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Grüne kritisieren: „Abholzungen immer radikaler“ • „mags“ verantwortlich, daher keine Information der Politik mehr über geplante Fällungen

[1][22.02.2017] Jedes Jahr bis Ende Februar sind sie zu beobachten – teils radikale Eingriffe in die Natur, bei der die Ausführenden gern von Gehölzpflege sprechen. Viele besorgte Bürgerinnen und Bürger sprechen hier indes eher von Kahlschlag.

Nur noch bis Ende Februar dürfen bekanntlich Hecken und Gebüsche, aber auch Schilfe gestutzt oder gerodet werden. Danach gilt ein Bestandsschutz, der am 30. September endet, um Brutstätten von Tieren nicht zu gefährden.

„Extremschnitte wurden bereits in der Vergangenheit bemängelt“, stellt Hajo Siemes, u.a. stellvertretender sachkundiger Bürger der Grünen im Umweltausschuss, fest.

Und weiter: „Viele besorgte Bürgerinnen und Bürgern haben auch jetzt wieder über teils radikale Abholzungen berichtet, bei denen Lebensräume für Kleintiere und Vögel innerhalb von Stunden zerstört wurden.“

Nach Darstellung des Grünen-Politikers ist es natürlich richtig, dass kranke Bäume gerade an Straßen und Plätze, wo sich viele Menschen aufhalten behandelt, geschnitten und zur Not gefällt werden müssen. Auch könnten Ausdünnungen durchaus sinnvoll sein.

Was Siemes jedoch aufgefallen ist: „Seit die städtische Tochtergesellschaft mags für die Fällungen verantwortlich ist, hat die Radikalität, mit der Bäume und Sträucher in der Stadt gefällt werden, zugenommen.“

Siemes hat den Eindruck, dass anstatt behutsam an Bäume und Sträucher heranzugehen und diese zu beschneiden, oft vorschnell der Baum gefällt oder der Strauch zur Gänze beseitigt werde. „Beispiele gibt es genug dafür“, sagt Siemes.

In der Tat sind im Bungtwald über 600 Bäume wegen Pilzbefalls gefällt worden. Ob dies in diesem Umfange notwendig war, wird nicht nur von den örtlichen Grünen stark  bezweifelt.

„An Autobahnbrücken vor allem im Süden unserer Stadt wurden radikal alle Bäume und Sträucher gefällt, aber beispielsweise auch an der Otto-Safran-Straße wurden von beiden Seiten des Radweges alle Sträucher entfernt“, hat Siemes festgestellt.

„Wenn dann nach Ersatzpflanzungen gefragt wird, erfährt man aus der Verwaltung, dafür wäre nicht ausreichend Geld vorhanden“, berichtet der Grüne.

Er hat den Eindruck, für die Verbesserung der Luft und des Klimas in der Stadt ist offenbar kein Geld vorhanden – wohl aber für das Thema „Sauberkeit in der Stadt“.

Grundsätzlich kann Siemes einer sauberen Stadt sehr viel abgewinnen.

„Aber wenn Sauberkeit bedeuten soll, man holzt alles ab oder lässt ganze  Sträucher-Reihen und Hecken verschwinden, nur damit alles irgendwie sauberer aussieht, dann ist dies sicher der falsche Weg. Oder soll mit dem Radikalschlag an Grünvernichtung am Ende nur Arbeitsaufwand eingespart werden?“, fragt der engagierte Umweltschützer Siemes.

Hintergrund seiner Vermutung: „Wenn weniger Grün vorhanden ist oder das vorhandene Grün radikal runter geschnitten worden ist, muss man nicht so oft hinfahren, um angemessen einzuschneiden und zu kürzen.“

Wenn also die Minimierung des Kostenaufwands und Einsparungen beim Personal die Gründe für den Radikalschnitt an Bäumen und Sträuchern sein sollten, wäre dies aus Sicht des Grünen der falsche Weg.

„Auf diese Weise schadet man der Natur, dem Stadtklima und schließlich dem Menschen“, sagt Siemes dazu.

Er bemängelt in diesem Zusammenhang zudem, dass den Vertretern der Politik – anders als früher – im Vorfeld der Fällungen keine „Fällliste“ mehr vorgelegt wird.

