben beeindrucken wollen.