- BürgerZeitung für Mönchengladbach und Umland 1.0 - http://www.bz-mg.de -

Bürgerinitiative Geneicken (BIG) setzt „langen Weg“ konsequent fort [mit Video]

[1]Sie ist mit mehr als 8 Jahren die wohl „älteste“ aktive Bürgerinitiative Mönchengladbachs, die Bürgerinitiative Geneicken (BIG). Sie ist, wie im Übrigen fast alle anderen Initiativen, kritisch-konstruktiv um die Zukunft „ihres“ Quartiers bemüht.

Was Quartiere ausmachen, weiss Initiator Wolfgang Dammers, der vor etwa 33 Jahren nach Geneicken kam und hier mit seiner Familie ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus bewohnt.

Das Beispielgebende an dieser BI ist die mittlerweile starke Verwurzelung in der Bevölkerung im „Karree“ Ritterstraße, Otto-Saffran-Straße/Am Gerstacker, Korschenbroich und Niers als Grenzbereich und Düsseldorfer Straße.

In eben diesem Gebiet haben Dammers und seine Mitstreiter ausgehend von der Verkehrsproblematik schon viel erreicht und dabei hinsichtlich der Wohnumfeldgestaltung häufig selbst Hand angelegt und auch Geld in die Hand genommen.

Dass manches nicht ohne die Stadtverwaltung und die örtlichen Politiker gehen würde, war Dammers von Beginn an klar.

Manche Politiker sahen (und sehen auch heute noch) Bürgerinitiativen als „natürliche Gegner“, legen diese doch, fernab von parteipolitischem Taktieren, Finger in die Wunden, zeigen Handlungsbedarfe „vor Ort“ auf und erarbeiten sich detaillierte Fachkenntnisse, die Politiker in Zugzwang bringen und der Verwaltung deutlich macht, wo sie Unterstützung zu leisten und Fehleinschätzungen und –planungen zu revidieren hat.

So auch die BIG in einer „Offenen Mitgliederversammlung“ am 27.11.2012, an der neben Bezirkvorsteher Karl Sasserath (Grüne) weitere Politiker aus der BV Süd und Verkehrsplaner Jörg Clages teilnahmen.

BIG stellte ihre Vorschläge zur notwendigen weiteren Verbesserung der Verkehrs-, Sicherheits- und Wohnverhältnisse in konkreter Form vor und verband diese mit der Bitte an den Bezirksvorsteher, die Vorschläge in der Bezirksvertretung zu diskutieren und daraus Aufträge an die Verwaltung zu formulieren, entsprechende Lösungen zu erarbeiten.

Dass dies auch unter dem Aspekt der knappen Haushaltsmittel geschehen soll, ist auch den Geneickenern bewußt. So sollen insbesondere Maßnahmen vorangetrieben werden, die ohne großen Kostenaufwand umgesetzt werden können.

In seinem Vortrag zeigte Wolfgang Dammers eindrucksvoll auf, welche gravierenden Probleme an vielen Stellen im Viertel weiterhin bestehen:

 

play-sharp-fill
[2]
icon-vollbild-video [4]TIPP: Klicken Sie unterhalb des Videos auf dieses Icon, um das Video im Vollbildmodus zu sehen

 

Über einige dieser Maßnahmen herrschte in der Diskussionsrunde offensichtliches Einvernehmen, wie z.B. die Sperrung der Schlossstraße zwischen Heppendorf- und Ritterstraße bei gleichzeitiger Beruhigung der Heppendorfstraße.

„Damit rücken wir mit einem weiteren Schritt der Realisierung einer Lösung für die Verkehrsprobleme in erreichbare Nähe“, erklärte Dammers.

Bemerkenswert ist, dass BIG die Entwicklungen in der Gesamtstadt sehr gut beobachtet und dabei feststellt, dass manche verkehrlichen Maßnahmen, die bislang für Geneicken abgelehnt wurden, an anderen Stellen in der Stadt realisiert wurden.

Bemerkenswert ist auch die Feststellung, dass solche Maßnahmen auch ohne einen verabschiedeten Verkehrsentwicklungsplan (VEP) möglich sind, der von einer Vielzahl von Politikern und auch einzelnen Verkehrsplanern und anderen Verwaltungsmitarbeitern als unabdingbare Voraussetzung hingestellt wird.

