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Antrag des Wanloer Segelflugvereins in der Offenlage • Vorsitzender Martin Kalkreuth und Gruppenleiter Kurt Schlupkothen erläutern im Vis-á-vis-Interview die Hintergründe [mit O-Tönen]

[1][05.02.2014] Am Montag, den 27.01.2014, startete die öffentliche Auslegung der Antragsunter­lagen zum Genehmigungsverfahren für die Änderung des Betriebes auf dem Segelfluggelände Wanlo.

Der Verein Luftfahrt e.V. Mönchengladbach, Rheydt und Umgebung hat die Änderung der bestehenden luftrechtlichen Genehmigung zum Betrieb des Segelfluggeländes Wanlo beantragt.

Neben dem bestehenden Verfahren, Segelflugzeuge mittels einer Winde zu starten, beantragt der Verein zukünftig auch Starts über Ultra-Leicht-Flieger (ULF).

Darüber hinaus bittet der Verein um Genehmigung der weiteren Startart „Eigenstart für selbststartende Motorsegler“, bezogen auf Segelflugzeuge mit Klapptriebwerk.

Die Planunterlagen, zu denen neben dem Antrag auch Karten und Gutachten zählen, liegen im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung vom 27.01.2014 bis einschließlich 26.02.2014 im Geodatenzentrum der Verwaltung, Rathaus Rheydt, Eingang G (Karstadtgebäude), 2. Etage, Raum 2004 aus:

Ebenso liegen entsprechende Unterlagen im Verwaltungsgebäude Wickrath, Zimmer 16, Klosterstraße 8 aus:

Bürgerinnen und Bürger können bis spätestens zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, also bis zum 12.03.2014 bei der Bezirksregierung Düsseldorf als Genehmigungsbehörde (Cecilienallee 2, 40474 Düsseldorf, Dienstgebäude – Außenstelle – Dezernat 26, Am Bonneshof 35 – Aktenzeichen 26.0101.03-SFG.Wanlo) oder bei der Stadt Mönchengladbach  Anregungen oder Bedenken schriftlich vortragen.

Über Anregungen und Bedenken wird nach Abschluss des Verfahrens durch die Luftverkehrsbehörde in Düsseldorf entschieden.

 

Zum Antragsinhalt führte der Verein Luftfahrt e.V. Mitte August 2013 eine Veranstaltung durch, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, sich über alternative Starttechniken für Segelflugzeuge zu informieren.

Dazu erhielt der Verein eine Ausnahmegenehmigung, um an diesem Tag Starts mit einem ULF vorführen zu dürfen.

[2]Teilweise aufgebrsachte Anrainer aus Wanlo und benachbarten Ortschaften nahmen diese Veranstaltung zum Anlass mit dem Slogan „Kein Motorflugplatz in Wanlo“ ihren Befürchtungen, dass es bei Erteilung der Genehmigungen zu Lärmbelästigungen kommen könnte, Ausdruck zu verleihen.

[3]Was in den teils sehr erregt artikulierten Vorwürfen gegen den Verein unterging, ist die Tatsache, dass auch der Verein „keinen Motorflugplatz in Wanlo“ will.

[4]Dazu und zu weiteren Themen führten wir zwei Wochen später mit dem Vorsitzenden des Vereins, Michael Kalkreuth (im Bild links) und Gruppenleiter Segelflug Kurt Schlupkothen ein Interview.

Zum Hintergrund

Vor Jahren, als noch viele glaubten, der Flugplatz an der Trabrennbahn würde einen Aufschwung erfahren, musste die Abteilung „Segelflug“ des Vereins Luftfahrt e.V. diesen Standort verlassen und zog auf ein Gelände in Wanlo um.

Schon damals gab es erfolglose Widerstände gegen diese Umsiedlung.

In der Zwischenzeit haben sich nicht nur die Technik der Segelflugzeuge weiterentwickelt, sondern auch die Möglichkeiten, ein Segelflugzeug „in die Lüfte“ zu bekommen.