„Wenn wir im Vorfeld Kenntnisse von den zu fällenden Bäumen erhalten, könnte man sich markante Bäume anschauen und ggf. damit Fällungen verhindern“, sagt Siemes.

Auch diese Information der Verwaltung an die Politik ist jedoch eingestellt worden, seit die Stadttochter mags für die Fällungen verantwortlich ist.

Die Grünen wollen nun in Gesprächen mit der Verwaltung, aber auch über die politischen Gremien versuchen, Einfluss auf die jetzt praktizierte Praxis der Fällungen zu nehmen und sich wie bisher stärker für Neuanpflanzungen einzusetzen. Siemes: „Wir können das derzeitige Vorgehen jedenfalls nicht so ohne Weiteres hinnehmen.“

Foto: berggeist007 | pixelio.de

5 Kommentare (Öffnen | Schließen)

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Grüne kritisieren: „Abholzungen immer radikaler“ • „mags“ verantwortlich, daher keine Information der Politik mehr über geplante Fällungen"

#1 Kommentar von Brummbär am 23. Februar 2017 00000002 18:56 148787617706Thu, 23 Feb 2017 18:56:17 +0000

Genau das war der Grund für das überteuerte Konstrukt „mags“ (mit dem bescheuerten Untertitel: MG im Herzen – richtig wäre: MG im finanziellen Abzocke-Griff).

Es ging nicht um das Wohl der Bürger und dieser Stadt. Dieses Gesülze ist unerträglich und eine Beleidigung selbst unterster Intelligenz.

Es ging ausschließlich um Posten und diesen Bereich dem Bürger (Souverän) ebenfalls zu entziehen.

Der ist nur fürs Zahlen zuständig.

Ach ja, hat Frau Teufel jetzt endlich ihre 40.000 Euro, die die schon vor Jahren zusätzlich haben wollte, oder sogar noch mehr bekommen?

Leistung muss sich schließlich lohnen!

Es ist unfassbar wie wir für megablöd verkauft werden. Hauptsache der Klüngel, zu dem die städtischen Gesellschaften zählen, lässt es sich gutgehen und hat Narrenfreiheit, die die Bürger ertragen und finanzieren müssen.

Soviel zu „privat vor Staat“. Angeblich soll das billiger und effektiver (gröööhl!) sein als kommunale Verwaltung. Das Gegenteil ist der Fall.

Was Rodungen, Baum- und Grünschnitt anbelangt hat die mags in diesem Jahr sowas von gewütet, dass nun auch noch die verbliebenen Vögel zusehen müssen, wo sie noch brüten können.

Viele sind es sowieso nicht mehr, die die industrielle Landwirtschaft dank reichlich Giften noch übrig gelassen hat.

Die ganze Stadt zeigt ein Bild der Verwüstung dank mags-Scherenradikalschnitten und Äxten. Sieht aus als hätten die nen Mitarbeiterwettbewerb gehabt: Wer schneidet am schnellsten am meisten weg!

Mal sehen, wann sich Bäume und Sträucher wieder erholt haben. Sieht jedenfalls überall in der Stadt echt sch … aus!!! 🙁

Warum haben die nicht direkt das ganze störende, Arbeit verursachende Grünzeug entsorgt, alles zubetoniert und grün angestrichen! Da könnten die dann mit den lächerlichen mags-Staubsaugern reinigen. Nie wieder Baumschnitt! Suuuper!

Weg mit all dem störenden Grünzeug samt Viehzeug. Weg mit dem störenden Naturgedöns!

Ach ja, die Hobbymörder durften auch wieder massenhaft Enten abknallen.

Warum schreibt diesen schießwütigen Jägern niemand vor oder achtet darauf, dass die nicht unverhältnismäßig viele Enten abknallen, was die immer und immer wieder tun! Gerne auch obwohl Fußgänger unterwegs sind!

Folge (regelmäßig im Frühjahr zu besichtigen): 3 bis 5 Erpel (leider auch mehr) machen sich über eine Ente her, die dabei immer wieder unter Wasser gedrückt wird. Ich (auch andere) habe es selbst gesehen wie eine Ente (letztendlich mehrfach vergewaltigt) erschöpft dabei unterging und nicht mehr auftauchte, also ertrunken ist!

Die Weibchen haben im Frühjahr nirgends mehr Ruhe und werden auf Schritt und Tritt von mehreren Erpeln verfolgt und belagert.