1 Kommentar (Öffnen | Schließen)

1 Kommentar Empfänger "Bürgerinitiative Geneicken (BIG) setzt „langen Weg“ konsequent fort [mit Video]"

#1 Kommentar von Ypsilon am 1. Dezember 2012 00000012 15:55 135437731703Sat, 01 Dec 2012 15:55:17 +0000

„Bemerkenswert ist, dass BIG die Entwicklungen in der Gesamtstadt sehr gut beobachtet und dabei feststelle, dass manche verkehrlichen Maßnahmen, die bislang für Geneicken abgelehnt wurden, an anderen Stellen in der Stadt realisiert wurden.

Bemerkenswert ist auch die Feststellung, dass solche Maßnahmen auch ohne einen verabschiedeten Verkehrsentwicklungsplan (VEP) möglich sind, der von einer Vielzahl von Politikern und auch einzelnen Verkehrsplanern und anderen Verwaltungsmitarbeitern als unabdingbare Voraussetzung hingestellt wird.“

Genau. Verwaltung und Politik und der Verkehrsentwicklungsplan. Man kann es nicht mehr hören. Reflexartig, immer wenn es argumentativ eng wird, kramen diese den VEP raus.
Dem Bürger will man ständig verkaufen, dass ohne diesen gar nichts geht.

Dabei geht ständig alles ohne VEP. Siehe Stepgesstraße.

Die wird demnächst einfach dicht gemacht. Koste es was es wolle. Interessiert auch nicht, dass diese enorm teuer und aufwändig ausgebaut wurde. Alles Makulatur. Wo ist denn da der fehlende VEP?

Überall im Stadtgebiet werden Tempo-30-Zonen eingerichtet. Dort wo sie dringendst erforderlich wären passiert nichts. Absolut überhaupt nichts! Ist das auch der fehlende VEP schuld?

Wen es interessiert kann hier nachlesen, was der VEP überhaupt ist. Vor allem nämlich kein Gesetz, was den Bürgern immer suggeriert wird.

Der VEP ist etwas Freiwilliges. Darüber findet man in keinem Gesetz etwas. Er mag hilfreich sein, ja, zwecks Planung, als Leitlinie. Aber auch kein bisschen mehr.

Als ob in unserer Stadt mit einem VEP plötzlich planvoller gehandelt würde. Wer glaubt das denn? Solange andere Interessen und Personen eine Rolle spielen, kann man sowas einfach vergessen. Beispiele gibt es dafür mehr als genug.

[5]

„Der Verkehrsentwicklungsplan (kurz VEP) oder Generalverkehrsplan gibt in der Verkehrsplanung von Städten oder auch ganzen Staaten ein Leitbild für die Entwicklung im Bereich Verkehr vor. Der Planungszeitraum kann unterschiedlich ausfallen, beträgt in der Regel jedoch 10 bis 20 Jahre.

Inhalt und Ziel: Inhaltlich legt der Verkehrsentwicklungsplan Ziele und Strategien für die Entwicklung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur fest und dient als Orientierungspunkt für Politiker, Planer und Bürger. Absichten hinter dieser langfristigen Planung sind das Vermindern, Verlagern und Steuern des Verkehrsaufkommens einer Stadt oder Gemeinde. Auf diesem Wege kann die Lebensqualität erhöht und der Umweltschutz forciert werden.“

Auch hier steht etwas ähnliches dazu:

[6]

„Definition und Aufgaben eines VEP

Da es sich beim VEP um ein freiwilliges kommunales Verkehrsplanungsinstrument handelt, sind Definition und Aufgabenbereich eines VEP nicht gesetzlich verankert. Dennoch gleichen sich die Ausrichtungen der in der vorliegenden Arbeit untersuchten Planwerke. Meist handelt es sich um ein Maßnahmenprogramm zur stadtverträglichen Abwicklung des täglichen Verkehrs, das die Aufgaben eines Rahmenplans für die Gestaltung von Verkehrssystemen und des Straßenraums übernimmt. Als übergeordneter Rahmenplan dient er als Basis für Detailplanungen. Er stellt ein Handlungskonzept für die kommunale Verwaltung im Verkehrssektor dar und bildet die Grundlage für politische Entscheidungen.“