Die Segelfliegerei ist eine Sportart, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut, aber auch im Bereich des Leistungsportes höhere Anforderungen an die Vereine stellt. Dies insbesondere im elementaren Bereich des Startens.

Dazu bedarf es luftfahrttechnischer Genehmigungen, die nach entsprechender Antragstellung allein durch Bezirksregierungen erteilt werden können.

In Kenntnis dieser Tatsache bereitete der „Verein Luftfahrt e.V. seit Jahren Anträge vor bzw. hatte einzelne zwischenzeitlich modifizierte Anträge gestellt, die noch nicht abschließend beschieden wurden, weil sich gesetzliche Rahmenbedingungen geändert, aber auch die technischen Möglichkeiten weiter entwickelt hatten, Segelflugzeuge starten zu lassen.

Zugelassenes Standardverfahren für das Starten von Segelflugzeugen in Wanlo ist eine Seilwinde (Windenstart).

Technisch möglich, aber in Wanlo weder praktiziert – noch vom Verein beantragt – ist der Start mit/von „richtigen“ Motorflugzeugen oder Motorseglern.

Das Motorflugzeug, das die Gruppe Motorflug des Vereins besitzt befindet sich ebenso, wie der einzige Motorsegler (steht zum Verkauf) nicht in Wanlo, sonderen am Flugplatz in Neuwerk.

Im Interview Anfang September 2013 gaben Michael Kalkreuth und Kurt Schlupkoten detaillierte Auskünfte. Hier einige Auszüge aus dem Interview:

Start mit Ultra-Leicht-Flieger („F-Schlepp“)

Vereinsvorsitzender Michael Kalkreuth erklärte, dass in Wanlo keine Motorflugzeuge starten sollen, das sei auch nicht beantragt.

In die nicht leichten Begrifflichkeiten und mit besonderem Erklärungsschwerpunkt „Was ist ein Ultra-Leicht-Flieger?“ führte Kurt Schlupkothen ein:

[audio:13-09-05-segelflug-interview-01-kalkreuth-schlupkothen-02-01-erklaerung-ulf.mp3] [ca. 6 Min.]

Kommunikation mit den „Gegnern“

Rückblickend bedauern die Vereinsvertreter, dass eine wirkliche Kommunikation mit ihren “Gegnern“ nicht möglich zu sein scheint. Eines der wenigen direkten Gespräche habe geendet mit: „Egal was Ihr macht, ich klage sowieso.“

[audio:13-09-05-segelflug-interview-01-kalkreuth-schlupkothen-02-widerstaende.mp3 ] [ca. 5 Min.]

Das Antragsverfahren

Um Genehmigung zu erlangen hat der Verein über lange Zeit Daten und Fakten zusammentragen und ökologische und andere Gutachten erstellen lassen, aber auch Gespräche mit der Politik geführt. Von dort wurde der Vereinsführung damals bedeutet, dass gerade ein schlechter Zeitpunkt sei, „kurz vor Wahlen“.

In der Zwischenzeit musste der Antrag neue rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigen.

Warum der Verein bislang etwa 20.000 EURO in das Antragsverfahren investiert hat, erläutert Kurt Schlupkothen u.a. anhand von Details aus dem Segelflugsport, der Ziele des Vereins und der Vereinsmitglieder und auch hinsichtlich der Jugendarbeit.

[audio:13-09-05-segelflug-interview-01-kalkreuth-schlupkothen-04-verfahren.mp3] [ca. 9 Min.]
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1 Kommentar Empfänger "Antrag des Wanloer Segelflugvereins in der Offenlage • Vorsitzender Martin Kalkreuth und Gruppenleiter Kurt Schlupkothen erläutern im Vis-á-vis-Interview die Hintergründe [mit O-Tönen]"

#1 Kommentar von Hauptredaktion am 6. Februar 2014 00000002 09:45 139167994509Thu, 06 Feb 2014 09:45:45 +0000

Hierzu auch dieses Video:

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