Man steht da und kann nichts tun! Echt ekelhaft! Aber sind ja nur Tiere. 🙁

Das ist doch echt Hege und Pflege derer mit dem grünen Abitur! Aber sind ja nur überflüssige Enten und dieses Viehzeug stört ja auch nur. Ist also nicht schade drum – so kommt das alles jedenfalls rüber. 🙁

Aber dann so ein total blöder Slogan: murks, sorry mags: MG IM HERZEN!!! Fragt sich nur in welchem.

#2 Kommentar von Stadtfilzer am 25. Februar 2017 00000002 11:38 148802273711Sat, 25 Feb 2017 11:38:57 +0000

murks trifft es genau.

Damit meine ich nicht die Mitarbeiter, sondern den Verwaltungs-Wasserkopf, der da ausgeklüngelt wurde, wodurch der ganze Laden per se teurer ist, als dasselbe bei der Stadtverwaltung kosten würde. Für so einen Laden allein 19, in Worten: neunzehn Leute im Aufsichtsrat!

Macht ja nix, zahlen alle Bürger gut versteckt über erhöhte und überteuerte Gebühren und Steuern.

Also nur logisch, dass das ganze Grüngedöns dran glauben muss. Kostet nur Geld! Ist nicht profitabel!

Bringt nix außer guter Luft und weniger Feinstaub. O.k. die Vögel hätten auch was davon. Aber so’n bisschen Verschnitt ist eben immer.

Die sollten überall bei den Ergebnissen des murks-rundum-Kahlschlages Schilder aufstellen:

Dieser Kahlschlag erspart Ihnen baldige Gebührenerhöhungen, da unser aufgeblähter murks-Laden, mit MG im Herzen, nicht profitabel arbeiten und wirtschaften kann und die „Top“-Leute bei uns nun mal sehr teuer sind.

#3 Kommentar von Schimanski am 1. März 2017 00000003 13:37 148837545601Wed, 01 Mar 2017 13:37:36 +0000

Eines Tages kamen sieben (!!) grün gekleidete Männer auf eine Sportanlage.

Diese Mitarbeiter von mags nahmen dort zeitaufwendig alles in Augenschein, was man kahl schlagen konnte. Es erinnerte mich an den Film „die glorreichen Sieben“. Es fehlte nur noch die Musik bei dieser Patrouille.

Im Ernst

Es wäre doch eine Kahlschlagung auf der Kölnerstr. viel sinnvoller, wo vor Monaten dieser furchtbare und traurige Unfall passiert ist; dort könnte man auf der rechten Seite Richting Sasserath alles kahl zu schlagen. (in Länge des Parkplatzes, der hinter dem Gebüsch liegt)

1.) merhr Sicht bei heranlaufenden Kindern
2.) der Straßenabschnitt würde heller

#4 Kommentar von Kerstin Königs am 2. März 2017 00000003 14:48 148846612602Thu, 02 Mar 2017 14:48:46 +0000

Ich bin jeden Tag sauer und rege mich erneut auf, wenn ich an den Kahlschlägen und gefällten Bäumen vorbei muss und neue in der Stadt sehe. Widerlich.

Alles von mir mit bezahlt!

Was arbeiten die jetzt im restlichen Jahr? Arbeit haben die für Jahre abgeschafft.

Für Rasenflächen könnte die murks-mags Schafe ansiedeln. Kein Grünschnitt mehr entsorgen und dann können die noch an deren Wolle verdienen.

#5 Kommentar von Schimanski am 3. März 2017 00000003 16:20 148855803504Fri, 03 Mar 2017 16:20:35 +0000

Bei der Sportanlage Odenkirchen-Süd sind Aschenplatz und Rasenplatz durch eine Eibenhecke getrennt, die lange nicht geschnitten wurde.

Vor kurzer Zeit wurde die Hecke von einer Fremdfirma beschnitten, nachdem zuvor ein Mitarbeiter der Stadt den Umfang für die Einholung eines Angebotes aufgenommen hatte.

Es stellt sich die Frage, warum diese Arbeiten nicht von Mitarbeitern der Stadt durchgeführt werden?

Falls man mit dem „Totschlagargument“ des Personalmangels argumentieren sollte, könnte dies widerlegt werden.

Es wäre allerdings sehr peinlich, dies hier zu veröffentlichen.